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Vor CAS-Meeting: Scherer erwartet Spruch nicht vor Februar

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Am 5. Dezember kommt es in Lausanne vor dem Sportgerichtshof CAS zu einem sportpolitisch brisanten Hearing: Der Österreichische Skiverband ÖSV sowie die Verbände Deutschlands, der Schweiz und Kroatiens hinterfragen, ob die Wiederwahl von FIS-Präsident Johan Eliasch rechtmäßig war.

In Mailand hatte es zwar nur einen Kandidaten gegeben, doch man konnte nur für den Schweden oder gar nicht stimmen.

Scherer: "Rechtmäßigkeit der Wahl gehört hinterfragt"

Andernfalls waren die Stimmen ungültig. So ergab sich aus 70 gewerteten Stimmen ein 100-Prozent-Resultat für Eliasch. Was genau der ÖSV nun erreichen will und was die Konsequenz eines Erfolges wäre, hat ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer im APA-Gespräch am Donnerstag angedeutet. "Grundsätzlich will man einmal die Rechtmäßigkeit dieser Wahl hinterfragen. Die weiteren Schritte werden vom Spruch bzw. vom Urteil des CAS abhängig sein. Ob die Wahl mit gleichen Kandidaten zu wiederholen ist, ob es die Möglichkeit gibt, für Personen auch zu kandidieren. Also das liegt nicht in unserer Hand."

Gegenkandidaten werden diskutiert

Dass intern im Erfolgsfall über mögliche Gegenkandidaten diskutiert wurde, will Scherer zumindest nicht dementieren. "Es gibt Überlegungen und Pläne, wie man auf die jeweiligen Situationen reagieren wird", meinte der 37-jährige Osttiroler, der seit Oktober 2020 in diesem Amt fungiert. Der ÖSV und auch andere Verbände sind mit der Philosophie des Nachfolgers von Langzeitpräsident Gian Franco Kasper nicht wirklich glücklich.

Doch Scherer will dies nicht als Grund für die juristischen Schritte gelten lassen. "Grundsätzlich hat es keinen Bezug auf den Präsidenten und nichts mit seiner Führung der FIS zu tun, sondern schlussendlich rein, wie die Wahl abgelaufen und abgehalten wurde", meinte Scherer und ging ins Detail. "Wir glauben, dass a) die demokratischen Grundprinzipien nicht berücksichtigt wurden und b) warnen wir auch davor, dass Verbandsjahreshauptversammlungen - und die FIS ist ja auch ein Verein oder ein Verband - nicht wie Shareholder-Meetings abgehalten werden."

Bei einer AG bringe ein CEO mit seinem Rechtsbeistand eine Wahl "durch". Doch im Gegensatz zu Aktiengesellschaften hätten die nationalen Skiverbände keinen Anteil an der FIS. "Sondern die Summe der nationalen Skiverbände sind die FIS. Wenn man das versteht, dann weiß man, dass diese Wahl und vor allem das Prozedere und die Optik dieses Kongresses schlichtweg nicht mit unseren Überzeugungen übereinstimmen können."

Rasche Entscheidung wird nicht erwartet

Scherer ist sozusagen Fixstarter in Lausanne sowie die jeweiligen Kongressdelegierten der vier involvierten Länder. "Das wäre meine Wenigkeit für Österreich, Bernhard Aregger für die Schweiz, Hubert Schwarz für Deutschland und Vedran Pavlek für Kroatien." Eine rasche Entscheidung ist nicht zu erwarten, weiß Scherer. "Wir gehen vor Februar nicht von einem Spruch aus." Geplant ist nur dieses eine Hearing. "Dann kann es einige Monate dauern, bis ein entsprechendes Urteil ergeht." ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober wird in Lausanne übrigens nicht vor Ort sein.

In der aktuellen Saison gibt es einige Weltmeisterschaften zu organisieren. "Die Frage ist, ob die derzeitige FIS-Führung in der Lage ist, die Herausforderungen, die derzeit sind, zu bewältigen. Es gibt Dokumente und offene Themen seit mehreren Monaten."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Österreichische Skiverband ÖSV sowie die Verbände Deutschlands, der Schweiz und Kroatiens hinterfragen, ob die Wiederwahl von FIS-Präsident Johan Eliasch rechtmäßig war.
  • In Mailand hatte es zwar nur einen Kandidaten gegeben, doch man konnte nur für den Schweden oder gar nicht stimmen.
  • "Grundsätzlich will man einmal die Rechtmäßigkeit dieser Wahl hinterfragen.", sagt Scherer.

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