Sturm Graz - Austria WienAPA/Erwin Scheriau

Fußball-Bundesliga

Hochspannung vor Finale: 3 Teams kämpfen um Titel

Heute, 08:11 · Lesedauer 3 min

Die Blicke aller heimischen Fußballfans werden am kommenden Samstag nach Wien und Graz gerichtet. Am vorletzten Bundesliga-Spieltag meldete sich die von vielen bereits abgeschriebene Austria mit einem 2:1-Erfolg in Wolfsberg im Meisterrennen zurück und erzwang einen Titel-Showdown mit Tabellenführer Sturm und dem WAC. "Wahnsinn, so etwas gibt es nur in Österreich. Für die Zuschauer gibt es nichts Geileres", kommentierte Dominik Fitz den Thriller.

Die violette Meisterrechnung ist einfach: Gewinnt die Austria zuhause gegen Blau-Weiß Linz und zeitgleich der WAC in Graz, wandert der Teller erstmals seit 2013 wieder nach Favoriten. Die nach der Derbyniederlage verblasste Titelhoffnung ist plötzlich wieder präsent. "Die Chance für uns ist noch da. Wir müssen schauen, dass wir unsere Aufgaben machen. Den Rest können wir nicht beeinflussen", sagte Liga-Topscorer Fitz bei Sky.

Trotz aller Euphorie und Spannung betonte Trainer Stephan Helm die Notwendigkeit, "auf dem Boden zu bleiben". Kurze Freude sei nach dem verdienten Erfolg im Lavanttal jedoch angebracht. "Jeder, der es mit der Austria hält, kann die Zeit jetzt ein Stück weit genießen. Wir genießen es auch, aber ab morgen legen wir den kompletten Fokus aufs Training", erklärte der Burgenländer. "Wir werden diese Woche noch einmal richtig hart arbeiten. Was am Ende rauskommt, werden wir sehen."

Video: SK Rapid bringt Austria Wien zurück ins Meisterrennen

Kühbauer: "Haben schlechteste Karten"

Für den WAC ist der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte aufgrund der Niederlage gegen die Austria hingegen weiter weg gerückt. "Wir haben jetzt die schlechtesten Karten, so ehrlich müssen wir sein. Aber im Fußball weiß man nie, was passiert", erklärte Trainer Dietmar Kühbauer. Der Cupsieger muss in Graz gewinnen und auf einen Ausrutscher der Austria hoffen, um am Ende doch noch das Double zu holen.

Kühbauer haderte nach der ersten Niederlage in der Meistergruppe sowohl mit der Leistung seiner Mannschaft als auch mit dem Schiedsrichterteam. Der WAC-Coach sah beim zweiten Austria-Treffer ein Foulspiel an Simon Piesinger und ortete daher eine "klare Fehlentscheidung". Besonders bitter: Piesinger verletzte sich in der Situation und musste ebenso wie Kapitän Dominik Baumgartner das Spielfeld verfrüht verlassen.

Trotz dieser Unstimmigkeit sprach Kühbauer von einem verdienten Sieg der Austria: "Wir waren heute nicht so giftig von der ersten Minute weg. Wir haben sehr viel abgewartet und reagiert, und das sollte man im Fußball nie machen. Ob das mit dem Druck zu tun hat, weiß ich nicht." Helm strich in der entscheidenden Phase vor allem den Mut seiner Austria-Mannschaft hervor: "Wir haben gewusst, dass wir auf einen starken Gegner treffen. In so einem Spiel musst du dir was zutrauen, sonst hast du keine Chance. Und das haben wir gemacht."

Drei Teams, ein Titel

Am kommenden Samstag erwartet Fußball-Österreich wohl eine der spannendsten Meister-Entscheidungen in der Geschichte. Seit Einführung der Punkteteilung 2018/19 ist es ein Novum, dass drei Teams am letzten Spieltag noch eine rechnerische Chance auf den Titel haben. Zuletzt war dies in der Saison 2010/11 der Fall, mit dem besseren Ende für Sturm. Auch heuer sind die Grazer in der Poleposition, die Austria und der WAC jedoch auf der Lauer.

Zusammenfassung
  • Am kommenden Samstag kämpfen Sturm Graz, Austria Wien und der WAC am letzten Bundesliga-Spieltag um den Meistertitel, wobei seit Einführung der Punkteteilung 2018/19 erstmals drei Teams rechnerisch Chancen haben.
  • Austria Wien kehrte mit einem 2:1-Auswärtssieg beim WAC ins Titelrennen zurück und kann mit einem eigenen Sieg gegen Blau-Weiß Linz und gleichzeitigen WAC-Sieg in Graz erstmals seit 2013 Meister werden.
  • Der WAC hat nach der Niederlage gegen Austria die schlechtesten Karten, benötigt einen Sieg in Graz sowie einen Ausrutscher der Austria, um erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel zu holen.