Ökonom Tölgyes: 50 Prozent Aufschlag bei sehr hohem Stromverbrauch sinnvoll

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Der Ökonom Joel Tölgyes vom Momentum-Institut schlägt einen 50 Prozent Aufschlag bei übermäßig hohem Stromverbrauch vor. Der Grundverbrauch solle weiterhin günstig bleiben, Durchschnittsverbraucher beträfe der Zuschlag demnach nicht.

Die Strompreisbremse wurde bisher von unterschiedlichen Expert:innen stark kritisiert. Der Ökonom Joel Tölgyes vom Momentum-Institut bewertet sie grundsätzlich positiv. Es sei wichtig, dass der Grundbedarf leistbar bleibe, so Tölgyes.

Die soziale Treffsicherheit der Bremse sei allerdings immer noch ausbaufähig. Damit bezieht sich Tölgyes auf die Extra-Förderung der ca. 300.000 Menschen, die von der GIS befreit sind. Diese Gruppe sei viel zu eng gefasst, denn rund 1,3 Millionen Menschen sind in Österreich armutsgefährdet - und bräuchten demnach weitere Unterstützung, so Tölgyes. 

Übermäßiger Verbrauch soll teurer werden

Um den Anreiz zum Energiesparen zu verstärken, schlägt Tölgyes einen 50 Prozent-Aufschlag für extrem hohen Verbrauch vor. "Auch Millionäre profitieren von der Strompreisbremse", erklärt er. Wer seinen Pool oder seine Einfahrt heize, solle während der Energieknappheit durch höhere Preise zum Sparen angehalten werden. "Wir müssen Energie dort einsparen, wo es am wenigsten weh tut und am leichtesten geht", so Tölgyes. 

Solche Regelungen beträfen aber nicht Durchschnittsverbraucher, betont er. Er schlägt vor den Abschlag erst ab 150 Prozent des üblichen Verbrauchs einzuführen, was in etwa 5.o00 - 5.500 Kilowattstunden entspricht. Auch solche Modelle müssten allerdings an die Haushaltsgröße angepasst werden. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der Ökonom Joel Tölgyes vom Momentum-Institut schlägt einen 50 Prozent Aufschlag bei übermäßig hohem Energieverbrauch vor.
  • Der Grundverbrauch müsse allerdings weiterhin günstig bleiben.
  • Wer seinen Pool oder seine Einfahrt heize, solle während der Energieknappheit durch höhere Preise zum Sparen angehalten werden