Rangnick holt Wurmbrand und Schöpf in ÖFB-Kader
Wurmbrand zeigte in dieser Saison bei Rapid auf. Am vergangenen Sonntag erzielte der 19-jährige Offensivakteur beide Tore beim 2:1-Auswärtssieg der Hütteldorfer gegen den WAC. "Wir haben ihn schon länger auf dem Radar. Er hat zuletzt richtig gute Spiele gemacht. Wir haben nicht so viele Spieler mit dem Profil, das er mitbringt - Tempodribblings, tiefe Läufe", sagte Rangnick über den einzigen potenziellen Debütanten im aktuellen Kader.
Für WAC-Profi Schöpf ist es die erste ÖFB-Einberufung unter Rangnick, sein 32. und bisher letztes Länderspiel absolvierte der 31-jährige Tiroler beim Heim-2:2 im März 2022 gegen Schottland. "Er hat zuletzt immer gut gespielt und physisch einen sehr guten Eindruck hinterlassen, und er ist nach allen Infos, die ich habe, auch ein guter Junge, der sich gut einfügt", meinte Rangnick.
Alaba reist nach überstandener Knieverletzung erstmals seit vergangenem März zur ÖFB-Auswahl. Der Kapitän hat laut Rangnick "in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht. Ich gehe davon aus, dass er einsatzfähig ist, glaube aber nicht, dass er beide Spiele über 90 Minuten machen wird."
Dass Alaba bei Real Madrid offenbar auf dem Abstellgleis steht, bereitet Rangnick kein großes Kopfzerbrechen. "Wenn er richtig fit ist, mache ich mir keine Sorgen, dann ist er nach wie vor gut genug für Real. Ich bin überzeugt davon, dass sie ihn dann in Madrid gut gebrauchen können und er dort zu Einsätzen kommen wird."
Auch Grillitsch hat auf Vereinsebene Probleme, wurde aber von Rangnick trotzdem berücksichtigt. "Da wird heute oder morgen etwas passieren", deutete Rangnick einen Clubwechsel des Mittelfeldspielers an und betonte, Spielpraxis seiner Akteure sei im Hinblick auf eine mögliche WM-Teilnahme wichtig. Dies gelte auch für Marko Arnautovic, der sich nach einem Flirt mit Rapid für Roter Stern Belgrad entschied. "Mir ist es relativ egal, wo jemand spielt, Hauptsache er spielt regelmäßig", meinte Rangnick.
Florucz vollzog "klugen Wechsel"
Arnautovics ÖFB-Sturm-Kollege Weimann ist zum ersten Mal in diesem Jahr dabei. Florucz, der die Juni-Partien verletzungsbedingt versäumte, etablierte sich in den vergangenen Wochen bei St. Gilloise. "Ein kluger Wechsel", so Rangnick.
Der Deutsche versammelt seine Mannschaft ab Montag in Windischgarsten. Zum Trainerstab zählt weiterhin Onur Cinel, obwohl der 40-Jährige mittlerweile als Chefcoach von Cercle Brügge arbeitet. Deshalb wird Cinel erst am 5. September zum Team reisen und drei Tage später nach Belgien zurückkehren. Der Ex-Salzburg-Trainer soll dem Staff auf jeden Fall bis inklusive der möglichen WM-Teilnahme angehören.
Die beiden anstehenden Partien werden wohl schon Aufschluss darüber geben, ob Österreich erstmals seit 1998 bei einer Weltmeisterschaft dabei sein wird. "Es geht jetzt in die heiße Phase. Wir sind mit zwei Siegen gut gestartet, jetzt geht es darum, auf die Leistungen in diesen beiden Spielen aufzubauen. Wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen, können wir beide Spiele gewinnen, und das wollen wir auch", erklärte Rangnick.
Rangnick warnte vor Zypern
Bosnien-Herzegowina führt die Tabelle in Gruppe H mit neun Punkten aus drei Partien vor Österreich (6/2) an, Zypern liegt mit drei Zählern aus drei Spielen an der vierten Stelle. "Es gibt überhaupt keinen Grund, Zypern auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie haben richtig gute Kicker", warnte Rangnick. Die Partie in Linz ist bereits ausverkauft, für die letzten beiden Quali-Heimspiele am 9. Oktober gegen San Marino und am 18. November gegen Bosnien im Happel-Stadion sind jeweils rund 30.000 Karten abgesetzt. Der Einzelverkauf startet in der kommenden Woche.
Zusammenfassung
- Teamchef Ralf Rangnick hat für die WM-Qualifikationsspiele gegen Zypern (6. September) und Bosnien-Herzegowina (9. September) unter anderem Nikolaus Wurmbrand (19) und Alessandro Schöpf in den 26-Mann-Kader berufen.
- David Alaba kehrt nach überstandener Knieverletzung erstmals seit März zur ÖFB-Auswahl zurück, wird laut Rangnick aber voraussichtlich nicht beide Spiele über 90 Minuten absolvieren.
- Bosnien-Herzegowina führt Gruppe H mit 9 Punkten aus 3 Spielen an, während Österreich mit 6 Punkten aus 2 Spielen auf Rang zwei liegt und das Heimspiel gegen Zypern in Linz bereits ausverkauft ist.