Neue Präsidentin
IOC will Frauen-Kategorie mehr schützen
Es habe eine "überwältigende Unterstützung" seitens der IOC-Mitglieder gegeben, den Auswahlprozess zu pausieren und zu überprüfen, erläuterte Coventry am Donnerstag. Die Mitglieder sollen stärker eingebunden und der geeignete Zeitpunkt für die Vergabe gefunden werden. Der aktuelle Auswahlprozess war ein Ergebnis der Reformen von Coventrys Vorgänger Thomas Bach, wird aber als zu undurchsichtig kritisiert.
Die Sommerspiele 2032 im australischen Brisbane hatte das Internationale Olympische Komitee schon 2021 vergeben. Vier Jahre zuvor findet das Großevent in der US-Metropole Los Angeles statt. Außerdem stehen bereits die Gastgeber der kommenden drei Winterspiele fest: Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien (2026), die französischen Alpen (2030) und Salt Lake City in den USA (2034).
Eine weitere Arbeitsgruppe soll für mehr Schutz der Frauen-Kategorie sorgen. Das IOC wolle hier "eine Führungsrolle" einnehmen und wissenschaftliche Experten und die Fachverbände zusammenbringen, bekräftigte Coventry. "Wir sollten uns bemühen, einen Schwerpunkt auf den Schutz der Frauen-Kategorie zu legen, und wir sollten sicherstellen, dass dies im Konsens mit allen Beteiligten geschieht", meinte die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin.
Bei Olympia in Paris war das IOC in der Kritik gestanden, weil es die Boxerinnen Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-ting aus Taiwan starten ließ. Beide späteren Olympiasiegerinnen waren zuvor vom Weltverband IBA, der vom IOC nicht mehr anerkannt wird, nach nicht näher erklärten Geschlechtertests ausgeschlossen worden. Das IOC argumentierte, beide seien als Frau in ihren Pässen geführt und hätten in ihrer gesamten Karriere an Frauen-Wettbewerben teilgenommen.
Zusammenfassung
- Die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry hat eine Arbeitsgruppe zur Überprüfung des Auswahlprozesses für Olympische Gastgeberstädte ins Leben gerufen, nachdem dieser als zu undurchsichtig kritisiert wurde.
- Eine zweite Arbeitsgruppe soll den Schutz der Frauen-Kategorie im Sport stärken, wobei das IOC eine Führungsrolle einnehmen und wissenschaftliche Experten sowie Fachverbände einbinden will.
- Zuletzt geriet das IOC in die Kritik, weil zwei Boxerinnen trotz Ausschluss durch den Weltverband IBA bei Olympia in Paris starteten, da sie offiziell als Frauen geführt werden und immer in Frauen-Wettbewerben antraten.