Skispringer Lindvik, Forfang fassen dreimonatige Sperren aus
Von der dreimonatigen Sperre soll die bereits verbüßte Zeit gegebenenfalls abgezogen werden. Lindvik und Forfang waren nach dem WM-Skandal bereits rund drei Wochen suspendiert worden. Außerdem wurden nun Geldstrafen in Höhe von je 2.000 Schweizer Franken (rund 2.130 Euro) verhängt.
Die Titelkämpfe Ende Februar und Anfang März waren von dem Eklat um manipulierte Anzüge überschattet worden. Auf anonym gefilmten und veröffentlichten Videos war zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. Es wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität beim Flieger in der Luft sorgen soll.
Noch während der WM wurden drei Betreuer und fünf Springer vorläufig suspendiert. Nach den Untersuchungen des unabhängigen Ethik-Büros - in fünf Monaten wurden 38 Zeugen befragt und 88 Beweisstücke gesichtet - sind von den Sportlern nur noch Weltmeister Lindvik und Team-Olympiasieger Forfang übriggeblieben. Beide stimmten nun zu, dass sie die nächtlichen Anpassungen hätten prüfen und Fragen dazu stellen sollen. Ihnen wird allerdings kein tatsächliches Wissen um die Manipulationen vorgeworfen.
Offen ist noch, wie bei den Verantwortlichen geurteilt wird. Der norwegische Sender TV2 hatte zuletzt gemeldet, dass gegen die Cheftrainer Magnus Brevig und zwei Assistenten 18-monatige Sperren angestrebt würden. Lindvik hatte auf der Normalschanze WM-Gold gewonnen, der Salzburger Jan Hörl wurde Dritter. Zudem holten Lindvik und Forfang Medaillen mit dem Team sowie der Mixed-Auswahl. Im Mixed-Bewerb waren die Österreicher ebenso Dritte geworden.
Zusammenfassung
- Die norwegischen Skispringer Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden wegen eines Manipulationsskandals um unerlaubte Anzugnähte für drei Monate gesperrt und akzeptierten die Sanktionen des Weltverbands FIS.
- Zusätzlich zu der Sperre wurden Geldstrafen von jeweils 2.000 Schweizer Franken (rund 2.130 Euro) verhängt, wobei bereits absolvierte drei Wochen Suspendierung angerechnet werden.
- Eine nachträgliche Disqualifikation bei der WM in Trondheim bleibt aus, das Urteil gegen die verantwortlichen Trainer steht noch aus, es werden 18-monatige Sperren angestrebt.