APA/APA (AFP/Archiv)/WILLIAM WEST

Ferrari bestätigt Carlos Sainz als Vettel-Nachfolger

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Die Nachfolge von Sebastian Vettel bei Ferrari ist geregelt. Ab dem kommenden Jahr wird der Spanier Carlos Sainz anstelle des Deutschen für das Traditionsteam in der Formel-1-WM tätig sein. Beim britischen Rennstall McLaren wird Sainz durch Vettels ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo ersetzt. Der Australier war erst im Vorjahr zum Renault-Werksteam gewechselt.

Die Nachfolge von Sebastian Vettel bei Ferrari ist geregelt. Ab dem kommenden Jahr wird der Spanier Carlos Sainz anstelle des Deutschen für das Traditionsteam in der Formel-1-WM tätig sein. Beim britischen Rennstall McLaren wird Sainz durch Vettels ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo ersetzt. Der Australier war erst im Vorjahr zum Renault-Werksteam gewechselt.

Ferrari hatte erst am Dienstag die Trennung von Vettel zum Jahresende bekanntgegeben und präsentiert nur zwei Tage später in Sainz bereits den Nachfolger. "Ich bin sehr gespannt auf die Zukunft mit dem Team", sagte Sainz. "Carlos hat bereits fünf Jahre (in der Formel 1, Anm.) hinter sich und hat sich als sehr talentiert erwiesen. Er hat gezeigt, dass er über die technischen Fähigkeiten und die richtigen Eigenschaften verfügt", wurde Teamchef Mattia Binotto in einer Ferrari-Mitteilung zitiert.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto verteidigte die Trennung vom viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel mit Saisonende. "Ich denke, wir haben die richtige Wahl getroffen. Mit Sebastian schließt sich ein Zyklus. Ich persönlich bewundere ihn sehr, es gibt sehr viel Wertschätzung", sagte Binotto am Donnerstag.

Auf der anderen Seite habe sich die Welt verändert, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch bei technischen und sportlichen Aspekten. Ferrari sei nun dabei, das Fundament für einen "Zyklus des Sieges" zu schaffen, meinte Binotto weiter. Mit Vettel habe man über verschiedene Perspektiven diskutiert und "vielleicht nicht dieselben Ziele" gehabt.

Der 25-jährige Hoffnungsträger Sainz oder der 30-jährige Routinier Ricciardo? Die Anzahl an Kandidaten als zukünftiger Teamkollege des 22-jährigen Monegassen Charles Leclerc hatten sie bei Ferrari klein gehalten. Dass die Wahl auf den derzeit noch bei McLaren angestellten Sainz gefallen ist, macht Sinn. Der Madrilene bietet eher als Ricciardo Gewähr, nach den in der vergangenen Saison sich häufenden Querelen und Grabenkämpfen wieder Ruhe in die Scuderia aus Maranello zu bringen.

Die Bereitschaft, eigene Interessen zum Wohle des Teams zurückzustecken beziehungsweise sich in den Dienst des zum Leader aufgestiegenen Jungstars Leclerc zu stellen, dürfte bei Sainz ausgeprägter sein als bei Ricciardo, der alle seine sieben Grand-Prix-Siege während seiner Zeit bei Red Bull Racing (2014 bis 2018) feierte. Sainz würde "ideal zu unserer Familie zu passen", betonte Binotto. Das Team glaube daran, dass das Fahrer-Duo aus Sainz und dem Monegassen Leclerc "die bestmögliche Kombination sein wird, um die Ziele zu erreichen, die wir uns selbst gesetzt haben".

Seit 2007, als der Finne Kimi Räikkönen Champion wurde, wartet Ferrari nun schon auf einen Fahrertitel. Der bisher letzte von insgesamt 16 Konstrukteurstiteln der Italiener datiert aus dem Jahr 2008. Und seit 2014 dominiert Mercedes die Königsklasse mit Superstar Lewis Hamilton, der mit Ausnahme von 2016, als er sich seinem deutschen Teamkollegen Nico Rosberg beugen musste, bereits fünf WM-Titel mit den "Silberpfeilen" gewonnen hat.

Die Verantwortlichen von Ferrari werden sich allerdings hüten, die Hierarchie unter den beiden Fahrern offiziell in Stein zu meißeln. Vor allem in der ersten WM-Phase werden sie auch dem ehemaligen Toro-Rosso-Piloten Sainz, der mit einem Vertrag über zwei Jahre ausgestattet worden ist, "freie Fahrt" gewähren und ihm die Möglichkeit zur Bewährung bieten. Sein Talent bewies der Spanier vor allem in der Vorsaison, die er dank durchwegs starker Leistungen sowie seinem ersten Podestplatz unmittelbar hinter seinem Vorgänger Vettel auf Platz sechs der WM-Gesamtwertung abschloss.

Vor fünf Jahren debütierte der Sohn des gleichnamigen zweifachen Rallye-Weltmeisters im Zweierteam von Österreichs Getränkemilliardär Dietrich Mateschitz. Ferrari wird für Sainz somit nach Toro Rosso (2015 bis 2017), Renault (2017 bis 2018) und McLaren (seit 2019) bereits der vierte Arbeitgeber in der Motorsport-Königsklasse sein.

McLaren wurde bei der Suche nach dem Nachfolger von Sainz neuerlich bei Renault fündig. Der für den Ferrari-Posten vom Spanier ausgestochene Ricciardo unterschrieb einen über mehrere Jahre gültigen Vertrag und wird im nächsten Jahr Teamkollege des 20-jährigen Engländers Lando Norris. "Daniel hat sich als Rennsieger bewährt. Seine Erfahrung, sein Engagement und seine Energie werden eine wertvolle Ergänzung für McLaren und unserer Mission sein, wieder an die Spitze des Feldes zurückzukehren", sagte McLarens Teamchef Andreas Seidl. Auch Vettel galt als Kandidat auf das Cockpit bei McLaren.

Ricciardos volle Konzentration gilt aber weiterhin der aktuellen Saison, die am 5. Juli mit einem Geisterrennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg starten soll. "Mein nächstes Kapitel hat noch nicht begonnen, also lasst uns dieses stark beenden", twitterte der WM-Dritte von 2014 und 2016 am Donnerstag.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Nachfolge von Sebastian Vettel bei Ferrari ist geregelt.
  • Ab dem kommenden Jahr wird der Spanier Carlos Sainz anstelle des Deutschen für das Traditionsteam in der Formel-1-WM tätig sein.
  • Beim britischen Rennstall McLaren wird Sainz durch Vettels ehemaligen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo ersetzt.
  • Der Australier war erst im Vorjahr zum Renault-Werksteam gewechselt.
  • Auch Vettel galt als Kandidat auf das Cockpit bei McLaren.

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