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Rapid kämpft um Rieder Serie, Bundesliga-Debüt von Klose

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Drei Tage nach dem eher enttäuschenden Europacup-Auftakt steigt Rapid auch in die Fußball-Bundesliga mit einem Heimspiel ein. Gegner am Sonntag (17.00) ist die SV Ried, gegen die der Rekordmeister eine beeindruckende Heimserie zu verteidigen hat: 42 Spiele ohne Niederlage, zuletzt 13 Siege in Folge. Altach unter Promi-Neo-Trainer Miroslav Klose startet zeitgleich mit einem Heimspiel gegen Hartberg in die Saison, Aufsteiger Austria Lustenau hat beim Comeback WSG Tirol zu Gast.

"Was ich mir wünsche, ist, dass wir selbstbewusst agieren, mutiger und von Anfang an ein schnelleres Passspiel zeigen", sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer vor dem Liga-Auftakt. Denn am Donnerstag präsentierte sich seine Mannschaft im Hinspiel der Qualifikation zur Conference League gegen Lechia Gdansk zwar spielbestimmend, aber ohne Fortune im letzten Drittel. Am Ende stand nur ein 0:0 zu Buche. In der Meisterschaft "wollen wir natürlich mit einem Heimsieg starten". Positiv an der Ansetzung sei, dass man sich die Reisestrapazen erspare.

Über die Qualität der Rieder brauche man nicht diskutieren, in der Saisonvorbereitung habe Feldhofer der kommende Gegner mit neuen Ansätzen sogar überrascht. "Bis jetzt hat Ried in der Vorbereitung sicher etwas mutiger agiert. Man wird sehen, ob sie das dann auch machen", konstatierte er. Die Serie gegen die Oberösterreicher lässt den Steirer hingegen ziemlich kalt: "Das höre ich zum ersten Mal." Personell seien nach der Hitzeschlacht im Europacup keine neuen Ausfälle dazugekommen. Yusuf Demir könnte am Sonntag eine Option für den Kader sein, verriet Feldhofer. Und Einsätze von Ante Bajic (in Corona-Quarantäne) und Patrick Greil (Adduktoren) wollte der Cheftrainer nicht kategorisch ausschließen.

In Ried weiß man, dass die Wiener nach einer bis jetzt sehr intensiven Transferperiode noch etwas in der Findungsphase stecken, aber hohe Ziele haben. "Wenn man sich die Transfers von Rapid ansieht, dann ist die Ausgangssituation klar. Rapid will in dieser Saison die Lücke zu Salzburg etwas schließen. Wir müssen sehr organisiert auftreten", sagte Trainer Christian Heinle. "Wir wissen natürlich, dass wir viele Phasen gut verteidigen werden müssen. Wichtig ist, dass wir nicht nur Befreiungsschläge machen, wenn wir den Ball haben. Wir wollen mutig auftreten und Nadelstiche setzen."

In Altach ist es unbestreitbar Neo-Trainer Miroslav Klose, der dem Spiel zwischen Hartberg und Altach Glanz verleiht, im Duell zweier Teams, die zuletzt nur knapp dem Abstieg entkamen und ihr Habitat wohl auch 2022/23 in der unteren Tabellenhälfte einrichten werden. Dank des Ligadebüts des deutschen Weltmeisters 2014 ist dem Hinterbänkler-Duell aber viel Aufmerksamkeit sicher.

"Es kribbelt schon sehr", gestand Klose, der seine Premiere ja bereits beim 3:1-Erfolg über den Wiener Drittligisten TWL Elektra im Cup gegeben hatte. "Ich freue mich ungemein auf die Saison. Auf den Nervenkitzel der Spiele, aber auch das gemeinsame Umsetzen von Zielen mit der Mannschaft", gab die "Transferbombe" auf dem Trainersektor am Freitag an. Der 44-Jährige ist überzeugt, dass man 2022/23 dem großen Offensivproblem Herr werden kann. Nur 24 Tore aus 32 Spielen standen in der Vorsaison zu Buche, ein Mitgrund, warum der Abstieg erst in letzter Sekunde abgewendet werden konnte.

Für Hartberg-Coach Klaus Schmidt hat der Promifaktor auf der gegnerischen Bank "null Relevanz. Das ist natürlich eine coole Geschichte, aber für mich ist es einfach ein Duell zweier Teams, die den Saisonauftakt erfolgreich gestalten wollen", betonte der Steirer. Er wird eine im Vergleich zur Vorsaison fast unveränderte Mannschaft auf den Rasen schicken, das Scouting fiel für Altach recht einfach aus. "Die Mannschaft von Hartberg hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht wirklich verändert. Deshalb konnte ich bei meiner Analyse auf die Videos der letzten Saison zurückgreifen", bestätigte Klose.

Mit einem Heimspiel kehrt Austria Lustenau nach 22 Jahren in die Fußball-Bundesliga zurück. Das Unternehmen Klassenerhalt will der Aufsteiger aus Vorarlberg mit einem Erfolg gegen WSG Tirol starten. "Gas geben und mutig sein ist unser Motto", erklärte Trainer Markus Mader. In der Vorbereitung zeigte Lustenau laut Trainer Mader teils "desaströse" Leistungen, der Cupsieg ließ ihn aber wieder optimistischer in die Saison gehen. Es gilt, sich schnell an das höhere Niveau anzupassen. "Das Tempo, die Härte, die Qualität der Spieler und andere Faktoren sind hier deutlich höher und intensiver. Damit müssen die Spieler lernen umzugehen, und man muss schnell den Respekt ablegen", sagte der Coach.

Mader fühlt sich in der Außenseiterrolle wohl und bereitet seine Spieler auf ein intensives Match vor. "Wattens agiert sehr kompakt und zeigt körperliche Präsenz. Wir erwarten zum Auftakt einen richtigen Fight, den wir auf alle Fälle annehmen", betonte er vor seinem Bundesliga-Debüt. Die Vorfreude ist aber auch beim Gegner groß. "Der Bundesligaauftakt ist immer eine coole Geschichte. Vor allem beim Aufsteiger, die erwarten sicher ein volles Haus", sagte Tirol-Trainer Thomas Silberberger.

Sein Team soll dabei auch die Erfahrung ausspielen. "Wir wollen in Lustenau zeigen, dass wir bereits das vierte Jahr in der Bundesliga sind und in den ersten drei Jahren viel gelernt haben. Unser Ziel ist es, in Lustenau zu punkten - wohlwissend, dass es extrem schwer wird", so Silberberger, der viel Ausgeglichenheit erwartet. "Aufsteiger und die WSG sind auf einer Augenhöhe. Ich glaube, wir haben sechs Vereine auf unserer Augenhöhe und sechs, die stärker sind", so seine Einschätzung.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei Tage nach dem eher enttäuschenden Europacup-Auftakt steigt Rapid auch in die Fußball-Bundesliga mit einem Heimspiel ein. Gegner am Sonntag (17.00) ist die SV Ried, gegen die der Rekordmeister eine beeindruckende Heimserie zu verteidigen hat: 42 Spiele ohne Niederlage, zuletzt 13 Siege in Folge. Altach unter Promi-Neo-Trainer Miroslav Klose startet zeitgleich mit einem Heimspiel gegen Hartberg in die Saison, Aufsteiger Austria Lustenau hat beim Comeback WSG Tirol zu Gast.

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