APA/APA (AFP/Getty)/Patrick Smith

DeChambeau bei Masters mit Powergolf um zweiten Major-Titel

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Beim Golf-Masters in Augusta ist wegen der Pandemie nicht nur der Termin im November ungewohnt. Auch die Fans werden schmerzlich vermisst. "Sie haben mir geholfen, zu siegen. Die Energie der Massen auf dem Kurs war elektrisierend", sagte Titelverteidiger Tiger Woods. Doch für einen Spieler sollen leere Flächen ein Vorteil sein: Bryson DeChambeau will mit seinem Powergolf den kleinen Ball auch dorthin schlagen, wo sonst Menschen stehen und seinen zweiten Major-Titel holen.

Der 27-jährige DeChambeau hat im September bei den US Open mit sechs Schlägen Vorsprung seinen ersten Major-Titel erobert. Der US-Amerikaner hatte zehn Kilo an Muskelmasse zugelegt - bei 1,85 m wiegt er beinahe 110 kg - und schlägt den Ball so weit wie kein anderer. Damit könnte er das Grün auf den Par-5-Spielbahnen mit zwei Schlägen erreichen, ein Par-72-Kurs wird für ihn zum Par-68.

"Ich betrachte einen Kurs nun mit völlig anderen Augen als früher", sagte der Kalifornier in Augusta. Er hat angekündigt, den Ball auf dem gebogenen Weg zum 13. Loch bis auf die 14. Spielbahn zu schlagen, um eine bessere Linie zu haben. Mit Zuschauern wäre das unmöglich. Falls er auf den vier Runden perfekt trifft, führt der Weg zum Sieg und dem Grünen Sakko als Trophäe eindeutig über den siebenfachen Gewinner auf der US-PGA-Tour.

Woods hatte mit seinem sensationellen Erfolg im Vorjahr - dem ersten Major-Titel seit elf Jahren - für Aufsehen gesorgt. Doch im Jahr der Coronakrise zählt der 44-jährige Superstar trotz fünf Siegen an der Magnolia Lane nicht zum Favoritenkreis. In seinen nur sechs Turnieren seit dem Neustart im Juni war er nie in den Top 30, bei den US Open hat er den Cut verpasst. Die Konstanz fehle, gab der 15-fache Major-Turniersieger zu.

Der Nordire Rory McIlroy hatte mit 25 Jahren schon vier Major-Siege gefeiert, doch nun wartet das einstige "Wunderkind" schon sechs Jahre auf den nächsten und die Komplettierung des Karriere-Grand-Slam. Den haben erst fünf Spieler geschafft, Tiger Woods als einziger der noch aktiven. Doch McIlroy war in Augusta mehrfach nahe dran, erreichte seit 2015 vier Top-Ten-Plätze. "Es wird diesmal ein anderes Masters, vielleicht ist es das, was ich persönlich brauche", meinte der 31-Jährige.

Der erfolgreichste Profi der vergangenen Jahre ist Brooks Koepka, der von 2017 bis 2019 nicht weniger als vier Major-Titel einspielte. Wegen einer Sehnenverletzung im Knie und Hüftproblemen musste der 30-Jährige aus Florida zwei Monate pausieren. Vergangene Woche meldete er sich als Fünfter der Houston Open - ex aequo mit dem Österreicher Sepp Straka - völlig fit zurück. Der Weltranglisten-Erste Dustin Johnson (USA) und sein erster Verfolger Jon Rahm (ESP), die je ein Major gewonnen haben, zählen ebenfalls zum großen Kreis der Mitfavoriten.

Als einziger Österreicher darf Bernd Wiesberger dank seiner Top-50-Platzierung in der Weltrangliste im elitären Augusta National Golf Club abschlagen. Der 35-jährige Burgenländer setzt beim fünften Antreten vor allem auf seine gute Platzkenntnis. "Ich glaube, dass mein Spiel in den letzten Jahren hier besser war, als die Ergebnisse zeigen. Ich bin überzeugt, dass meine Erfahrung auf dem Kurs von Vorteil ist", erklärte Wiesberger. Seine bisher beste Platzierung hatte er als 22. beim Debüt 2015 erreicht.

Der siebenfache Turniersieger startet am Donnerstag um 17.27 Uhr MEZ gemeinsam mit dem 50-jährigen Star Phil Mickelson (USA), der zwei seiner fünf Major-Titel beim Masters geholt hat, und Abraham Ancer (MEX).

ribbon Zusammenfassung
  • Die Energie der Massen auf dem Kurs war elektrisierend", sagte Titelverteidiger Tiger Woods.
  • Doch für einen Spieler sollen leere Flächen ein Vorteil sein: Bryson DeChambeau will mit seinem Powergolf den kleinen Ball auch dorthin schlagen, wo sonst Menschen stehen und seinen zweiten Major-Titel holen.
  • Der 27-jährige DeChambeau hat im September bei den US Open mit sechs Schlägen Vorsprung seinen ersten Major-Titel erobert.

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