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Ski-Alpin: Debakel für ÖSV-Frauen in Sestriere

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Der Weltcup-Riesentorlauf in Sestriere hat am Samstag für Österreichs alpine Ski-Frauen ein ernüchterndes Ergebnis gebracht. Von den elf gestarteten ÖSV-Läuferinnen schaffte es nur Elisabeth Kappaurer als 14. in die Top-15.

Den Sieg holte sich die italienische Lokalmatadorin Marta Bassino vor der Schwedin Sara Hector (+0,11 Sek.) und Petra Vlhova (+0,40) aus der Slowakei. Die Gesamtweltcup-Führung behielt US-Star Mikaela Shiffrin, die Sechste (+1,96) wurde.

Abschneiden schon nach erstem Durchgang klar

Schon nach dem ersten Durchgang war klar, dass es nicht der Tag der Österreicherinnen sein würde. Die ÖSV-Sportlerinnen kamen mit den Bedingungen auf der vom Schneefall strapazierten, unruhigen Piste nicht zurecht und lagen da bereits weit zurück. Kappaurer sorgte für den wohl einzigen positiven Aspekt aus rot-weiß-roter Sicht. Die Vorarlbergerin hatte sich mit Startnummer 46 als 28. für den zweiten Lauf qualifiziert und machte dort noch 14 Plätze gut.

Am Ende wies sie einen Rückstand von fast drei Sekunden (+2,96) auf Bassino auf und verpasste nur knapp ihr bestes Resultat im Weltcup. Das war vor fünf Jahren und fast zehn Monaten ein elfter Platz in der Kombination von Crans Montana. "Mir hat es getaugt, es war schwer, aber jetzt kann ich umso mehr strahlen", freute sich die 28-Jährige, die in den vergangenen vier Jahren mit zahlreichen, schweren Verletzungen zu kämpfen hatte. Rang 14 ist daher für sie ein Grund zu feiern. "Ein Glühwein gehört heute schon."

Rennläuferinnen nicht zufrieden

Ramona Siebenhofer und Franziska Gritsch belegten ex aequo Rang 17 (+3,12) unmittelbar vor Ricarda Haaser (19./+3,30). Zufrieden war von ihnen keine. "Das ist ein Platz, bei dem es sich nicht auszahlt, soweit zu fahren und das auf sich zu nehmen", erklärte Siebenhofer nach dem Rennen. Mit der Piste hatte die 31-Jährige einige Hühnchen zu rupfen. "Ich habe mir schon gedacht, ich bin zu alt für den Blödsinn. Man lässt sich dann gleich einmal die Schneid abkaufen. Man muss da viel mehr Drecksau sein, das hat mir heute aber definitiv gefehlt."

Liensberger: "Bin einfach nicht ins Fahren gekommen"

Auch Gritsch sah viel Verbesserungsbedarf. "Ich bin nicht auf Zug gekommen. Das ist momentan, wo ich stehe. Es ist ein Prozess, den heißt es annehmen." Katharina Truppe wurde 25. (+3,93), Katharina Liensberger, die Ende November im Killington-RTL noch Fünfte geworden war, gar nur 27. (+4,16). "Das war wirklich nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin einfach überhaupt nicht ins Fahren gekommen. Bei mir ist es wichtig, dass ich Vertrauen habe, mich wohlfühle. Es war heute sehr schwierig vom Untergrund her", gestand Liensberger.

Die Vorarlbergerin, die am Sonntag ihr 100. Weltcup-Rennen bestreitet, will das Ergebnis nun schnell hinter sich lassen. "Ich freue mich auf morgen", blickte die 25- Jährige nach vorne.

Brunner: "Lange nicht mehr so ein zaches Rennen gehabt"

Stephanie Brunner, die wegen eines Trainingssturzes sowie eines Knorpelschadens im Knie Sölden und Killington ausgelassen hatte, kam bei ihrem verspäteten Saisonstart nicht ins Ziel. Die Tirolerin fiel im zweiten Durchgang, den sie als 30. nach Lauf eins eröffnet hatte, aus. "Ich habe schon lange nicht mehr so ein zaches Rennen gehabt. Die Piste ist schon zum Raufen und für mich nicht so von Vorteil. Aber es hilft nicht, weiterfighten", erklärte Brunner.

Für Elisa Mörzinger (38.), Nina Astner (43.) und Katharina Huber (46.) war das Rennen bereits zur Halbzeit beendet. Magdalena Egger schied aus.

Bassino feierte unterdessen vor Heim-Publikum ihren sechsten Weltcupsieg, den sechsten im Riesentorlauf bzw. den ersten seit fast zwei Jahren. Zuletzt hatte die 26-jährige Italienerin im Jänner 2021 in Kranjska Gora gleich zweimal zugeschlagen. Vlhova rückte mit dem dritten Rang der Weltcup-Führenden Shiffrin bis auf 25 Punkte nahe. Am Sonntag findet in Sestriere noch der Slalom (10.30 und 13.30 Uhr/live ORF 1) statt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Weltcup-Riesentorlauf in Sestriere hat am Samstag für Österreichs alpine Ski-Frauen ein ernüchterndes Ergebnis gebracht.
  • Von den elf gestarteten ÖSV-Läuferinnen schaffte es nur Elisabeth Kappaurer als 14. in die Top-15.

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