Rapid holt sich Tabellenführung - Austria schlägt Altach
Rapid hat nun zwei Punkte Vorsprung auf Vizemeister Red Bull Salzburg, der am Samstag daheim gegen Blau-Weiß Linz nur ein 2:2 erreicht hatte. Die Steirer liegen auf Platz acht. Die Arena in der Südstadt, in die Hartberg aufgrund der Bauarbeiten im eigenen Stadion ausweichen musste, war am Sonntag mit 5.018 Zuschauern ausverkauft.
Die Mehrheit der Fans stand in Maria Enzersdorf im Lager der nominellen Gäste aus Wien und bekam mit den Neuzugängen Martin Ndzie und Marco Tilio zwei Debütanten, aber mit Goalie Niklas Hedl nur einen Österreicher in der Rapid-Startformation zu sehen. Trotz Heimspiel-Atmosphäre tat sich Rapid drei Tage nach dem Einzug in die Conference-League-Ligaphase schwer - der TSV stand tief in der eigenen Hälfte und machte die Räume vor dem eigenen Sechzehner extrem eng.
In der zweiten Hälfte zeigten die Hartberger jedoch nur mit einem von Hedl parierten Distanzschuss von Benjamin Markus auf (74.) und mussten sich schließlich doch noch geschlagen geben. Der zur Pause eingewechselte Andrija Radulovic brachte einen Eckball zur Mitte, der in der 70. Minute eingetauschte Kara vollendete am kurzen Eck mit einem sehenswerten Kopfball.
Erleichterung für die Wiener Austria
Die "Veilchen" verbesserten sich mit ihrem Sieg gegen Altach auf Platz neun. Die Zukunft von Trainer Stephan Helm ist vorerst dennoch ungewiss. Altach geht nach dem ersten Dämpfer als Tabellen-Fünfter mit acht Punkten in die Länderspielpause.
Die Gäste beklagten vor dem Gang nach Wien Verletzungen. Mit Vesel Demaku (Schlüsselbeinbruch), Ousmane Diawara und Benedikt Zech fehlte ein Trio. Coach Fabio Ingolitsch nahm vier Änderungen in der Anfangsformation vor. Der Ex-Austrianer Alexander Gorgon gab die zentrale Sturmspitze.
Bei der Austria verdrängte mit Sanel Saljic ein zweiter Startelfdebütant den erfahrenen Manprit Sarkaria. Das 19-jährige Eigengewächs soll nach dem USA-Wechsel von Dominik Fitz in der Offensive die Akzente setzen. Er gab eine Talentprobe ab. Dejan Radonjic verteidigte neben Aleksandar Dragovic, weil Tin Plavotic nicht rechtzeitig fit wurde. Helm hatte, um der brenzligen Lage Herr zu werden, in der vollen Trainingswoche besonderes Augenmerk auf defensive Kompaktheit und gemeinsames Verteidigen gelegt. Seine Mannschaft schwor sich vor dem Aufwärmen vor der Osttribüne mit Vorsängern ein.
Zwei risikoscheue Teams boten den 13.588 Zuschauerinnen und Zuschauern eine chancenarme Partie. Startelfdebütant Radonjic erzielte nach einem Corner per Kopf das Goldtor (57.).
Remis in Innsbruck
Die WSG Tirol ist auch nach ihrem sechsten Pflichtspiel der Saison, dem vierten in der Fußball-Bundesliga, ungeschlagen. Die Tiroler erreichten gegen Cupsieger WAC, der drei Tage zuvor noch das Europacup-Aus bei Omonia Nikosia zu verkraften hatte, ein 1:1. Die beiden Tore fielen in den ersten drei Minuten. Markus Pink brachte den WAC in Innsbruck in Führung (2.), Benjamin Böckle gelang der Ausgleich (3.). Die Gäste aus Wolfsberg sind nun drei Pflichtspiele sieglos.
Bereits am Samstag hatte Meister Sturm das Grazer Derby gegen den GAK souverän 3:0 für sich entschieden. Salzburg musste sich gegen das zuvor punktlose Tabellenschlusslicht Blau-Weiß Linz mit einem 2:2 begnügen, Aufsteiger SV Ried gewann das Oberösterreich-Derby beim LASK klar 3:1.
Zusammenfassung
- Rapid übernimmt mit einem 1:0-Auswärtssieg gegen Hartberg dank eines Kopfballtors von Ercan Kara (82.) nach fünf Runden die Tabellenführung in der Bundesliga und liegt nun zwei Punkte vor Salzburg.
- Die Wiener Austria feiert mit einem 1:0-Heimsieg gegen Altach vor 13.588 Zuschauern den ersten Saisonsieg, bleibt aber mit Trainer Stephan Helm weiter in einer ungewissen Situation.
- Die WSG Tirol bleibt auch nach dem 1:1 gegen den WAC, bei dem beide Tore in den ersten drei Minuten fielen, in der Bundesliga weiterhin ungeschlagen.