APA/ERWIN SCHERIAU

Sturm Graz hat bei Liga-Jahresstart Platz eins im Visier

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Österreichs Fußball-Bundesliga erwacht am Sonntag nach nur 27-tägiger Pause vorzeitig aus dem Winterschlaf. Mit dem Nachtragsspiel zwischen dem WAC und Sturm Graz fällt der Startschuss zur Frühjahrssaison, deren Terminkalender aufgrund der Corona-Pandemie und der im Juni beginnenden EM prall gefüllt ist. Hohe Belastungen warten vor allem auf die Kärntner - durch den Einzug ins Europa-League-Sechzehntelfinale stehen für sie bis Ende Februar elf Pflichtspiele auf dem Programm.

Während der WAC als Tabellensechster noch um die Teilnahme an der Meistergruppe kämpft, bewegt sich Sturm in anderen Regionen. Nach Verlustpunkten gerechnet sind die Steirer Spitzenreiter, im Falle eines Sieges wären sie zwei Punkte vor Red Bull Salzburg.

Die Tabellenführung ist für Coach Christian Ilzer zum jetzigen Zeitpunkt aber nur zweitrangig. "Das ist ähnlich, wie wenn man auf der Streif bei der Ausfahrt Steilhang Zwischenbestzeit hat. Man weiß, dass der erste Abschnitt gut war, aber man weiß nicht, was am Ende rauskommt." Deshalb liege der Fokus ausschließlich auf dem Duell mit dem WAC.

Sturm stand bisher viermal nach zwölf Runden auf Platz eins, danach reichte es zweimal (1997/98 und 2010/11) zum Meistertitel. Gegen den WAC haben die Grazer die vergangenen drei Kräftemessen verloren, dafür holten Jakob Jantscher und Co. zuletzt sechs Pflichtspiel-Siege in Folge, die jüngsten fünf davon ohne Gegentor. Von den vergangenen zehn Bewerbspartien wurden bei einer Niederlage gleich neun gewonnen.

Initialzündung für den Erfolgslauf war laut Ilzer das 3:1 bei Red Bull Salzburg am 21. November des Vorjahres. "Das hat uns einen richtigen Schub gegeben, der uns durch den November und Dezember getragen hat", erklärte der 43-Jährige.

Doch auch der WAC war zuletzt blendend in Schuss. Schließlich wurde in den letzten vier Spielen des Vorjahres u.a. gegen Salzburg voll gepunktet und dabei auch der Einzug ins Europa-League-Sechzehntelfinale fixiert. "Ich habe mich mit ihnen mitgefreut, als sie die Gruppenphase überstanden haben", erzählte Ilzer und betonte: "Es ist beeindruckend, wie sich der WAC in den letzten Jahren entwickelt hat. Sie sind eine Spitzenmannschaft in Österreich, und ich bin überzeugt, dass sie von dieser Position in den nächsten Jahren nicht zu verdrängen sein werden."

WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer gab das Lob umgehend zurück. "Sturm ist die Mannschaft des Herbstes, sie haben sehr beeindruckend gespielt. Für uns wird das eine gute Standortbestimmung, wie weit wir sind. Wir werden sicher unsere Chancen haben", prophezeite der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Seine Mannschaft wurde Anfang November vom Coronavirus schwer getroffen, deshalb wurde die Verschiebung der Partie nötig. Das hat nicht nur den frühesten Liga-Beginn seit 1978 zur Folge - damals stiegen die ersten Matches am 14. Jänner -, sondern auch einen hohen Immunisierungsgrad bei den Wolfsbergern.

Bei im Dezember durchgeführten Tests wiesen alle ehemals Infizierten, also praktisch der gesamte Kader, Antikörper auf. "Aber wir halten uns weiterhin genau an die Corona-Vorgaben. Niemand kann sagen, wie lange die Immunität hält", sagte Feldhofer.

Nachtragsspiel 7. Bundesliga-Runde am Sonntag: WAC - SK Sturm Graz (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr/live Sky). Saisonergebnisse 2019/20: 0:1 (h), 4:0 (a), 2:1 (a), 2:0 (h).

WAC: Kofler - Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Taferner, Liendl, Leitgeb, Sprangler - Vizinger, Joveljic

Ersatz: Kuttin - Peric, Stratznig, Wernitznig, Giorbelidze, Röcher, Dieng

Es fehlt: Peretz (Mittelfußknochenbruch)

Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich, Dante - Hierländer, Kiteishvili, Gorenc-Stankovic, Kuen - Jantscher, Friesenbichler

Ersatz: Schützenauer - Ingolitsch, Geyrhofer, Jäger, Huspek, Ljubic, F. Mwepu, Balaj

Es fehlt: Trummer (im Aufbautraining)

ribbon Zusammenfassung
  • Mit dem Nachtragsspiel zwischen dem WAC und Sturm Graz fällt der Startschuss zur Frühjahrssaison, deren Terminkalender aufgrund der Corona-Pandemie und der im Juni beginnenden EM prall gefüllt ist.
  • Hohe Belastungen warten vor allem auf die Kärntner - durch den Einzug ins Europa-League-Sechzehntelfinale stehen für sie bis Ende Februar elf Pflichtspiele auf dem Programm.

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