ÖFB-Frauen werden in NL von Deutschland 6:0 abgefertigt
Die Niederlage war der erste große Dämpfer unter der Führung von Alexander Schriebl. Während man im Hinspiel in Nürnberg beim 1:4 noch 60 Minuten ganz gut mitgehalten hatte, war diesmal schnell alles verloren. Sydney Lohmann (1., 39.), Lea Schüller (9.), Selina Cerci (26.), Klara Bühl (31.) und Laura Freigang (43.) trafen schon vor der Pause. Danach drückte die Schriebl-Truppe auf das Ehrentor, mangelnde Kaltschnäuzigkeit verhinderte dieses. Im sechsten Spiel unter dem Nachfolger von Irene Fuhrmann gab es erstmals kein Tor. Eine ähnlich herbe Niederlage hatte es zuletzt am 23. Februar 2024 in Algeciras mit einem 2:7 gegen England gegeben.
Schriebl nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg in Glasgow gegen Schottland vier Änderungen vor. Überraschend durfte Mariella El Sherif im Tor anstelle von Stammtorfrau Manuela Zinsberger debütieren, vor der unveränderten Abwehr agierten mit Maria Plattner und Laura Feiersinger zwei neue Mittelfeldakteurinnen. Kapitänin Sarah Puntigam und Annabel Schasching blieben vorerst draußen. Im Angriff bekam Viktoria Pinther gegenüber Lilli Purtscheller den Vorzug.
Das personelle Experiment ging allerdings gehörig in die Hose. Schon nach rund 15 Sekunden zappelte der Ball im Netz. Nach einem weiten Ball und einer Gwinn-Flanke besorgte die am langen Eck zu wenig gedeckte Lohmann die Blitzführung. Die ÖFB-Auswahl zeigte sich zumindest kurz unbeeindruckt. Julia Hickelsberger-Füller hätte von einer DFB-Unstimmigkeit profitieren können, vergab aber (4.) genauso wie eine Minute später nach einer schönen Kombination.
Mangelnde ÖFB-Effizienz
Auf der anderen Seite konnte El Sherif nach einer Einzelaktion von Bühl noch retten, war gegen den Abstauber-Kopfball von Schüller aber machtlos. Ein Doppelpack der Stürmerin lag in der Luft, den verhinderte die ÖFB-Debütantin mit guten Paraden (14., 16.). Doch ein österreichischer Treffer wäre alles andere als unverdient gewesen, mangelnde Effizienz verhinderte diesen allerdings. Pinther überhob nach einem missglückten Abschlag von Ann-Katrin Berger nicht nur die DFB-Torfrau, sondern auch das Tor (18.). Hickelsberger-Füller brachte einen Volley nicht aufs Gehäuse (23.).
Damit war es mit der ÖFB-Gegenwehr geschehen. Vor allem Bühl konnte über die linke Seite schalten und walten nach Belieben. Nach ihrer Flanke vollendete Cerci, Tor Nummer vier machte sie dann selbst, nachdem die Österreicherinnen mehrmals den Ball nicht aus der Gefahrenzone gebracht hatten.
Leistungssteigerung blieb unbelohnt
Bei einem Weitschuss von Lohmann aus mehr als 20 Metern sah auch El Sherif erstmals nicht gut aus. Das Tennis-Ergebnis zur Pause machte Freigang mit einem Nachschuss perfekt, nachdem zuvor die 20-Jährige noch gut pariert hatte. Claudia Wenger, Schasching und Purtscheller kamen zur Pause. Bei einem Dreifachtausch der Deutschen blieb auch Bühl in der Kabine. Das machte die ÖFB-Sache etwas leichter. Die Gastgeberinnen übernahmen von Beginn die Initiative, blieben im Abschluss aber glücklos. Berger fischte einen Höbinger-Freistoß aus der Ecke (55.) und wehrte auch bei einem Schuss von Plattner gut ab (71.).
Zu hoffen bleibt, dass es im Play-off Ende Oktober im Kampf um einen Verbleib in der Liga A besser läuft. Gegner dort ist ein Zweitplatzierter der Liga B, die Auslosung geht am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon über die Bühne.
Zusammenfassung
- Österreichs Frauen-Nationalteam unterlag zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase Deutschland mit 0:6 vor 5.150 Zuschauern in Wien, alle Tore fielen bereits in der ersten Halbzeit.
- Für Deutschland trafen Sydney Lohmann (2), Lea Schüller, Selina Cerci, Klara Bühl und Laura Freigang, während Österreich unter Neo-Teamchef Alexander Schriebl erstmals torlos blieb.
- Im Play-off Ende Oktober muss Österreich gegen einen Zweitplatzierten der Liga B um den Verbleib in Liga A kämpfen, nachdem das personelle Experiment mit dem Debüt von Torhüterin Mariella El Sherif keinen Erfolg brachte.