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Dritter Sieg als nächstes Etappenziel des ÖEHV-Teams

Heute, 13:06 · Lesedauer 3 min

Der Klassenerhalt ist abgehakt, für Österreichs Eishockey-Team stehen bei der Weltmeisterschaft in Stockholm neue Herausforderungen an. Gegen Slowenien will man am Sonntag (16.20 Uhr/live ORF) den dritten Sieg einfahren und damit die Chance auf das Viertelfinale wahren. Es wären beinahe historische Erfolge: Drei Siege bei einer A-WM gab es in der Neuzeit nur 1999, auch den Einzug in die Top acht hat man bisher nur einmal (1994) geschafft.

Die Österreicher spielen wie schon im vergangenen Jahr ein starkes Turnier, können die großen Nationen fordern und haben sich gegen die Slowakei (3:2 n. P.) und Frankreich (5:2) auch die nötigen Siege geholt. Statt Abstiegskampf geht es gegen Slowenien und am Dienstag (12.20 Uhr) gegen Lettland sogar ums Viertelfinale. "Es war eigentlich kaum möglich, die WM im vergangenen Jahr zu toppen. Aber wir sind dran", sagte Teamchef Roger Bader.

"Rollende Planung, rollende Zielsetzungen", beschrieb Bader die Herangehensweise. "Natürlich freut uns das, dass wir den Klassenerhalt definitiv geschafft haben. Wir haben immer gesagt, wenn wir ein Ziel erreichen, dann nehmen wir das zur Kenntnis, freuen uns kurz, aber dann ist sofort Fokus auf das nächste Ziel. Und das nächste Ziel ist drei Siege. Wir haben alle ein Traumziel im Kopf, aber wir wollen jetzt diesen dritten Sieg. Alles andere lenkt ab", erklärte er.

Das ÖEHV-Team steht vor einer ähnlichen Situation wie im Vorjahr, als man nach geschafftem Klassenerhalt im nächsten Spiel als Favorit einlief, aber gegen Großbritannien verlor. Für Bader war das eine "mentale Sache", verbunden mit der Erwartung, dass man daraus gelernt hat und heuer bereit ist. Denn die noch punktelosen Slowenen "kämpfen ums Überleben und genau so werden sie spielen. Österreich hat eine lange Geschichte gegen die Slowenen, wo man das erfahren hat".

Chemie im Team als Zaubertrank

Dominique Heinrich ist zuversichtlich, dass es diesmal anders wird. "Ich hoffe, dass wir vom letzten Jahr was gelernt haben, dass wir die Spiele, die wir wirklich gewinnen müssen, das auch machen. Ich bin sehr zuversichtlich, weil die Mannschaft ist super. Die Stimmung passt, jeder macht alles für die Mannschaft, jeder hat seine Rolle und es macht einfach Riesenspaß. Unser Zaubertrank ist die Chemie in der Mannschaft und die Stimmung", sagte der Verteidiger-Routinier.

Personell gibt es einige Fragezeichen. Center Benjamin Baumgartner hat eine Augenverletzung erlitten, Verteidiger Bernd Wolf ist mit dem Kopf auf dem Eis aufgeschlagen, Flügel Dominic Zwerger hat einen Schuss geblockt. Sicher ist dagegen, dass im Tor wieder David Kickert stehen wird. Atte Tolvanen weilt weiter bei seiner schwangeren Frau in Helsinki, die Geburt des ersten Kindes hat sich verzögert.

Für Bader bringt der Erfolg in Stockholm auch ein persönliches Highlight. Sein Vertrag hat sich automatisch um ein Jahr verlängert, der 60-jährige Schweizer wird daher bei seiner Heim-WM kommendes Jahr in Zürich und Fribourg an der rot-weiß-roten Bande stehen. "Im Moment ist das weit weg. Natürlich freue ich mich darauf, aber im Moment genieße ich die WM hier in Stockholm", betonte er.

Zusammenfassung
  • Österreichs Eishockey-Nationalteam hat den Klassenerhalt bei der WM in Stockholm bereits gesichert und kämpft nun am Sonntag gegen Slowenien um den dritten Turniersieg, was zuletzt 1999 gelang.
  • Mit den bisherigen Siegen gegen die Slowakei (3:2 n. P.) und Frankreich (5:2) ist das Viertelfinale in Reichweite, das die Österreicher in der WM-Geschichte bisher nur 1994 erreichten.
  • Teamchef Roger Bader betont, dass nach jedem erreichten Ziel sofort der Fokus auf das nächste gelegt wird, während personelle Unsicherheiten und die starke Teamchemie das aktuelle Geschehen prägen.