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Mayer gewinnt in Bormio mit Mini-Vorsprung vor Kriechmayr

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Matthias Mayer hat dem ÖSV vor dem Jahresausklang doch noch einen Alpin-Sieg beschert. Der Kärntner gewann am Mittwoch eine sich zum Hundertstelkrimi entwickelnde Bormio-Abfahrt vor seinem Teamkollegen Vincent Kriechmayr, damit bejubelte der rot-weiß-rote Skiverband sogar einen Doppelerfolg im letzten Rennen des Jahres. 0,04 Sekunden lag Mayer am Ende vor Kriechmayr, der Schweizer Urs Kryenbühl war 0,06 zurück. Für den ÖSV war es der erste Saisonsieg bei Damen und Herren.

Mayer feierte im italienischen Valtellina seinen zehnten Weltcup-Sieg und den sechsten in der Abfahrt. Zuletzt hatte der mittlerweile 30-jährige Routinier im März die Abfahrt in Kvitfjell gewonnen. Der Athlet vom Skiclub Gerlitzen hatte vor zehn Jahren, am 29. Dezember 2010, in Bormio seine erste Weltcup-Abfahrt bestritten. "Also es passt alles zusammen", freute er sich. Damals war er noch nicht ins Ziel gekommen.

"Ich habe mich voll reingehaut, von oben bis unten. Vier Hundertstel - ein extrem enges Rennen", sagte Mayer. "Es war anders als im Training auf jeden Fall. Ein paar Stellen waren ein bisschen gemütlicher zum Fahren, ein paar Stellen waren wieder schwieriger, weil mehr Schläge waren."

Kriechmayr, am Dienstag bereits im Super-G Zweiter, stimmte dem zu. "Es war heute - so blöd es klingt - wesentlich einfacher zu fahren. Das Licht war auch sehr gut, deswegen war es ein enges Rennen", sagte der Oberösterreicher und freute sich "für unser Team, dass wir zumindest das Rennen gewonnen haben. Jetzt haben wir wenigstens in der Öffentlichkeit nicht mehr so viel Druck und es wird nicht mehr so viel blöd geredet." Im 23. Weltcup-Rennen für beide Geschlechter gelang dem ÖSV der erste Sieg.

Im geschlagenen Feld landeten die weiteren Österreicher. Nur Max Franz (+0,96) kam als 13. in die Top 20, Daniel Hemetsberger (22./+1,59), Otmar Striedinger (24./+1,81), Christopher Neumayer (28./+2,15), Christian Walder (31./+2,35) und Stefan Babinsky (41./+3,87) waren weiter hinten. Hannes Reichelt schied aus.

"Mir fehlt noch ein bisschen was an Überzeugung", meinte Franz. In der Traverse sei er eine Spur zu früh drangewesen, "dann musst du hinauffahren". Der Grundspeed sei aber da. Der Kärntner müsse "den Schalter umlegen, damit die Selbstverständlichkeit wieder kommt - das wünsche ich mir für das neue Jahr. Dann macht das Skifahren wieder etwas mehr Spaß."

Im Kampf um die Plätze ganz vorne gaben auf der unverzeihlichen Stelvio schon kleinste Verschneider und wackelige Momente den Ausschlag. Der Südtiroler Dominik Paris, der Schweizer Mauro Caviezel, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde und Ryan Cochran-Siegle aus den USA, der am Vortag den Super-G gewonnen hatte, blieben nicht ohne Lapsus und klassierten sich auf den Plätzen vier bis sieben. Mayer und Kriechmayr trafen hingegen die beste Linie.

Auch Kryenbühl, der in Bormio vor einem Jahr seinen ersten Weltcupsieg als Zweiter um acht Hundertstel verpasst hatte, präsentierte sich stark. Diesmal waren es bei seinem dritten Weltcup-Podium nur sechs Hundertstel, die ihm zum Sieg fehlten. "Es war ein Kampf. Es war dunkel und schlagig, es war wirklich schwierig. Umso cooler, dass ich das so runterbringen konnte", sagte der 26-Jährige.

Der Norweger Kjetil Jansrud, im Super-G Sechster, stand nicht am Start, nachdem er beide Trainings wegen allgemeinen Unwohlseins ausgelassen hatte. Sein Landsmann Kilde geht mit einem sechsten Platz als Führender im Gesamtweltcup und drei Punkten Vorsprung auf Alexis Pinturault ins neue Jahr. Auch im Abfahrts-Weltcup liegt er vorne, hier sind es 22 Punkte Vorsprung auf Mayer.

Weiter geht es im Herren-Weltcup am 6. Jänner mit dem Slalom in Zagreb. Die Damen sind in der von einem Erdbeben erschütterten kroatischen Hauptstadt schon am Sonntag, 3. Jänner, an der Reihe.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Kärntner gewann am Mittwoch eine sich zum Hundertstelkrimi entwickelnde Bormio-Abfahrt vor seinem Teamkollegen Vincent Kriechmayr, damit bejubelte der rot-weiß-rote Skiverband sogar einen Doppelerfolg im letzten Rennen des Jahres.
  • 0,04 Sekunden lag Mayer am Ende vor Kriechmayr, der Schweizer Urs Kryenbühl war 0,06 zurück.
  • Kriechmayr, am Dienstag bereits im Super-G Zweiter, stimmte dem zu.
  • Mayer und Kriechmayr trafen hingegen die beste Linie.

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