ÖSV-Abfahrtsschlappe in Gröden - Schweizer Doppelsieg
Kriechmayr war wie schon im Super-G am Vortag als Neunter nach einer nicht idealen Fahrt und 1,73 Sekunden Rückstand bedient. "In der Abfahrt fehlt mir einfach ein bisschen die Überzeugung. So wie ich gefahren bin, gehöre ich nicht vorne hin", sagte der Vizeweltmeister, der auf eine Steigerung nach den Feiertagen hofft. "Mein Gott, es kommen wieder andere Rennen, aber ich bin froh, dass ich weg bin aus Gröden."
Eine Zehntel schneller als Routinier Kriechmayr war Ploier, der den bekannten Gröden-Effekt von sich stetig bessernden Lichtverhältnissen mit Nummer 50 nutzte. "Das ist eine große Überraschung und freut mich sehr. Wir sind leider nicht ganz vorne, aber wir arbeiten daran. Ich bin sehr erleichtert und hoffe, dass das kein Glückstreffer war und ich das regelmäßig zeigen kann", sagte der 28-jährige Oberösterreicher nach seinem besten Weltcup-Ergebnis. Drittschnellster Österreicher war Daniel Hemetsberger als 19., sonst holte nur noch Stefan Rieser als 22. Punkte. ÖSV-Alpindirektor Christian Mitter hofft, dass sich seine in Gröden abgehängte Speedtruppe möglichst gleich nach Weihnachten beim Super-G in Livigno steigert. "Wir müssen weiterarbeiten, sie probieren alles, das sieht man, aber der Schuss geht dann oft nach hinten los. Aber wir werden schon wieder hinkommen", so Mitter.
Schweizer wieder tonangebend
Die Eidgenossen schweben hingegen weiterhin auf der Erfolgswelle. Dem im Super-G am Vortag noch gestürzten Von Allmen gelang trotz eines wilden Ritts sein vierter Weltcupsieg. "Wenn man zweimal im Super-G stürzt, denkt man schon nach, aber mir fällt es zum Glück relativ leicht, das im Kopf wegzulassen. Deswegen bin ich dankbar, dass mir das so aufgeht", sagte der 24-Jährige.
Der am Donnerstag in der Sprintabfahrt vor Von Allmen siegreiche Odermatt verpasste den nächsten Erfolg wie im Super-G am Vortag nur knapp, ein Fehler in der Ciaslat-Passage kostete wohl den Sieg. "Die restliche Fahrt war aber perfekt, ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", sagte der im Gesamtweltcup längst überlegen führende Odermatt. Der Topstar betonte, dass er mit Von Allmen in einer eigenen Liga gefahren sei.
Franz bei Comeback ausgeschieden
Max Franz schied bei seinem Comeback nach dreijähriger Leidenszeit infolge eines Sturzes in Copper Mountain nach einem missglückten Sprung im oberen Teil aus. "Ich habe mich gefreut, dass ich fahren darf, aber durch eine kleine Unachtsamkeit bei einer Welle ist es eng geworden. Schade, aber es ist nichts passiert", sagte der 36-jährige Kärntner, der auf weitere Chancen in den nächsten Abfahrten hofft. Nicht an den Start ging Aleksander Aamodt Kilde, der in seiner Comebacksaison nach langer Verletzungspause zuletzt mit Problemen kämpfende Norweger verzichtete als Vorsichtsmaßnahme auf die gefährliche Prüfung.
Zusammenfassung
- Die ÖSV-Abfahrer mussten beim Weltcup in Gröden eine weitere Niederlage einstecken, bester Österreicher wurde Andreas Ploier als Elfter mit Startnummer 50, Vincent Kriechmayr landete auf Rang 13 mit 1,73 Sekunden Rückstand.
- Die Schweizer dominierten erneut: Franjo von Allmen gewann die Abfahrt mit 0,30 Sekunden Vorsprung vor Marco Odermatt, Dritter wurde der Südtiroler Florian Schieder mit 0,98 Sekunden Rückstand.
- Max Franz schied bei seinem Comeback nach dreijähriger Verletzungspause aus, während Aleksander Aamodt Kilde als Vorsichtsmaßnahme auf einen Start verzichtete.
