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ÖEHV-Team soll gute Leistung nun auch Punkte bringen

11. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Österreichs Eishockey-Nationalteam hat in Stockholm einen beeindruckenden Start in die Männer-WM hingelegt, steht nach dem skandinavischen Doppel gegen Olympiasieger Finnland am Freitag sowie Gastgeber und Co-Favorit Schweden am Samstag in Gruppe A aber noch ohne Punkte da. Einem bitteren 1:2 gegen die Finnen folgte ein eher unverdientes 2:4 gegen die Schweden. Die nächste Chance auf einen Punktgewinn gibt es am Montag (16.20 Uhr, live ORF 1) gegen die Slowakei.

"Was wir da aufs Eis gebracht haben, war schon sehr beeindruckend. Dass Österreich zwei solche Spiele hinlegen kann, ist sehr hoch einzuschätzen", resümierte Österreichs Chefcoach Roger Bader die Partien gegen die skandinavischen Schwergewichte. Gegen Finnland wurde der vermeintliche Ausgleich zum 2:2 wieder aberkannt, der erste Punktgewinn gegen die Schweden seit 1947 wurde erst durch drei in den letzten 130 Sekunden gefallene Sverige-Tore vereitelt. Einen Vorboten des angestrebten Klassenerhalts wollte Bader im Gesehenen aber nicht unbedingt ausmachen.

"Jedes Spiel ist neu. Und wir sind erst dann zufrieden, wenn der Klassenerhalt geschafft ist", sagte der Schweizer. Auch gegen die Slowaken geht die ÖEHV-Truppe als Außenseiter in die Partie, wenn auch das Nachbarland zum Auftakt mit einem 0:5 zumindest dem Ergebnis nach gegen die Schweden schlechter abgeschnitten hatte. Eher um Bonuspunkte geht es für die Österreicher auch noch am Donnerstag gegen Kanada, ehe mit Frankreich am Freitag, Slowenien am Sonntag und Lettland am Dienstag darauf die der Papierform nach schlagbareren Gegner warten.

Nach dem anstrengenden Auftakt-Doppel wollte Bader der Equipe am (heutigen) Sonntag bis zum späten Nachmittag freigeben. "Dann setzen wir uns zusammen und bereiten die nächste Partie vor." Inkludiert in die Analyse des Gegners ist der 3:1-Sieg der Slowakei gegen Slowenien vom Sonntag. WM-Debütant Roman Schnetzer zieht aus der Leistung gegen Schweden Motivation: "Wir haben bis auf die letzten drei Minuten als Team unglaublich gespielt. Es war eine super Teamleistung. Wir müssen nur die letzten paar Minuten in den Griff kriegen, das ist schon ein paarmal passiert."

Goalie David Kickert hatte sein Team gegen die Schweden mit starken Paraden lange auf der Erfolgsstraße gehalten. "Wir waren so knapp dran, daran wollen wir anknüpfen", erklärte der Salzburg-Torhüter. Bader war von Kickerts starker Leistung nicht überrascht. "Er hat schon im letzten Jahr eine deutliche Visitenkarte hinterlegt", meinte der Eidgenosse im ORF-Gespräch und bezog sich dabei auf die WM 2024 in Tschechien. Da waren ein 7:6 nach Verlängerung in Folge eines 1:6-Rückstandes sowie ein 0,2 Sek. vor Schluss fixierter 3:2-Erfolg gegen Finnland die Höhepunkte.

NHL-Legionär Marco Kasper überzeugte trotz seiner erst 21 Jahre als einer der Anführer der Mannschaft. Er erzielte nach sehenswerter Kombination mit Schnetzer das 2:1, zeigte sich wegen eines kleinen Fehlers vor dem 2:3 aber auch selbstkritisch. Gegen die Slowaken hofft der Stürmer der Detroit Red Wings auf die erneute Publikumsunterstützung. "Brutal cool, die Fans haben uns vorgepeitscht, die haben uns volle Energie gegeben", sagte der Kärntner. "Fordern können wir sie. Jetzt heißt es, auch einmal einen Sieg einzufahren. Wir müssen weiter so spielen."

Zusammenfassung
  • Österreichs Eishockey-Nationalteam verlor zum WM-Auftakt in Stockholm knapp mit 1:2 gegen Finnland und 2:4 gegen Schweden, wobei gegen die Schweden drei Gegentore erst in den letzten 130 Sekunden fielen.
  • Chefcoach Roger Bader lobte die beeindruckende Teamleistung und betonte, dass der Klassenerhalt das klare Ziel bleibt, während die nächste Partie am Montag gegen die Slowakei (16:20 Uhr) ansteht.
  • Torhüter David Kickert überzeugte mit starken Paraden, Marco Kasper (21) erzielte ein Tor gegen Schweden und das Team schöpft Motivation aus der knappen Niederlage, sieht aber Verbesserungsbedarf in den Schlussminuten.