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Sturm Graz begräbt Salzburgs Titelträume mit 4:2-Sieg

09. Mai 2025 · Lesedauer 4 min

Sturm Graz hat einen furiosen Schlagabtausch gegen Red Bull Salzburg gewonnen und damit die erfolgreiche Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga vor Augen. Der Spitzenreiter setzte sich am Freitag vor 15.934 Zuschauern in Graz-Liebenau verdient mit 4:2 (2:1) durch und legte im Meisterrennen womöglich entscheidend vor. Für die Salzburger von Trainer Thomas Letsch sind die Titelträume zwei Spiele vor Saisonende bei einem Rückstand von sieben Punkten hingegen begraben.

Ein Doppelschlag brachte die Elf von Jürgen Säumel zum Auftakt der 30. Runde komfortabel in Führung. Ein Eigentor von Aleksa Terzic (18.), der einen Schuss von William Böving ins eigene Tor lenkte, und abermals Böving (20.) per Volleyschuss sorgten erstmals für Jubelstimmung in Graz. Die Salzburger kamen kurz vor dem Pausenpfiff durch einen Kopfball von Dorgeles Nene (45.) heran. Dem von den Bullen erhofften Comeback versetzte Gregory Wüthrich (48.) direkt nach dem Seitenwechsel mit seinem ersten Saisontor einen Dämpfer. Ein Eigentor von Emanuel Aiwu (59.) brachte erneut Spannung in die Begegnung, doch "Joker" Tochi Chukwuani (72.) stellte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her und besiegelte den dritten Sturm-Saisonsieg gegen die Salzburger.

Auf die Grazer, die ihren Vorsprung auf die Wiener Austria und den WAC vorübergehend auf sechs Punkte ausbauten, warten im Saisonfinish noch Rapid auswärts sowie die Wolfsberger vor heimischer Kulisse. Für die Salzburger geht es bei Blau-Weiß Linz und zuhause gegen Rapid nur noch um einen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation.

Bei Sturm kehrte im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg gegen Blau-Weiß das gesperrte Offensivduo Böving und Leon Grgic in die Startelf zurück. Die Salzburger reisten mit einem 2:0 gegen die Wiener Austria in die Steiermark, wo eigentlich die endgültige Rückkehr ins Meisterrennen gelingen sollte. In der Defensive rückte Samson Baidoo nach seiner Sperre wieder in die erste Mannschaft, der 21-Jährige wurde von Letsch aber nicht in der Innenverteidigung aufgeboten, sondern rechts hinten statt Leandro Morgalla.

Vor ausverkaufter Kulisse begannen beide Mannschaften mit geradlinigen und schnellen Angriffen. Große Gefahr resultierte aus den ersten Versuchen aber nicht, Schüsse von Tomi Horvat (5.) und Otar Kiteishvili (7., 16.) sowie Adam Daghim (8.) auf der Gegenseite hatten keinen Torjubel zur Folge. Dieser folgte wenig später gleich in doppelter Ausführung: Erst fälschte Terzic einen Böving-Schuss unhaltbar für Tormann Alexander Schlager ab, nur zwei Minuten später war der Linksverteidiger erneut der Pechvogel. Einen Horvat-Schuss blockte Terzic unglücklich ab, der Ball flog in hohem Bogen zu Böving, der aus fünf Metern volley unter die Latte traf.

Salzburg blieb dran

Mit der komfortablen Führung im Rücken machten die Grazer die Räume dicht. Die Salzburger übernahmen das Kommando, bei Schüssen von Oscar Gloukh (29.) und Nene (30.) war Sturm-Goalie Kjell Scherpen zur Stelle. Nach einem Scherpen-Patzer brachte Adam Daghim einen Kopfball nicht aufs halbleere Tor (43.), kurz darauf zappelte der Ball dann doch im Netz. Gloukh fand mit einer Maßflanke den Kopf von Nene, der aus kurzer Distanz verwertete.

Die zweite Hälfte begann für die Salzburger mit einem Schock: Einen Kopfball von Dimitri Lavalée nach einem Corner konnte Schlager nur kurz abwehren, Wüthrich stand goldrichtig und wurde wie schon vergangenes Jahr im Saisonfinale zum Torschützen. Letsch wechselte mit dem wiedergenesenen Karim Onisiwo einen neuen Impuls in die Bullen-Offensive ein - mit Erfolg. Eine wuchtige Flanke des Routiniers lenkte Aiwu ins eigene Tor, die Dramatik war wiederhergestellt.

Sturm eiskalt

Säumel brachte frische defensive Kräfte, um die Führung abzusichern. Für den Sturm-Trainer kam es aber besser. Der eingewechselte Emir Karic spielte den ebenfalls neu gekommenen Chukwuani ideal frei, der Mittelfeldabräumer umkurvte den unglücklich aussehenden Schlager und sorgte für die Entscheidung. Die Salzburger mussten erneut einen Rückschlag wegstecken, eine erneute Antwort gelang bei Chancen von Petar Ratkov (75.) und Onisiwo (81., 88.) nicht.

Zusammenfassung
  • Mit diesem Erfolg hat Sturm Graz auch den Vorsprung auf die Wiener Austria und den WAC auf sechs Punkte ausgebaut. In den verbleibenden Spielen trifft Sturm auf Rapid und den WAC, während Salzburg gegen Blau-Weiß Linz und Rapid antritt.