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Maier über ÖSV-Ski-Team: "Talsohle ist durchschritten"

Heute, 13:05 · Lesedauer 3 min

Ski-Legende Hermann Maier blickt zuversichtlich auf den anstehenden Olympia-Winter der ÖSV-Männer. "Ich bin sehr optimistisch. Das liegt auch daran, dass die Weltmeisterschaften super funktioniert haben. Im Endeffekt ist die Talsohle durchschritten. Ich glaube, dass man sich heuer wesentlich mehr erwarten kann und es eine ganz gute Saison aus österreichischer Sicht wird", sagte der 52-Jährige am Dienstag am Rande der Eröffnung eines Skisimulators im Wiener Eislaufverein.

Der Weltcup-Auftakt in Sölden vor mehr als zwei Wochen verlief für das rot-weiß-rote Team bereits ausgezeichnet. Marco Schwarz (2.), Stefan Brennsteiner (4.) und Raphael Haaser (6.) fuhren beim Saisonstart jeweils Spitzenplätze ein. Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt war allerdings erneut nicht zu besiegen, im Kampf gegen den 28-jährigen Ausnahmekönner aus der Schweiz sieht Maier aber Chancen. Odermatt sei nicht unschlagbar, betonte der Salzburger, er "wäre letztes Jahr eigentlich schon schlagbar gewesen".

Deshalb hält der Flachauer auch einen österreichischen Gesamtweltcupsieg für möglich. "Ein Marco Schwarz und Raphael Haaser sind da absolut konkurrenzfähig und können da eventuell Paroli bieten", sagte Maier über den Gesamtweltcupdritten von 2020/21 (Schwarz) und den Riesentorlauf-Weltmeister sowie Super-G-Vizeweltmeister von Saalbach (Haaser).

Maier ist außerdem überzeugt, dass die Erfolge auch im Speedteam nachhaltig zurückkommen werden. "Da bin ich auch wesentlich zuversichtlicher, weil der ein oder andere Neue letztes Jahr schon ganz gut gefahren ist", sagte der zweimalige Olympiasieger und dreifache Weltmeister. In der ÖSV-Mannschaft zeigten neben Routinier Vincent Kriechmayr und Haaser auch Lukas Feurstein und Stefan Eichberger mit guten Resultaten auf. "Die Geschlossenheit ist wieder deutlich größer. Ich glaube, dass Österreich absolut siegfähig ist", ergänzte der frühere Speed-Spezialist.

Maier traut Hirscher "alles" zu

Eine Sensation traut Maier bei den Winterspielen im Februar 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo Marcel Hirscher zu. Er sei "nach wie vor absolut siegfähig und bei den olympischen Spielen ist alles möglich", sagte Maier, der sich über einen Erfolg des achtfachen Gesamtweltcupsiegers und zweimaligen Olympiasiegers freuen würde. "Es wäre ein großer Kracher, wenn er noch einmal Olympiasieger wird. Das wäre natürlich eine tolle Geschichte."

Hirscher, der sich derzeit nach einem Kreuzbandriss zurückkämpft, habe den Saisonstart im Vergleich zur Vorsaison "schlauer angelegt", betonte Maier. Sein Antreten beim Slalom in Levi am Sonntag hatte der 36-jährige Salzburger wegen Trainingsrückstandes abgesagt, ein Comeback ist damit erst am 22. November beim Slalom in Gurgl möglich. Von den Qualitäten sieht Maier den für die Niederlande startenden Hirscher noch immer in der Weltspitze. "Was sollte sich großartig verändert haben zur alten Zeit? Man verlernt ja das Skifahren nicht."

Zusammenfassung
  • Hermann Maier zeigt sich nach dem erfolgreichen Weltcup-Auftakt in Sölden mit Spitzenplätzen von Schwarz (2.), Brennsteiner (4.) und Haaser (6.) optimistisch für den Olympia-Winter und sieht die Talsohle des ÖSV-Teams als durchschritten.
  • Maier hält einen österreichischen Gesamtweltcupsieg für möglich, da Marco Schwarz und Raphael Haaser laut ihm absolut konkurrenzfähig gegen den 28-jährigen Schweizer Marco Odermatt sind.
  • Marcel Hirscher, achtfacher Gesamtweltcupsieger und zweifacher Olympiasieger, traut Maier trotz Kreuzbandriss und Nationalitätswechsel einen weiteren Olympiasieg bei den Winterspielen 2026 zu.