APA/APA (AFP)/FABRICE COFFRINI

Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter: "Katar ist ein Irrtum"

0

Unter dem mächtigen Langzeit-Fifa-Boss Sepp Blatter bekam Katar die Fußball-WM zugesprochen. Nun, zwölf Jahre nach der Entscheidung, hält er die WM-Vergabe für falsch. Allerdings begründet er das weder mit Menschenrechtsverletzungen noch spricht er die Korruptionsvorwürfe an.

"Katar ist ein Irrtum. Die Wahl war schlecht", sagte Ex-Fifa-Boss Blatter (86) dem "Schweizer Tagesanzeiger". Die Entscheidung löste viele Kontroversen aus. Dem Fußballverband und dem Gastgeberland werden Korruption vorgeworfen, die Vorwürfe ständiger Menschenrechtsverletzungen in Katar verstummen seit der umstrittenen Vergabe 2010 nicht. 

WM "zu groß" für Katar

"Es ist ein zu kleines Land. Fußball und die Fußball-WM sind zu groß dafür", zitiert "Reuters" Blatter. Katar ist das erste arabische Land, das eine WM hostet. 

Blatter sagte, die FIFA hätte 2012 die Kriterien zur Auswahl der Gastgeberländer geändert, nachdem Kritik an den Arbeitsbedingungen beim Bau von Gebäuden für die Fußball-Großveranstaltung laut wurden. Anschauen will sich Blatter die WM, die in weniger als zwei Wochen startet, trotzdem. 

Betrugs-Prozess um Blatter und Platini

Schon 2021 bezeichnete Blatter die Vergabe als "großen Fehler", machte aber Ex-UEFA-Chef Michel Platini dafür verantwortlich. Gegen Blatter und Platini läuft ein Betrugsprozess. Den Freispruch in erster Instanz wegen angeblicher Millionenzahlungen will die Schweizer Justiz nicht hinnehmen. Sie legte erst Ende Oktober diesen Jahres Berufung ein. 

Skandale um Langzeit-Präsident

Sepp Blatter war von 1998 bis 2016 Präsident des Weltfußballverbandes FIFA. 2015 nachdem er zum wiederholten Male als Chef der FIFA wiederbestätigt worden war, trat er inmitten von Skandalen zurück. 2021 wurde er von der FIFA-Ethikkomission für über 6,5 Jahre gesperrt.

ribbon Zusammenfassung
  • Unter dem mächtigen Langzeit-Fifa-Boss Sepp Blatter bekam Katar die Fußball-WM zugesprochen.
  • Nun, zwölf Jahre nach der Entscheidung, hält er die WM-Vergabe für falsch.
  • Allerdings begründet er das weder mit Menschenrechtsverletzungen noch spricht er die Korruptionsvorwürfe an.

Mehr aus Sport