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Triumph für Coco Gauff in Roland Garros

Heute, 16:14 · Lesedauer 3 min

Die Siegerin der Tennis-French-Open heißt erstmals Coco Gauff. Nach einem spannenden Finale setzte sich die 21-jährige US-Amerikanerin am Samstag in Paris gegen die Weltranglisten-Erste aus Belarus, Aryna Sabalenka, 6:7(5),6:2,6:4 durch. Gauff sicherte sich damit nach den US Open 2023 ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Für den ersten US-Frauen-Sieg an der Seine seit Serena Williams 2015 kassiert Gauff 2,55 Mio. Euro, bleibt aber hinter Sabalenka im WTA-Ranking Zweite.

Selbst der Matchball war in dieser Partie dramatisch, ein bereits im Aus geglaubter Schlag Gauffs landete auf der Linie, Sabalenka verschlug danach. Gauff ließ sich vor Freude auf den Rücken fallen. "Ich bin so glücklich, dass ich das heute gewonnen habe, drei Jahre nachdem ich hier das Finale verloren habe", sagte die US-Amerikanerin, nachdem sie von der vierfachen Roland-Garros-Siegerin Justine Henin die Coupe Suzanne Lenglen erhalten hatte. "Ich gratuliere dir, Aryna, für zwei starke Wochen. Wir haben immer sehr enge und harte Matches."

Sabalenka, die sich zuvor die über Videoscreen gezeigten Match-Highlights nicht ansehen wollte und sich das Handtuch über den Kopf warf, war bitter enttäuscht. "Ehrlich gesagt, das tut so weh", sagte die Weltranglisten-Erste unter Tränen. "Aber gratuliere, Coco, du warst bei diesen schlechten Bedingungen die bessere Spielerin als ich", sprach sie den Wind an. Zu ihrer Box meinte sie entschuldigend: "Es tut mir leid für dieses schreckliche Finale."

Gauff gab später zu, nicht an den Sieg geglaubt zu haben. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich es schaffe", gestand sie und bediente sich der Worte eines Rappers. "Wenn du Zweifel hast, belüge dich einfach."

Gauff widerstand der Wucht und dem Schreien

Das Match war von der Schlaghärte, der Intensität und auch vom Lärmpegel her, vornehmlich von der fast brüllenden Sabalenka, außergewöhnlich - vor allem im ersten Satz, in dem der Spielverlauf kurios war. Sabalenka führte vor den Augen von u.a. US-Schauspiellegende Dustin Hoffman nach Breaks zum 2:1 und 4:1 auch bei ihrem Aufschlag schon 40:0, ehe die läuferisch extrem starke Gauff den krachenden Schlägen Sabalenkas immer mehr entgegensetzen konnte. Sie schaffte mit zwei Rebreaks das 4:4. Danach gaben bis ins Tiebreak beide Spielerinnen wieder je zweimal ihren Aufschlag ab, Sabalenka vergab dabei bei 5:4 zwei Satzbälle.

Im Tiebreak führte Gauff rasch mit 4:1 und noch 5:3, machte danach aber keinen Punkt mehr. Nach 77 Minuten nutzte Sabalenka, die nicht umsonst die "Tigerin" genannt wird, ihren dritten Satzball zum 7:6(5). Gauff ließ sich davon in ihrem zweiten Paris-Finale nach 2022 aber nicht irritieren, im Gegenteil. Mit Breaks zum 1:0 und 4:1 nahm sie im zweiten Satz schnell Kurs auf den Satzgleichstand.

Zweiten Matchball genutzt

Auch Satz Nummer drei ließ lange jeden Ausgang zu, zumal ein Break nicht automatisch die Entscheidung bedeutete. So holte Sabalenka ein 1:3 wieder auf, musste aber postwendend wieder den Aufschlag zum 3:4 abgeben. Nun blieb Gauff aber am Drücker und sie nutzte nach 2:38 Stunden ihren zweiten Matchball.

Zusammenfassung
  • Coco Gauff hat mit einem 6:7(5), 6:2, 6:4-Sieg gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka erstmals die French Open gewonnen und damit nach den US Open 2023 ihren zweiten Grand-Slam-Titel gefeiert.
  • Die 21-jährige US-Amerikanerin ist die erste Siegerin aus den USA in Paris seit Serena Williams 2015 und erhält für ihren Triumph 2,55 Millionen Euro Preisgeld, bleibt im WTA-Ranking aber auf Platz zwei hinter Sabalenka.
  • Das dramatische Finale in Paris dauerte 2 Stunden und 38 Minuten, wobei Gauff erst mit ihrem zweiten Matchball den Sieg sichern konnte und Sabalenka die Niederlage sichtlich schwer traf.