Eishockey-WM
Österreich hofft nach guten Leistungen auch auf Punkte
"Was wir da aufs Eis gebracht haben, war schon sehr beeindruckend. Dass Österreich zwei solche Spiele hinlegen kann, ist sehr hoch einzuschätzen", resümierte Österreichs Chefcoach Roger Bader die Partien gegen die skandinavischen Schwergewichte. Gegen Finnland wurde der vermeintliche Ausgleich zum 2:2 wieder aberkannt, der erste Punktgewinn gegen die Schweden seit 1947 wurde erst durch drei in den letzten 130 Sekunden gefallene Sverige-Tore vereitelt. Einen Vorboten des angestrebten Klassenerhalts wollte Bader im Gesehenen aber nicht unbedingt ausmachen.
"Jedes Spiel ist neu. Und wir sind erst dann zufrieden, wenn der Klassenerhalt geschafft ist", sagte der Schweizer. Auch gegen die Slowaken geht die ÖEHV-Truppe als Außenseiter in die Partie, wenn auch das Nachbarland zum Auftakt mit einem 0:5 zumindest dem Ergebnis nach gegen die Schweden schlechter abgeschnitten hatte. Eher um Bonuspunkte geht es für die Österreicher auch noch am Donnerstag gegen Kanada, ehe mit Frankreich am Freitag, Slowenien am Sonntag und Lettland am Dienstag darauf die der Papierform nach schlagbaren Gegner warten.
Nach dem anstrengenden Auftaktdoppel wollte Bader der Equipe am Sonntag bis zum späten Nachmittag freigeben. "Dann setzen wir uns zusammen und bereiten die nächste Partie vor." Inkludiert in die Analyse des Gegners ist der 3:1-Sieg der Slowakei gegen Slowenien vom Sonntag. WM-Debütant Roman Schnetzer zieht aus der Leistung gegen Schweden Motivation: "Wir haben bis auf die letzten drei Minuten als Team unglaublich gespielt. Es war eine super Teamleistung. Wir müssen nur die letzten paar Minuten in den Griff kriegen, das ist schon ein paarmal passiert."
Goalie David Kickert hatte sein Team gegen die Schweden mit starken Paraden lange auf der Erfolgsstraße gehalten. "Wir waren so knapp dran, daran wollen wir anknüpfen", erklärte der Salzburg-Torhüter. Bader war von Kickerts starker Leistung nicht überrascht. "Er hat schon im letzten Jahr eine deutliche Visitenkarte hinterlegt", meinte der Eidgenosse im ORF-Gespräch und bezog sich dabei auf die WM 2024 in Tschechien. Da waren ein 7:6 nach Verlängerung in Folge eines 1:6-Rückstandes sowie ein 0,2 Sek. vor Schluss fixierter 3:2-Erfolg gegen Finnland die Höhepunkte.
NHL-Legionär Marco Kasper überzeugte trotz seiner erst 21 Jahre als einer der Anführer der Mannschaft. Er erzielte nach sehenswerter Kombination mit Schnetzer das 2:1, zeigte sich wegen eines kleinen Fehlers vor dem 2:3 aber auch selbstkritisch. Gegen die Slowaken hofft der Stürmer der Detroit Red Wings auf die erneute Publikumsunterstützung. "Brutal cool, die Fans haben uns vorgepeitscht, die haben uns volle Energie gegeben", sagte der Kärntner. "Fordern können wir sie. Jetzt heißt es, auch einmal einen Sieg einzufahren. Wir müssen weiter so spielen."
Zusammenfassung
- Österreichs Eishockeyteam startete mit einem 1:2 gegen Finnland und einem 2:4 gegen Schweden in die WM, wobei drei Gegentore in den letzten 130 Sekunden eine Überraschung verhinderten.
- Chefcoach Roger Bader lobte die beeindruckende Teamleistung gegen die skandinavischen Favoriten, betonte aber, dass der Klassenerhalt noch nicht gesichert ist und jedes Spiel neu bewertet werden müsse.
- Die nächste Möglichkeit auf Punkte gibt es am Montag um 16.20 Uhr gegen die Slowakei, die zuvor 0:5 gegen Schweden verloren hat, während weitere Spiele gegen Kanada, Frankreich, Slowenien und Lettland folgen.