Sturm und WAC in Meistergruppe mit Siegen, Austria verlor
In Linz begannen die Gäste stark und hatten gleich in der Anfangsphase zwei gute Gelegenheiten, doch Malick Yalcouye (4.) und Tochi Chukwuani (6.) scheiterten an Blau-Weiß-Schlussmann Radek Vitek. Die Linzer konnten sich erst nach rund 20 Minuten besser in Szene setzen - Ronivaldo (22.) und Simon Seidl (34.) verfehlten das Tor.
Die spielentscheidende Situation passierte kurz nach dem Seitenwechsel. Max Johnston beförderte den Ball in hohem Bogen in den Sechzehner, Martin Moormann verschätzte sich und Otar Kiteishvili (48.) erzielte volley aus kurzer Distanz das Goldtor.
Die mit Abstand beste Gelegenheit auf den Ausgleich ließ Simon Seidl aus. Der Offensivmann lief allein auf Sturm-Goalie Kjell Scherpen zu, sein Lupfer sprang an die Latte (62.). Die tonangebende Mannschaft blieb aber Sturm. Chukwuani hätte für einen höheren Sieg sorgen können, schoss aber knapp am langen Eck vorbei (74.). Als der nicht einmal eine Viertelstunde zuvor eingewechselte Beganovic Gelb-Rot sah, keimte bei Blau-Weiß noch einmal Hoffnung auf, mehr als ein Schlenzer von Alexander Schmidt neben das Tor schaute jedoch nicht mehr heraus (85.).
Salzburg lässt Austria nicht davonziehen
Erst ab 17.00 Uhr spielte dann Salzburg gegen die Wiener Austria. Nach flottem Beginn beider Teams übernahmen die "Bullen" wie erwartet das Kommando, erspielte sich vorerst aber keine echte Chance. Erst zur Halbstundenfrist nahm die Partie Fahrt auf - etwas überraschend mit einer gefährlichen Aktion von Violett.
Joane Gadou verschätzte sich beim hohen Ball von Goalie Samuel Sahin-Radlinger, nur Teamwork von Mads Bidstrup und des abgeklärt agierenden Mellberg verhinderte die Topchance für Nik Prelec aus wenigen Metern (32.). Nur Momente später standen sich auf der anderen Seite beim weiten Abschlag Alexander Schlagers Abubakr Barry und Perez Vinlöf im Weg, Profiteur Yorbe Vertessen knallte die "Hunderprozentige" an die Latte. Wieder kurz darauf zischte ein Weitschuss des Belgiers recht knapp über das Tor (35.). Schließlich verpasste Gruber für die Austria einen Stanglpass (35.), sein Kapitän Manfred Fischer hob den Ball über das Ziel (36.).
Salzburg drehte im Finish auf
Vertessen eröffnete auch die zweite Hälfte, sein Flachschuss fiel aber zu direkt auf Sahin-Radlinger aus (49.). Die Austria ließ ansonsten aber nicht viel zu, neutralisierte weiterhin Salzburgs Spielmacher Oscar Gloukh und trat nach einer guten Viertelstunde auch wieder offensiv prominent in Erscheinung. Einem Gruber-Schuss fehlte der Nachdruck (63.), der kurz zuvor eingewechselte Lucas Galvao verpasste das lange Eck (64.), und Fischer brachte den Ball aus sehr spitzem Winkel nur ans Außennetz (70.).
Im Finish intensivierten die Hausherren aber noch einmal ihre Bemühungen und wurden für ihr Powerplay belohnt. Erst war Nene (80.) aus gut 20 Metern zur Stelle, kurz vor dem Ende führte Joker Petar Ratkov (89.) aus der Drehung die Entscheidung herbei.
WAC hält Anschluss an die Spitze
Der WAC darf derweil weiter vom Double-Gewinn träumen. Von einem Schwung der Gäste durch den größten Erfolg der Clubgeschichte war vor der Pause aber kaum etwas zu sehen. Zahlreiche Abspielfehler prägten eine sehr zerfahrene erste Hälfte mit vielen Unterbrechungen, in der die Wiener etwas aktiver waren, aber selbst auch nur selten große Torgefahr erzeugen konnten. Matthias Seidl schloss zweimal ab (24., 40.), zudem ging ein Kopfball von Dion Beljo daneben (34.). Radulovic war da schon angeschlagen draußen und durch Schaub ersetzt.
Aufseiten der Kärntner scheiterten Dominik Baumgartner (21.), Maximilian Ullmann (31.), Gattermayer (38.) und Kojzek (45.+3) an Rapid-Tormann Niklas Hedl. Der war in seinem 100. Ligaspiel gleich nach Wiederbeginn bei einem Volley von Baumgartner noch viel mehr gefordert (52.). Bei Rapid brachte Beljo einen weiteren Kopfball aus guter Position nicht aufs Tor (60.).
Atanga hielt Titelchance am Leben
Kurze Zeit später unterstrichen die Gäste, dass sie zurecht von Stefan Kulovits als "beste Umschaltmannschaft Österreichs" bezeichnet wurden. Über "Joker" Thierno Ballo und Diabate landete der Ball in der Mitte, wo David Atanga (63.). mit links genau ins Eck traf. Ein Doppelschlag lag in der Luft, Atanga verfehlte eine Ballo-Hereingabe nach einem Konter aber um Zentimeter (65.). In der Folge drängten die Hausherren auf den Ausgleich, ohne sich für den Aufwand zu belohnen.
Hartberg lässt auch gegen Altach nicht aus
Mit einem 2:0-(0:0)-Heimsieg über Altach hat Hartberg am Sonntag seinen Status als zweite Kraft in der Qualigruppe der Fußball-Bundesliga einzementiert. Drei Tage nach der Cup-Finalniederlage gegen den WAC rehabilitierte sich der TSV dank eines Eigentors von Lukas Gugganig (55.) sowie eines Elfers von Patrik Mijic (85.) und baute den Vorsprung auf die drittplatzierte WSG Tirol auf acht Zähler aus. Altach ist punktegleich mit Klagenfurt und dem GAK wieder Letzter.
Zusammenfassung
- Sturm Graz übernahm mit einem 1:0-Sieg bei Blau-Weiß Linz die Tabellenführung in der Meistergruppe der Bundesliga.
- Austria Wien verlor 0:2 gegen Red Bull Salzburg und fiel auf den zweiten Platz zurück, drei Punkte hinter Sturm.
- Der WAC gewann mit 1:0 gegen Rapid Wien und bleibt mit drei Punkten Rückstand auf die Spitze in Reichweite.
- Hartberg festigte mit einem 2:0-Sieg über Altach seine Position in der Qualifikationsgruppe und baute den Vorsprung auf WSG Tirol aus.
- Otar Kiteishvili erzielte das entscheidende Tor für Sturm Graz in der 48. Minute, während Salzburgs späte Tore von Nene und Petar Ratkov den Sieg sicherten.