APA/dpa/Fabian Sommer

Marlboro vor Aus: Philip Morris beendet Zigaretten-Geschäft

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Marlboro, Philip Morris oder Muratti sind nur einige der Zigaretten-Marken, die aus den Trafiken verschwinden werden. Der Zigaretten-Konzern Philip Morris wird mit dem Produzieren aufhören.

"Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten", zitiert die "Welt" Markus Essing, der Chef von Philip Morris für Österreich und Deutschland bei einer Rede vergangene Woche.

Im Klartext heißt das: Der Marlboro-Man wird bald seine letzte Rauchwolke in die Luft geblasen haben. Stattdessen können Raucher der beliebten Marke künftig nur noch an Ersatzprodukten wie IQOS oder Liquids nuckeln, zumindest wenn es nach dem in über 180 Ländern tätigen Zigarettenhersteller geht. Der Konzern will ausschließlich auf Tabakerhitzer und elektronische Zigaretten mit Flüssigkeiten setzen. 2022 spülten ihm die weltweit zehn Milliarden US-Dollar in die Kassen. 

Wann es keine Zigaretten von Philip Morris mehr geben wird? Das verriet Essing (noch) nicht. "Wir können einen Endzeitpunkt festlegen, haben aber noch keinen definiert", sagte er bei seiner Rede vergangene Woche in Berlin. 

Seit Jahren geplant

Überraschend kommt die Ankündigung nicht. Schon 2021 sagte der damalige Vorstandschef Andrè Calantzopoulos und nunmehrige Executive Chairman, man wolle bei Philip Morris so schnell wie möglich die Zigarettenproduktion einstellen. CEO Jacek Olczak forderte 2021 sogar ein Zigaretten-Verbot von der britischen Regierung innerhalb von zehn Jahren. 

Philip Morris fordert Zigarettenverbot

Philip Morris will sich zunehmend als Retter der Raucher-Lungen präsentieren. "Gemeinsam mit meinem Team möchte ich die Vision einer rauchfreien Zukunft verwirklichen. Unser Ziel ist, erwachsene Raucher:innen, die ansonsten weiter rauchen würden, davon zu überzeugen, auf potenziell weniger schädliche Alternativen zur Zigarette umzusteigen", schreibt Essing dazu auf seinem Linkedin-Profil. 

Dass auch Tabakerhitzer und E-Zigaretten gesundheitsschädigend sind und süchtig machen, rückt man wenig überraschend nicht in den Vordergrund. 

Zigarettenverkauf nimmt seit Jahren ab

Neben rein altruistischen Gründen liegt die Ursache der Umstellung in den Umsatzzahlen. 31,8 Milliarden US-Dollar nahm Philip Morris 2022 ein, um ein Prozent mehr als im Jahr davor. Der Umsatz bei den Zigaretten sinkt jedoch. 2021 wurden weltweit noch 927 Milliarden Zigaretten verkauft, 2022 waren es nur noch rund 622. 

ribbon Zusammenfassung
  • Marlboro, Philip Morris oder Muratti sind nur einige der Zigaretten-Marken, die aus den Trafiken verschwinden werden.
  • Der Zigaretten-Konzern Philip Morris wird mit dem Produzieren aufhören und stattdessen ausschließlich mit E-Zigaretten und Tabakerhitzern sein Geld machen.
  • Der Zigarettenkonsum nimmt seit Jahren ab, der Konzern sieht sich nun als Retter der Raucher-Lungen - obwohl auch Ersatzprodukte gesundheitsschädlich sind.