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Tokio plant für Olympia 2021 massive Einsparungen

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Die Kosten für die auf nächsten Sommer verschobenen Olympischen Spiele in Tokio sollen nach ersten Planungen der Organisatoren um umgerechnet 241 Millionen Euro gesenkt werden. Das teilten die Olympia-Planer von Tokio am Mittwoch nach einer Exekutivsitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit. Zu diesem Zweck soll unter anderem die Zahl der Olympia-Beteiligten um zehn bis 15 Prozent verringert werden, mit Ausnahme der Athleten.

Transportmaßnahmen sollen verschlankt, die Ausgaben für Büroflächen und der Aufwand für Werbung und zeremoniellen Pomp gekürzt werden. Insgesamt sind vorerst rund 50 Einsparungsmaßnahmen geplant. Der Gastgeber-Vertrag mit Japan, Tokio und dem IOC wegen der Verschiebung in Folge der Corona-Krise sei entsprechend angepasst worden, hieß es.

"Wir glauben, dass die Anstrengungen ein Modell für künftige Spiele schaffen werden", sagte der Chef des japanischen Organisationskomitees, Toshiro Muto. Wegen der Corona-Pandemie hatten Japan und das IOC die Spiele im März nach langem Zögern verschoben. Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden.

Doch was die Verlegung der Spiele am Ende zusätzlich kosten wird, darüber geben die Verantwortlichen weiterhin keine Schätzungen ab. Manche inoffiziellen Schätzungen gehen von mehreren Milliarden Dollar aus. Auch zu den Kosten für die geplanten Maßnahmen zum Schutz aller Olympia-Beteiligten gegen das Coronavirus wollten Japans Olympia-Macher keine Schätzungen abgeben. Die Diskussionen über die Schutzmaßnahmen dauerten an. Schätzungen über die Kosten der Spiele in Japans Hauptstadt dürften laut Muto erst zum Jahresende vorliegen.

Die bislang geplanten Einsparungen machen rund zwei Prozent des offiziellen Budgets von 12,6 Milliarden Dollar für die Spiele aus. Kritiker gehen jedoch von weitaus höheren Kosten aus. Laut einer Studie der britischen Universität Oxford sind die Spiele in Tokio schon jetzt die teuersten in der Geschichte der Sommerspiele. Als Tokio den Zuschlag zur Ausrichtung der Spiele erhielt, hatten Japans Olympia-Macher die erwarteten Kosten auf 7,3 Mrd Dollar beziffert. Der größte Teil der Kosten kommt am Ende auf Japans Steuerzahler zu.

IOC-Präsident Thomas Bach sprach während von einem "sehr ermutigenden" Bericht der Tokio-Organisatoren. Es sei ein "großer Fortschritt" zu erkennen in den Bemühungen, die Sommerspiele "fit zu machen für die Welt nach Corona", so der Deutsche.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kosten für die auf nächsten Sommer verschobenen Olympischen Spiele in Tokio sollen nach ersten Planungen der Organisatoren um umgerechnet 241 Millionen Euro gesenkt werden.
  • Schätzungen über die Kosten der Spiele in Japans Hauptstadt dürften laut Muto erst zum Jahresende vorliegen.
  • Als Tokio den Zuschlag zur Ausrichtung der Spiele erhielt, hatten Japans Olympia-Macher die erwarteten Kosten auf 7,3 Mrd Dollar beziffert.