Rapid müht sich mit 1:0 in Innsbruck in zweite Cup-Runde
Einen Aufreger gab es noch kurz vor dem Ende. Okan Yilmaz traf zum vermeintlichen Ausgleich, Schiedsrichter Stefan Macanovic erkannte diesen wegen eines von ihm wahrgenommenen Foulspiels des Torschützen an Jonas Auer jedoch nicht an (89.).
Rapid gewann damit auch das zweite Pflichtspiel der noch jungen Saison. Ebenso wie in der Conference-League-Qualifikation bei Dečić Tuzi (2:0) konnte das Team von Peter Stöger nur bedingt überzeugen. Das Rückspiel in Wien steht am Donnerstag auf dem Programm, drei Tage später startet Grün-Weiß zuhause gegen Blau-Weiß Linz in die Bundesliga. Für Aufsteiger Wacker Innsbruck beginnt am Freitag mit einem Heimspiel gegen Seekirchen das Abenteuer Regionalliga.
Beide Fanlager begrüßten die 22 Akteure mit beeindruckenden Choreografien. Es dauerte allerdings ein wenig, bis die Atmosphäre von den Rängen auf das Spielfeld überkippte. Rapid unterliefen in der Anfangsviertelstunde zu viele Ungenauigkeiten. Wacker schaffte es dennoch kaum, in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Erst nach 20 Minuten entfachte erstmals Gefahr. Ein Abschluss von Ercan Kara wurde von einem Wacker-Verteidiger noch entscheidend geblockt.
Innsbrucks beste Chance in Hälfte eins entstand durch einen Konter. Stefan Lorenz schloss diesen aber viel zu überhastet ab (23.). Anschließend schaltete Rapid einen Gang hoch. Neuzugang Claudy Mbuyi scheiterte per Kopf (27.) jedoch ebenso am starken Wacker-Schlussmann Lukas Tauber wie Kara aus der Distanz (42.).
Erlösung durch Bolla
Auch in Hälfte zwei zeichnete sich ein ähnliches Bild. Wacker verteidigte angetrieben von den lautstarken Rängen leidenschaftlich. Gelang Rapid einmal der Durchbruch, fehlte im Abschluss die letzte Konsequenz oder Tormann Tauber war zur Stelle. Andrija Radulovic traf aus kurzer Distanz das Tor nicht (66.), einen Kopfball von Jean Marcelin parierte erneut Tauber (69.).
Die Erlösung für Grün-Weiß brachte schließlich ein Freistoß von der Strafraumgrenze. Rechtsverteidiger Bolla knallte den Ball mit voller Wucht unter die Latte. Wacker steckte nicht auf und erzielte kurz vor Schluss den vermeintlichen Ausgleich. Der eingewechselte Yilmaz versenkte den Ball per Kopf. Für kurze Zeit verwandelte sich der Tivoli in ein Tollhaus, doch Schiedsrichter Macanovic ahndete einen leichten Schubser von Yilmaz an Auer. "Ich denke, es ist eine Situation, die du in die eine oder andere Richtung entscheiden kannst. Jonas Auer hat das dankend angenommen", sagte Wacker-Trainer Sebastian Siller.
Stöger ordnete die umstrittene Situation wie folgt ein: "Wir waren auf der glücklicheren Seite." Mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich der Neo-Trainer nicht zufrieden. "Wir haben unsere Möglichkeiten lange nicht genutzt. Wenn du nicht in Führung bist, ist das Spiel immer auf Messers Schneide", analysierte er im ORF. Ärger entfachten bei Stöger vor allem "die vielen Fehler meiner Mannschaft im eigenen Ballbesitz".
Zusammenfassung
- Rapid gewinnt das Cup-Duell bei Wacker Innsbruck mit 1:0 vor 15.723 Zuschauern im erstmals seit 15 Jahren ausverkauften Tivoli-Stadion.
- Das Siegtor erzielt Bendeguz Bolla per Freistoß in der 78. Minute, während ein später Treffer von Okan Yilmaz wegen Foulspiels aberkannt wird.
- Trainer Peter Stöger zeigt sich trotz des Erfolgs unzufrieden und kritisiert die vielen Fehler seiner Mannschaft im eigenen Ballbesitz.