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Seriensieger Marquez gewinnt in Ungarn vor KTM-Pilot Acosta

Heute, 12:55 · Lesedauer 3 min

Marc Marquez hat seinen Siegeszug in der MotoGP fortgesetzt und seine überlegene WM-Führung in Ungarn weiter ausgebaut. Der 32-jährige Ducati-Star feierte am Sonntag bei der Premiere der Motorrad-Königsklasse auf dem Balaton Park Circuit an der Ostseite des Plattensees seinen siebenten Grand-Prix-Sieg in Serie. "Best of the Rest" war sein spanischer Landsmann Pedro Acosta. Der 21-Jährige holte mit Rang zwei den zweiten Podestplatz und das beste Ergebnis der Saison für KTM.

Für Marquez war es der zehnte Sieg im 14. Saisonrennen. Sieben Rennen in Serie hat der Ausnahmekönner zuletzt 2014 gewonnen. Sein neunter WM-Titel, der siebente in der Königsklasse und erste seit 2019, scheint nur noch Formsache. Marquez, der am Vortag auch den Sprint für sich entschieden hatte, führt 175 Punkte vor seinem Bruder Alex und könnte die Weltmeisterschaft rechnerisch bereits beim übernächsten Grand Prix in Misano fixieren. Acht Rennwochenenden sind noch ausständig.

In Ungarn hatte der Seriensieger in der Anfangsphase eine Schrecksekunde zu überstehen, als er die Aprilia von Marco Bezzecchi berührte. Der Italiener hielt den aus der Pole Position gestarteten WM-Leader in den ersten Runden hinter sich, danach bauten aber seine weicheren Reifen ab. "Ich habe dann einen schönen Rhythmus aufgebaut und bin superhappy", sagte Marquez. Bezzecchi wurde vor Markenkollege und Weltmeister Jorge Martin, der sein bestes Saisonergebnis einfuhr, Dritter.

Bei KTM bejubelte man Acosta, der im Sprint noch ausgefallen war und im Qualifying sein Bike geschrottet hatte. Beim Abflug hätte die Maschine beinahe einen Kameramann getroffen. Danach habe es "ein härteres Gespräch" in der Box gegeben, erzählte Acosta, der dem Team nach dem dritten zweiten Platz seiner MotoGP-Karriere dankte: "Sie haben bis zwei Uhr in der Früh gearbeitet, weil sie mein Motorrad wieder neu aufbauen mussten." In der WM schob sich der Spanier, zuletzt in Spielberg Vierter, auf Rang fünf.

Mit Brad Binder (7.) und Pol Espargaro (8.), dem Ersatz für den an der Schulter verletzten Maverick Vinales, landeten zwei weitere KTM-Fahrer in den Top acht. Enea Bastianini schied in der ersten Runde aus und nimmt zum nächsten Rennen in zwei Wochen in Katalonien zudem eine doppelte Umwegstrafe mit.

Marquez fehlen nur noch zwei GP-Siege zum 100er, in der Königsklasse hält er nun bei 72 Triumphen. Die anderen sonst überlegenen Ducatis funktionierten auf der langsamsten Strecke im MotoGP-Kalender nicht. Ex-Weltmeister Francesco Bagnaia kam vor etwas mehr als 30.000 Zuschauern nicht über Rang neun hinaus. Es war der erste Motorrad-WM-Lauf in Ungarn seit 1992. Damals war noch auf dem Hungaroring in der Nähe von Budapest gefahren worden.

Zusammenfassung
  • Marc Marquez feierte beim MotoGP-Debüt auf dem Balaton Park Circuit seinen siebten Grand-Prix-Sieg in Serie und baute mit insgesamt 10 Siegen in 14 Rennen seine WM-Führung auf 175 Punkte aus.
  • Pedro Acosta wurde mit Platz zwei „Best of the Rest“ und bescherte KTM mit seinem besten Saisonergebnis das zweite Podium des Jahres, nachdem er im Qualifying noch gestürzt war.
  • Das Rennen war der erste Motorrad-WM-Lauf in Ungarn seit 1992, mehr als 30.000 Zuschauer verfolgten den Sieg von Marquez, der nur noch zwei GP-Triumphe zum 100. Gesamtsieg benötigt.