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Bayern schockt deutsche Bundesliga mit Machtdemonstration

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Während Serienmeister Bayern München mit einer 6:1-Gala zum Auftakt der deutschen Fußball-Bundesliga ein klares Statement auf dem Weg zum elften Titel in Folge setzte, war Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner trotz aller Enttäuschung um Optimismus bemüht. "Manchmal ist es ganz gut, am Anfang gleich einen Nackenschlag zu bekommen. Damit nicht jeder denkt, es geht so weiter wie letztes Jahr", sagte der Oberösterreicher am Freitagabend.

Zuvor war der Europa-League-Sieger vor heimischer Kulisse gegen eine grandios aufspielende Bayern-Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann aus dem Stadion geschossen worden. Fünf Tore innerhalb von 38 Minuten von fünf verschiedenen Torschützen (Joshua Kimmich, Benjamin Pavard, Sadio Mané, Jamal Musiala und Serge Gnabry) ließen den Abgang von Weltfußballer Robert Lewandowski im Eiltempo in Vergessenheit geraten. Supertalent Musiala erzielte kurz vor Schluss noch den Doppelpack.

Das sei natürlich ein "völlig verdienter Sieg" gewesen, sagte Glasner, nach den ersten beiden schnellen Gegentoren nach Standards habe sein Team "ein bisschen den Kopf verloren". Taktische Vorgaben wurden bei der Eintracht dann völlig ignoriert, die Bayern fanden indes viele Räume vor. "Ich habe nicht geschafft, das von draußen zu korrigieren", war Glasner selbstkritisch: "Mit ihrem Tempo waren wir überfordert."

Der 47-Jährige habe trotzdem "viel Leidenschaft gesehen, aber auch viel Naivität". Ganz anders die Münchner, bei denen auch ÖFB-Kicker Marcel Sabitzer ein weiteres Mal überzeugte. Der Mittelfeldspieler stand wie schon im Supercup gegen RB Leipzig (5:3) für den wohl noch länger verletzten Leon Goretzka in der Startelf. Sabitzer, in der 57. Minute für Neuzugang sowie Positionskonkurrenten Ryan Gravenberch ausgewechselt, brachte sich erneut gut ins Offensivspiel der Bayern ein und gewann viele Zweikämpfe.

Für die Glasner-Elf gibt es nach dem verpatzten Liga-Auftakt eine schnelle Chance zur Rehabilitation. "Wir haben am Mittwoch die Gelegenheit, es gegen Real Madrid, die natürlich über ähnliche Qualität wie die Bayern verfügen, besser zu machen", sagte der Coach vor dem Duell im europäischen Supercup gegen den Champions-League-Sieger in Helsinki.

Angesprochen auf das Gerücht, dass Leistungsträger Filip Kostic unmittelbar vor einem Wechsel zu Juventus Turin steht, zeigte sich Glasner genervt. "Ich verbreite keine Gerüchte, ihr schreibt die ja", sagte er zu den Journalisten bei der Pressekonferenz: "Und das Schönste ist, ihr schreibt die alle ab. Wenn einer ein Gerücht in die Welt setzt, dann schreibt es der andere ab, ohne zu recherchieren."

Auf die Frage, warum Glasner den 29-jährigen Flügelflitzer in der 74. Minute ausgewechselt hatte und ob dieser sich bei den Fans allem Anschein nach sogar verabschiedete, reagierte er mit Humor. "Damit er für den Auftakt in Italien topfit ist, das ist ja klar." Nur um kurz darauf aufzuklären: "Damit er gegen Real Madrid topfit ist. Filip ist ziemlich spät ins Training eingestiegen, noch nicht bei 100 Prozent und wir wollen den Supercup gewinnen, obwohl wir heute 1:6 verloren haben."

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  • Während Serienmeister Bayern München mit einer 6:1-Gala zum Auftakt der deutschen Fußball-Bundesliga ein klares Statement auf dem Weg zum elften Titel in Folge setzte, war Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner trotz aller Enttäuschung um Optimismus bemüht. "Manchmal ist es ganz gut, am Anfang gleich einen Nackenschlag zu bekommen. Damit nicht jeder denkt, es geht so weiter wie letztes Jahr", sagte der Oberösterreicher am Freitagabend.

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