Europacupstarter um guten Liga-Jahresabschluss bemüht
Im vergangenen Jahr war Salzburg als Fünfter mit zehn Punkten Rückstand in die Winterpause gegangen, heuer wollen die "Roten Bullen" zum siebenten Mal in den jüngsten acht Jahren Weihnachten wieder als Nummer eins feiern. Die Letsch-Truppe hat es selbst in der Hand. "Wir wollen die letzte Begegnung des Jahres unbedingt gewinnen, damit wir auf jeden Fall als Tabellenführer ins neue Jahr gehen", erklärte Torhüter Alexander Schlager. Ob Letsch die "Bescherung" in Wals-Siezenheim an der Seitenlinie erlebt, ist ungewiss. Beim Europa-League-Auswärtsspiel in Freiburg (0:1) wurde der grippige Deutsche von Kai Hesse vertreten.
Der WAC reist ohne die Leistungsträger Chibuike Nwaiwu (gesperrt), Dominik Baumgartner und Alessandro Schöpf (beide verletzt), aber mit neu gewonnenem Selbstvertrauen an. Das 2:1 gegen die Austria war der erste Sieg unter Trainer Ismail Atalan und hat die Stimmung in Wolfsberg aufgehellt. "Das Wichtigste war, dass wir alle mit einem fröhlichen Gesicht durch die Gegend gelaufen sind. Es tut uns allen gut, ohne dass wir Zweifel hatten", sagte Atalan. Salzburg ist für ihn noch immer das "Nonplusultra" der Liga. "Man freut sich auf solche Spiele. Man sieht, mit welcher Intensität sie Fußball spielen wollen. Wir dürfen uns nicht auf einen Schlagabtausch einlassen, müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich die Intensität mitgehen, sowohl körperlich als auch mental", erklärte der WAC-Coach.
BW Linz - Rapid: Erfolgserlebnisse dringend benötigt
Die Blau-Weißen und die Grün-Weißen kämpfen in Linz um ein Ende ihrer langen Negativserien. Während das Schlusslicht seine letzten sieben Ligaspiele allesamt verlor, hat Rapid zuletzt in sieben Pflichtmatches sechs Niederlagen bei nur einem Remis kassiert. Seit fünf Partien stehen die Wiener ohne Zählbares da. Unter Interimstrainer Stefan Kulovits fanden die Hütteldorfer nicht den Weg aus der Krise und verloren alle drei Partien seit der Trennung von Peter Stöger.
"Wenn wir die Leistung wieder so abliefern, wird früher oder später der Sieg kommen. Am besten gleich am Sonntag", betonte Flügelspieler Louis Schaub nach der Heim-Niederlage in der Conference League gegen Omonia Nikosia (0:1). "Ich glaube, dass die Verunsicherung weniger wird", sagte Kulovits, der möglicherweise wieder auf Bendeguz Bolla setzen kann. In der Liga setzte es zuletzt Pleiten gegen den LASK (0:3) und Ried (1:2), nun könnte Blau-Weiß mit Heimvorteil den "Oberösterreich-Hattrick" finalisieren und eine Serie gegen Rapid starten. Denn die jüngsten beiden Duelle in Oberösterreich entschieden die Linzer für sich. "Rapid ist in einer ähnlichen Situation wie wir. Es wird ein Kampfspiel", prognostizierte BW-Interimstrainer Andreas Gahleitner.
Austria - Sturm: Säumel im Fokus
In Wien-Favoriten kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Clubs, deren Konstanz sich heuer vor allem im steten Auf und Ab manifestiert. Die Austria liegt nur auf Rang sieben, allerdings fehlt nur ein Punkt zu Platz vier (Rapid). "Wir wollen einen positiven Abschluss in diesem Jahr schaffen", sagte Coach Stephan Helm. "Wir bewegen uns rund um die Topteams der Liga, aber es ist offensichtlich, dass wir zwei, drei Punkte zu wenig am Konto haben", meinte der Burgenländer, der ein enges Spiel gegen Sturm erwartet. Die zuletzt erkrankten Sanel Saljic und Konstantin Aleksa sind wieder fit.
Bei den Grazern, die zwei Zähler Rückstand auf Salzburg haben, steht Jürgen Säumel womöglich vor seiner letzten Partie als Sturm-Trainer. "Voller Fokus auf die Austria, da wollen wir noch mal alles rausklopfen", sagte der 41-Jährige. Fix das letzte Match für die "Blackies" bestreitet Goalie Oliver Christensen, dessen Leihe mit Jahresende ausläuft. "Ich habe mich hier extrem wohl gefühlt. Deswegen will ich dieses Halbjahr unbedingt mit einem Sieg abschließen", erklärte der Däne. Sturm wartet seit sechs Duellen mit den "Veilchen" auf einen Sieg. Zuletzt gelang das Anfang Februar 2024 im Cup, der letzte Meisterschaftserfolg datiert gar vom 30. Juli 2023. Die vergangenen drei Partien gingen allesamt an Violett, allerdings ist Sturm derzeit das auswärtsstärkste Team der Liga.
Zusammenfassung
- Red Bull Salzburg kann mit einem Sieg gegen den WAC zum siebten Mal in acht Jahren als Tabellenführer in die Winterpause gehen, muss aber möglicherweise erneut auf den erkrankten Trainer Thomas Letsch verzichten.
- Blau-Weiß Linz und Rapid Wien kämpfen beide gegen lange Negativserien: Linz verlor die letzten sieben Ligaspiele, Rapid holte in sieben Pflichtspielen nur ein Remis und verlor alle drei Spiele unter Interimstrainer Kulovits.
- Sturm Graz, aktuell auswärtsstärkstes Team der Liga und mit zwei Punkten Rückstand auf Salzburg, trifft bei einem möglichen Abschiedsspiel von Trainer Jürgen Säumel auf Austria Wien, gegen die Sturm seit sechs Ligaspielen sieglos ist.
