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Youngsters schießen Capitals zu 2:1-Sieg in Bozen

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Die spusu Vienna Capitals gewinnen Spiel 3 gegen HCB Südtirol Alperia mit 2:1. In der Halbfinal-Serie der win2day ICE Hockey League Playoffs steht es jetzt nur mehr 2:1 für Bozen. Zum Matchwinner avancierten die Jungen der Hauptstädter, allen voran Bernhard Posch.

Erst einmal in der Geschichte gelang es Wien, einen 0:2-Rückstand in einer Playoff-Serie zu drehen. In den diesjährigen Playoffs scheinen die Capitals aber noch keine Lust auf Urlaub zu haben. In einem hart umkämpften Spiel 3 gingen die Wiener mit 2:1 vom Eis.

Bozen begann mit demselben Line-up wie zuletzt schon im zweiten Match. Wien-Coach Dave Barr konnte davon nur träumen, musste weiterhin auf US-Stürmer Max Zimmer (34 Tore, 29 Assists) verzichten. Der erst 19-jährige Mathias Böhm begann in der dritten Linie neben Niki Hartl und Rafael Rotter.

Im Tor der Capitals stand diesmal der routinierte Bernhard Starkbaum. Auf der anderen Seite der überragende Samuel Harvey, der in den ersten neun Playoff-Spielen nur 1,42 Tore pro Spiel erlaubte.

Bozen vs. Aluminium

Von Beginn an merkte man, dass es für beide um viel ging. Die Verteidigungslinien zeigten sich in den Anfangsminuten sicher. Bis zur 8. Minute: Hoher Stock von James Sheppard, der einen Bozner zum Bluten bringt - zwei plus zwei Minuten Powerplay für die Südtiroler. Wenige Sekunden später aber ein Foul von Wien-Stürmer Christian Thomas. Im 4 gegen 4 kam erstmals Tempo in die Partie.

Die folgenden Minuten hatte Bozen mehr Scheibenbesitz. Doch dann die 13. Minute: Nico Brunner mit einem Kracher von der blauen Linie, Harvey kann parieren. 14. Minute: Goalgetter Dustin Gazley rast auf das Tor von Starkbaum zu, trifft aber nur die Stange. 16. Minute: Schöne Kombination von Bozen, Matt Frattin mit dem nächsten Stangentreffer. 17. Minute: Mike Dalhuisen trickst sich durch die Wiener Verteidigung, kann aber nicht abschließen.

Nach 20 Minuten hätte sich Bozen die Führung längst verdient, nichtsdestotrotz gingen die beiden Teams mit einem 0:0 in die erste Drittelpause. Dominante Süditroler bisweilen mit einem Plus von zwei Torschüssen – hinzu noch die beiden Stangentreffer, die laut Regelbuch nicht als Torschüsse gelten.

Fulminantes zweites Drittel

Gleich am Anfang des Mitteldrittels die nächste Strafe für Wien. Alex Wall muss für ein Beinstellen auf die Strafbank. Daraus resultierend die 22. Minute: Frattin fälscht den Schuss von Thomas ab, Bozen geht im Powerplay 1:0 in Führung. Die Führung zu diesem Zeitpunkt hochverdient. 26. Minute: Thomas mit dem nächsten harten Schuss, Starkbaum kann gerade noch die Scheibe zwischen seine Schoner quetschen. Wenn der Capitals-Goalie nicht so einen guten Tag erwischt hätte, wäre Bozen zu diesem Zeitpunkt schon mit einem Zwei-Tore-Vorsprung dagestanden – mindestens.

Genau in dieser Tonart ging es weiter. 28. Minute: Frattin aus kurzer Distanz fast mit dem Doppelpack, Starkbaum schnappt sich den Puck mit der Fanghand. Nach knapp einer halben Stunde wurden die Wiener wieder aktiver. 31. Minute: Harvey kann einen Capitals-Schuss festhalten. Selbst die vierte Linie mit Timo Pallierer, Patrick Antal und Armin Preiser zeigte sich stark. Die drei Österreicher haben ein Durchschnittsalter von nur 21,6 Jahren.

37. Minute, Belohnung für die Capitals: Jeremy Gregoire befördert im Stile eines Baseball-Spielers die fliegende Scheibe aus der Luft ins Tor. Es war sein dritter Playoff-Treffer. 39. Minute: Gregoire schreibt fast zum zweiten Mal an, Harvey steht aber richtig. Das Fazit nach dem zweiten Drittel: Bozen hatte das 2:0 öfter auf dem Schläger, stattdessen schnappte sich Wien das Momentum. Für ein spannendes Schlussdrittel war gesorgt.

Youngster Posch, der Wien-Erlöser

Der letzte Abschnitt begann für die Capitals ideal – mit einem Powerplay. Das Zielwasser schienen sie aber in der Kabine vergessen zu haben, alle Schüsse gingen am Tor vorbei. Niklas Würschl muss kurz danach für die Wiener auf die Strafbank. 45. Minute: Der groß aufspielende Thomas mit dem insgesamt vierten Aluminiumtreffer der Südtiroler, Frattin kann den Abstauber nicht verwerten.

Bozen erhöhte den Druck immer mehr. 48. Minute: Starkbaum kann einen schnell gespielten Spielzug der Bozner abwehren. 51. Minute: Wieder die vierte Linie der Capitals, Harvey hält den Antal-Schuss. 54. Minute, die Wiener Erlösung: Bernhard Posch mit einem Direktschuss von der linken Seite. 2:1 für Wien. Für Posch war es sein erster Playoff-Treffer überhaupt, der Assist kam vom starken Antal.

Bozen drängte in den Schlussminuten erfolglos auf den Ausgleich. 56. Minute: Dalhuisen mit dem Schlagschuss, Starkbaum steht erneut mit der Fanghand parat. Insgesamt lieferte der erfahrene Goalie 30 Saves und avancierte gemeinsam mit dem Aluminium und den über sich hinauswachsenden Youngsters zu den Gamewinnern für die Capitals. In der Best-of-7-Serie führt Bozen jetzt nur mehr 2:1.

EC Red Bull Salzburg gewann im zweiten Duell des Abends gegen den EC-KAC mit 5:1. In der Serie führen die „Bullen“ jetzt 2:1. PULS 24 überträgt Spiel 4 dieser Serie am Freitag live ab 19:05 Uhr.

win2day ICE Hockey League (Halbfinale, Spiel 3)
HCB Südtirol Alperia – spusu Vienna Capitals 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)
Sparkasse Arena (Bozen), 5.422 Zuschauer:innen, SR: Piragic, Zrnic, Nothegger, Seewald

Tore:
1:0 (22.) Frattin
1:1 (37.) Gregoire
1:2 (54.) Posch

Stand in der Best-of-7-Serie: 2:1 für Bozen

ribbon Zusammenfassung
  • Die spusu Vienna Capitals gewinnen Spiel 3 gegen HCB Südtirol Alperia mit 2:1.
  • In der Halbfinal-Serie der win2day ICE Hockey League Playoffs steht’s jetzt nur mehr 2:1 für Bozen.
  • Zum Matchwinner avancierten die Jungen der Hauptstädter, allen voran Bernhard Posch.

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