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Bundesliga leitete Entzug der Zulassung von Stripfing ein

Heute, 10:21 · Lesedauer 2 min

Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Zweitligist SV Stripfing droht in den kommenden Tagen seine Spielberechtigung zu verlieren. Der Vorstand der Fußball-Bundesliga hat beim Senat 5 Anzeige auf Entzug der Zulassung eingebracht, gab die Liga am Mittwoch per Aussendung bekannt. "Es wird angestrebt, das erstinstanzliche Verfahren bis Ende nächster Woche abzuschließen", teilte die Bundesliga mit.

Die Bundesliga entschloss sich zu diesem Schritt, nachdem der Verein aus dem Marchfeld "entgegen der mündlichen Ankündigung ... bis dato keine Erklärung über die freiwillige Zurücklegung der Zulassung" übermittelt habe, so die Liga. Ein Entzug bzw. Wettbewerbsausschluss würde bedeuten, dass alle Spiele des SV Stripfing in dieser Saison annulliert und aus der Wertung genommen werden. "Der SV Stripfing prüft mit einem Rechtsbeistand nach wie vor die Optionen", gab der Verein gegenüber der APA bekannt.

Schriftlich informiert hat der Verein die Liga, dass die Mannschaft zu dem am Freitag angesetzten Meisterschaftsspiel der 2. Liga beim SKU Amstetten nicht antreten wird. Das Spiel wird demnach mit 0:3 strafverifiziert. Tritt ein Verein in einer Saison dreimal nicht an, erfolgt ein Wettbewerbsausschluss.

Der SV Stripfing hatte die Liga zu Wochenbeginn mündlich darüber informiert, den Spielbetrieb einstellen zu wollen. Mannschaft hat der Verein keine mehr. Am Samstag waren acht von der Vereinigung der Fußballer (VdF) vertretene Kicker nach einer am Freitag verstrichenen Nachfrist wegen offener Gehälter aus ihren Verträgen ausgestiegen. Am Montagvormittag zogen die gewerkschaftlich bei der younion organisierten Dienstnehmer nach, darunter auch Trainer Emin Sulimani und Sportdirektor Alexander Grünwald.

Beim Großteil der Spieler sind seit der letzten Zahlung für Juli drei Gehälter ausständig. Ein im Juli eröffnetes Konkursverfahren gegen Club-Mäzen Erich Kirisits hatte Stripfing in die schweren Turbulenzen gebracht.

Zusammenfassung
  • Der SV Stripfing droht seine Zweitliga-Zulassung zu verlieren, nachdem die Bundesliga beim Senat 5 Anzeige auf Entzug gestellt hat und der Verein bislang keine freiwillige Rückgabe der Zulassung erklärt hat.
  • Das für Freitag angesetzte Spiel gegen SKU Amstetten wird mit 0:3 strafverifiziert, weil Stripfing nicht antritt; bei dreimaligem Nichtantreten droht der Ausschluss aus dem Wettbewerb.
  • Seit Juli sind für die meisten Spieler drei Gehälter ausständig, zahlreiche Akteure sowie Trainer und Sportdirektor sind nach einer Nachfrist wegen offener Löhne aus ihren Verträgen ausgestiegen.