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Chelsea und Palmeiras im Viertelfinale der Club-WM

28. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Das erste Viertelfinale der Fußball-Club-WM steht fest. Chelsea und Palmeiras treffen nächste Woche in Philadelphia aufeinander. Chelsea setzte sich Samstag nach fast zweistündiger Wetterunterbrechung, der schon sechsten beim Großturnier in den USA, in Charlotte gegen Benfica Lissabon mit 4:1 nach Verlängerung durch. Palmeiras aus São Paulo rang im brasilianischen Achtelfinal-Duell in Philadelphia Meister Botafogo aus Rio de Janeiro mit 1:0 ebenfalls nach Verlängerung nieder.

Chelseas erstes K.o.-Spiel musste beim Stand von 1:0 für die Engländer in der 86. Minute wegen eines aufziehenden Gewitters unterbrochen werden. Dabei war in Charlotte noch kein einziger Tropfen Regen gefallen, als die Spieler kurz vor Schluss in die Kabinen und alle Zuschauer von den Tribünen geschickt wurden. "Wenn sie schon sechs, sieben, acht Spiele unterbrochen haben, dann funktioniert hier irgendetwas nicht", kritisierte Chelsea-Coach Enzo Maresca nach Spielende. "Die USA sind nicht der richtige Ort für diesen Wettbewerb."

In vielen US-Bundesstaaten gibt es Gesetze, wonach bei Großveranstaltungen ein Sicherheitsprotokoll zum Einsatz kommt, wenn sich im Umkreis von zehn Meilen (rund 16 km) eine Gewitterzelle bildet. Der Neustart wurde wegen weiterer Blitze in diesem Radius mehrmals nach hinten verschoben. Chelsea-Kapitän Reece James monierte im Anschluss, dass es für die Spieler einfach störend sei, so lange sitzen und warten zu müssen.

Während der Pause schien zeitweise die Sonne ins Bank of America Stadium. Die Chelsea-Stars wirkten bei ihrem Abgang alles andere als amüsiert, hatten sie nach einem Freistoßtreffer von James doch bereits den Sieg vor Augen. Er hatte Benficas Torhüter Anatoliy Trubin mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck überrascht (64.). Chelsea hatte schon bis dahin die besseren Chancen vorgefunden. Marc Cucurella tauchte vor der Pause zweimal gefährlich vor dem Tor auf. Den ersten Versuch von Chelseas Linksverteidiger klärte Antonio Silva per Kopf vor der Linie (19.), beim zweiten reagierte Trubin glänzend (38.).

Nach Wiederbeginn und bei weiterhin trockenen Verhältnissen erwischte Benfica den besseren Start. In der 5. Minute der Nachspielzeit erzielte Angel di Maria aus einem Elfmeter den Ausgleich. In der Verlängerung und nach dem Ausschluss von Gianluca Prestianni erhöhten aber Christopher Nkunku (108.), Pedro Neto (114.) und Kiernan Dewsbury-Hall (117.) für Chelsea auf 4:1.

Paulinho Matchwinner für Palmeiras

Das brasilianische Gipfeltreffen war nichts für schwache Nerven. Palmeiras behielt bei brütender Mittagshitze an der US-Ostküste die Oberhand - und das nicht unverdient. Der Vizemeister hatte bereits in der regulären Spielzeit die klareren Torchancen. Es dauerte aber bis in die 100. Minute, ehe "Joker" Paulinho das Goldtor gelang. Der 24-Jährige zog vom rechten Strafraumeck zur Mitte und rollte den Ball ins lange Eck. Der Torschütze, erst in der 63. Minute eingewechselt, wurde wenig später wieder aus dem Spiel genommen - er hatte seine Schuldigkeit getan.

Paulinho war von 2018 bis 2022 viereinhalb Jahre für Bayer Leverkusen aktiv, wurde den hohen Erwartungen dort aber nicht wirklich gerecht. Sein Treffer verwandelte das mit 33.657 Zuschauern rund halbvoll besetzte Lincoln Financial Field in ein Tollhaus. Palmeiras-Kapitän Gustavo Gomez sah im Finish noch Gelb-Rot (116.). Botafogo, nicht nur brasilianischer Meister, sondern auch Gewinner der südamerikanischen Copa Libertadores, drängte verzweifelt, aber vergeblich auf den Ausgleich.

Zusammenfassung
  • Chelsea besiegte Benfica Lissabon im Viertelfinale der Club-WM in Charlotte mit 4:1 nach Verlängerung, nachdem das Spiel beim Stand von 1:0 in der 86. Minute fast zwei Stunden wegen einer Wetterunterbrechung pausiert werden musste.
  • Palmeiras setzte sich im brasilianischen Duell gegen Botafogo mit 1:0 nach Verlängerung durch, das entscheidende Tor erzielte Paulinho in der 100. Minute vor 33.657 Zuschauern in Philadelphia.
  • Chelsea-Trainer Enzo Maresca kritisierte nach dem sechsten wetterbedingten Spielabbruch beim Turnier die US-Organisation scharf und bezeichnete die USA als "nicht den richtigen Ort für diesen Wettbewerb".