APA/APA (AFP)/MARK THOMPSON

Spielberg Teil zwei - Bottas kann Geschichte schreiben

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Valtteri Bottas kann im zweiten Teil des Grand-Prix-Doubles in Österreich Formel-1-Geschichte schrieben. Der finnische Mercedes-Sieger vom vergangene Sonntag wäre mit einem neuerlichen Erfolg sieben Tage später beim Steiermark-GP der erste Pilot, der in einem Jahr auf dem gleichen Circuit zwei Mal gewonnen hat. Die Chancen stehen gut, denn Bottas gilt als Spezialist für den Red Bull Ring.

Valtteri Bottas kann im zweiten Teil des Grand-Prix-Doubles in Österreich Formel-1-Geschichte schrieben. Der finnische Mercedes-Sieger vom vergangene Sonntag wäre mit einem neuerlichen Erfolg sieben Tage später beim Steiermark-GP der erste Pilot, der in einem Jahr auf dem gleichen Circuit zwei Mal gewonnen hat. Die Chancen stehen gut, denn Bottas gilt als Spezialist für den Red Bull Ring.

Dass Bottas nun diese Chance bekommt, liegt an der aktuellen Covid-19-Situation und dass dadurch zum Saison-Auftakt zwei Rennen ohne Zuschauer in Österreich in Folge stattfinden. Mercedes gilt alleine aufgrund der Trainings-Dominanz vergangene Woche erneut als Favorit, kämpfte im Auftakt-Rennen aber mit größeren Problemen. "Wir hatten Riesenglück, das Rennen zu beenden", sagte Teamchef Toto Wolff.

Auch Mercedes tritt daher beim zweiten Spielberg-Rennen mit überarbeiteten Autos an. "Wir werden neue Teile einsetzen, um unsere Situation zu verbessern", betonte Wolff. Der 48-jährige Wiener hatte schon lange vor den beiden Österreich-Rennen geahnt, dass die Zuverlässigkeit der Autos beim verspäteten WM-Beginn eine große Rolle spielen würde. Tatsächlich waren am Sonntag nur 11 von 20 Piloten ins Ziel gekommen.

Einfach Kopieren gilt also für die Teams eher nicht. "Es gibt immer noch viele Unbekannte", warnte Wolff und tippte auf ein neuerlich spannendes Rennen. Ins Zeug legen sollte sich auch Lewis Hamilton. Der Weltmeister muss sich vor allem disziplinieren. Die Rückversetzung in der Startaufstellung sowie die Zeitstrafe im Finish des ersten Rennens ließen ihn letztlich nur auf Platz vier in die Wertung kommen. Für den nach dem Training klaren Rennfavoriten war das eine herbe Enttäuschung.

Das galt auch für Sebastian Vettel. Nach Platz zehn beim Eröffnungsrennen lüftete der Deutsche seinen Kopf in den steirischen Bergen aus, wo er ja seit Jahren eine Alm besitzt. Ferrari wird nun zwar doch schon in Österreich technisch nachlegen und nicht wie geplant erst in Ungarn. Ob das Vettel hilft zu zeigen, dass er mit seinen 33 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehört, wird sich zeigen.

Aufgegeben habe er noch lange nicht, versicherte Vettel am Montag nach dem Rennen im Servus TV. Im Gegensatz zu vielen Vermutungen lasse er sich nach dem sicheren Ende bei Ferrari zum Saisonende sehr wohl alle drei Optionen offen, also auch jene eines Auszeit-Jahres. Das hat ihm mittlerweile auch Helmut Marko nahegelegt. Red Bulls Mastermind stellte am Donnerstag gegenüber "Auto, Motor und Sport" unmissverständlich klar: "Bei uns ist kein Platz für Vettel."

Vettel glaubt aber nach wie vor an die Chance, nächstes Jahr an ein Siegerteam andocken zu können. "Ich bin nach wie vor ehrgeizig. Der Motorsport ist mein Leben. Ich möchte es nicht missen und fühle mich im Formel-1-Auto zu Hause", sagte der ehemalige Serienchampion.

Eine Entscheidung über seine Zukunft habe er aber noch nicht getroffen. "Ich weiß es auch für mich selbst noch nicht", betonte Vettel. Wichtig sei, ein passendes Umfeld zu finden. "Ich habe die letzten fünf Jahre bei Ferrari in vielerlei Hinsicht genossen, sie haben aber auch viel Kraft gekostet."

Wie es wäre in der Formel-1-Pension, hatte Vettel während der Corona-Pause zu Hause mit seinen Kindern miterleben können. Vielleicht kommt er dann auch öfter als wie bisher nur ein Mal pro Jahr auf seine steirische Alm. "Die Zukunft wird zeigen, ob ich eher mehr Zeit finde, mich darum zu kümmern."

Vettel und Co hoffen, dass sich schon diesen Sonntag im zweiten Spielberg-Rennen die Dinge zu ihren Gunsten drehen. Bottas, Vettels zweitplatzierter Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc und vor allem der Sensations-Dritte Lando Norris im McLaren wünschen sich das Gegenteil.

Wer glaubt, dass sich Dinge im zweiten Rennen innerhalb einer Woche einfach wiederholen lassen, ist aber womöglich auf dem Holzweg. "Wenn ich etwas im Motorsport gelernt habe, dann dass sich Dinge im Motorsport rasch verändern können", warnte Renault-Pilot Daniel Ricciardo. "Ein Auto kann an einem Tag hervorragend laufen, am anderen gar nicht. Ich würde jedenfalls nicht darauf wetten, dass das im zweiten Spielberg-Rennen ein 'Copy-Paste' wird."

ribbon Zusammenfassung
  • Der finnische Mercedes-Sieger vom vergangene Sonntag wäre mit einem neuerlichen Erfolg sieben Tage später beim Steiermark-GP der erste Pilot, der in einem Jahr auf dem gleichen Circuit zwei Mal gewonnen hat.
  • Die Chancen stehen gut, denn Bottas gilt als Spezialist für den Red Bull Ring.
  • "Wir hatten Riesenglück, das Rennen zu beenden", sagte Teamchef Toto Wolff.
  • Auch Mercedes tritt daher beim zweiten Spielberg-Rennen mit überarbeiteten Autos an.

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