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Erste Corona-Fälle nun auch im olympischen Dorf

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Schon vor dem Start der Olympischen Spiele ist das Coronavirus im Athletendorf von Tokio angekommen. Die ersten Corona-Fälle bei Athleten bringen die Organisatoren vor der Eröffnungsfeier am Freitag noch mehr in Bedrängnis.

Zwei südafrikanische Fußballer und ein Betreuer des Teams wurden am Wochenende positiv auf das Virus getestet. Eilig verkündete IOC-Olympiadirektor Christophe Dubi: "Wir halten das Risiko minimal, aber es ist unvermeidlich, dass wir einige Fälle haben."

"Lage im Griff"?

Zudem musste das Internationale Olympische Komitee auch einen positiven Test beim südkoreanischen IOC-Mitglied Ryu Seung-Min bei der Einreise in Japan bestätigen. Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen im Umfeld von Olympia in Tokio stieg am Sonntag um zehn auf nun offiziell 55 Fälle seit dem 1. Juli. "Wir glauben, dass wir die Lage im Griff haben", sagte Hidemasa Nakamura, der Leiter der zuständigen Abteilung des Organisationskomitees.

Alle drei betroffenen Südafrikaner sind in Quarantäne. Alle anderen Mitglieder des Fußball-Teams seien zweimal negativ getestet worden. Zudem kämpfen die Südafrikaner mit einem Corona-Ausbruch bei ihrem Rugby-Team. Im japanischen Trainingslager in Kagashima sei ein vierter Infektionsfall in der Mannschaft festgestellt worden, diesmal bei Trainer Neil Powell.

Ein weiterer ausländischer Athlet war am Sonntag schon bei der Einreise positiv auf das Virus getestet worden. Das britische Olympia-Team teilte mit, dass sechs Sportler und zwei Mitarbeiter als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen. Auf ihrem Flug nach Tokio hatte es einen Corona-Infizierten gegeben.

Auch Österreicher bereits im olympischen Dorf

Besonders hart treffen die Organisatoren die Fälle im olympischen Dorf, in dem auch schon österreichische Sportler wohnen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte noch vor wenigen Tagen beteuert, vom Dorf mit seinen tausenden Bewohnern gehe "null Risiko" aus.

Olympia-Direktor Dubi bekräftigte am Sonntag, es handle sich dort um die "am meisten kontrollierte Bevölkerungsgruppe der Welt". Werde eine Infektion entdeckt, werde "jeder Stein umgedreht", um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Eigentlich hatten die Gastgeber mit einem strikten Regelwerk verhindern wollen, dass Infektionen im Dorf auftreten.

Für den Großraum Tokio gilt während des gesamten Olympia-Zeitraums zum vierten Mal der Corona-Notstand, die Infektionszahlen in der Metropole stiegen zuletzt auf den höchsten Tagesstand seit einem halben Jahr. Olympia in Tokio findet unter strikten Vorgaben für alle Beteiligten statt. Maskenpflicht, sehr häufige Corona-Tests, Abstands- und Hygieneregeln sollen eine Verbreitung des Virus ebenso verhindern wie der Ausschluss aller Zuschauer bei den Wettbewerben in Tokio.

Trotz eines Corona-Falls im Vorbereitungscamp rechnet IOC-Chef Bach fest mit dem Start des Flüchtlingsteams. Er sei "sehr zuversichtlich", die Athleten des Refugee Olympic Team in Japan zu sehen, sagte Bach. Weitere Fälle habe es im Trainingslager in Katar nicht gegeben. Am Sonntag bekräftigte das IOC, dass alle 26 Athleten sowie 16 Trainer und zehn Betreuer aus dem Trainingslager in Katar nach Tokio reisen werden. Die ersten Mitglieder des Teams wurden schon am Sonntag auf dem Flughafen Narita erwartet.

ribbon Zusammenfassung
  • Schon vor dem Start der Olympischen Spiele ist das Coronavirus im Athletendorf von Tokio angekommen. Die ersten Corona-Fälle bei Athleten bringen die Organisatoren vor der Eröffnungsfeier am Freitag noch mehr in Bedrängnis.
  • Zwei südafrikanische Fußballer und ein Betreuer des Teams wurden am Wochenende positiv auf das Virus getestet.
  • Zudem musste das Internationale Olympische Komitee auch einen positiven Test beim südkoreanischen IOC-Mitglied Ryu Seung-Min bei der Einreise in Japan bestätigen.
  • Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen im Umfeld von Olympia in Tokio stieg am Sonntag um zehn auf nun offiziell 55 Fälle seit dem 1. Juli.
  • Besonders hart treffen die Organisatoren die Fälle im olympischen Dorf, in dem auch schon österreichische Sportler wohnen.
  • IOC-Präsident Thomas Bach hatte noch vor wenigen Tagen beteuert, vom Dorf mit seinen tausenden Bewohnern gehe "null Risiko" aus.