Starker Ofner ringt Tiafoe in zweiter Rom-Runde nieder
Im Head-to-Head mit dem Weltranglisten-16. glich Ofner damit auf 1:1 aus. In der Runde der letzten 32 trifft Ofner nun an seinem Geburtstag entweder auf Francisco Cerundolo (ARG-17) oder Nicolas Jarry (CHI). Ofner, der sich über die Qualifikation in den Hauptbewerb gespielt hat und bewusst seinen Verletztenstatus nicht genutzt hat, ist im ATP-Ranking eine Rückkehr in die Top 130 sicher.
"Ich bin natürlich megahappy. Es war ein super Match und eine super Performance von mir", sagte Ofner erfreut. Es sei nicht einfach gewesen, da er seit der Verletzung noch nicht so viele Turniere gespielt habe. "Dann gegen die Nummer 16 so einen Sieg zu feiern, fühlt sich schon sehr gut an. Vor allem beim Masters (stehe ich, Anm.) erstes Mal dritte Runde, noch dazu aus der Quali - schon richtig cool." Für Ofner war es "definitiv das beste Match nach meinem Comeback".
Ofner startete ausgezeichnet mit einem Break im Auftaktgame in die Partie. Ein Vorsprung, den sich der Schützling von Wolfgang Thiem im ersten Satz nicht mehr nehmen ließ. Mit u.a. zwei zu Null gewonnenen Aufschlaggames stellte er auf 4:2 und holte nach einem großartigen Ballwechsel und in extremis geschlagener Rückhand das zweite Break zum 5:2. Nach 27 Minuten stellte Ofner auf 6:2. Die Bilanz sprach u.a. mit 19 Punkten aus 24 Grundlinienduellen klar für den Österreicher.
Im zweiten Satz verlief es von Beginn an enger. Der voll fokussiert und positiv wirkende Ofner schaffte dank seiner Konstanz und auch wieder einem tollen Vorhandpunkt, aus dem Lauf geschlagen, das Break zum 3:2. Nach einem 4:2-Vorsprung musste Ofner aber erstmals in diesem Turnier nach einem verpatzten Game den Aufschlag zum 4:4 abgeben. Tiafoe versuchte nun verstärkt, den Rhythmus des Steirers zu brechen und servierte auch besser. Der Wien-Finalist von 2021 drehte mit einem Servicespiel zu Null den 2:4-Rückstand in ein 5:4. Nach 75 Minuten ging es ins Tiebreak, nicht zuletzt wegen Ofners schlechter Serie bei den ersten Aufschlägen.
Ofner lobt seine mentale Stärke
Im Tiebreak rutschte Ofner gleich zweimal aus, auch nachdem er endlich wieder einmal einen ersten Aufschlag ins Feld gebracht hatte, zum 1:5. Der Satz war nicht mehr zu retten, Tiafoe glich verdient in Sätzen aus. Ofner hatte im zweiten Durchgang gar nur 34 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld gebracht. "Ja, teilweise ist der Aufschlag ein bisserl weggebrochen und ich habe über den zweiten gehen müssen und trotzdem die Games gehalten." Ein wichtiger Punkt sei auch gewesen, dass er im Kopf stark geblieben und in den "richtigen Momenten mutig gewesen" sei.
Ofner begann den dritten Satz im Pietrangli-Stadion vor gut 3.500 Fans noch nach Wunsch. Er musste dann aber beim Stand von 2:1 ein "medical timeout" nehmen, wurde an der linken Hüfte behandelt. Der 28-Jährige konnte sein Service halten, erhielt beim nächsten Seitenwechsel noch eine Salbe einmassiert. Fast wie aus dem Nichts gelang ihm dann dank einer schönen Rückhand entlang der Linie das Break zum 4:2. Mit etwas Glück stellte Ofner mit einem Servicegame zu Null auf 5:2. Er ließ sich sein Geburtstagsmatch in Rom nicht mehr nehmen und servierte zu Null zum Sieg aus.
Entwarnung wegen Hüfte: "Nichts Tragisches"
In Sachen Hüfte gab Ofner später Entwarnung: "Es ist nichts Tragisches. Ich bin bei 5:1 im Tiebreak ziemlich blöd auf die Hüfte links geflogen, relativ genau auf den Knochen. Es ist recht blau." Die schnelle Behandlung und die Creme helfe da, aber es sei gar nichts Schlimmes.
Die Chancen für sein nächstes Match, das ihm im Achtelfinale gar ein Duell mit dem topgesetzten Jannik Sinner bringen könnte, schätzt er ähnlich ein wie gegen Tiafoe: "Cerundolo ist auf Sand richtig tough. Aber wenn ich meine Leistung bringe, kann ich gegen beide gewinnen. So wie ich im Moment drauf bin, wird das ein offenes Match werden", prophezeite Österreichs Nummer eins. Ein weiterer Sieg würde ihn im Ranking übrigens schon in etwa auf Platz 115 hieven.
Zusammenfassung
- Sebastian Ofner besiegte beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom in der zweiten Runde den als Nummer 15 gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe nach knapp zwei Stunden mit 6:2, 6:7(2), 6:3.
- Der Steirer steht damit erstmals in der dritten Runde eines Masters-1000-Turniers und sichert sich die Rückkehr in die Top 130 des ATP-Rankings.
- Im dritten Satz musste Ofner wegen einer Verletzung an der linken Hüfte behandelt werden, gab aber später Entwarnung und zeigte sich mit seiner mentalen Stärke zufrieden.