Austria will neuerliche Talfahrt gegen Letzten GAK stoppen
Die Wiener rutschten durch die jüngste Negativphase aus der oberen Tabellenhälfte, sind nur noch Siebenter. Sowohl beim 0:3 gegen Salzburg als auch beim 1:2 zuletzt in der Südstadt gegen Hartberg stand es schon nach 16 Minuten 0:2. "Wir wollen nach den Niederlagen unbedingt eine Reaktion zeigen und uns für den Aufwand, den wir am Platz betreiben, belohnen", sagte Austria-Trainer Stephan Helm. Dafür gelte es, den Spielverlauf mehr auf die eigene Seite zu ziehen und die Null zu halten. Das gelang diese Saison erst zweimal. Mit 20 haben die Wiener die zweitmeisten Gegentore nach dem GAK (21) erhalten.
"Wir müssen in den Strafraumsituationen um den Ticken konsequenter agieren", forderte Helm. Dann werde man in einer "extrem ausgeglichenen Liga" schnell wieder alles in andere Bahnen lenken können. Das wäre auch für den Coach wichtig, um eine ruhige Länderspielpause genießen zu können. Seine Spieler wollen "keine Unruhe reinkommen lassen", wie Kapitän Manfred Fischer sagte. "Es war eine positive Woche, ich habe eine sehr hungrige Mannschaft erlebt, die es gemeinsam hinkriegen will." Die Grazer wollen zeigen, dass der Befreiungsschlag in Form des 3:1 gegen Altach keine einmalige Sache war.
"Wir wollen da anknüpfen, wo wir letztes Spiel aufgehört haben, als Einheit die Leistungsgrenze wieder voll ausschöpfen", meinte Trainer Ferdinand Feldhofer. Dem von mehr als 11.500 Fans unterstützten Gegner fehle aktuell die Konstanz. "Deshalb werden sie sicher alles reinschmeißen, damit sie gewinnen." Die Grazer blieben seit dem Wiederaufstieg in sechs Ligaspielen gegen Wiener Teams sieglos, gegen die Austria gab es nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn ein 2:2. Das war eines von sechs Spielen in Feldhofers Trainerkarriere gegen die Austria, verloren ging nur eines mit Rapid im Oktober 2022.
WAC - Hartberg: Dritter gegen Fünfter
Die auf Rang drei liegenden Wolfsberger haben die Chance, die fünftplatzierten Steirer in der Tabelle mit einem Sieg im 50. direkten Duell um acht Punkte abzuhängen. Einen Sieger gab es in der ersten Neuauflage des Cup-Finales beim 2:2 am 20. September in der Südstadt nicht. Nach dem Abgang von Dietmar Kühbauer nimmt nun Peter Pacult einen Anlauf. "Es ist das nächste Heimspiel, wo wir drei Punkte einfahren sollten, und nachdem, was ich im Training gesehen habe, bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird", erläuterte der WAC-Coach. Zuletzt gegen WSG Tirol reichte es nur zu einem 0:0.
Die Hartberger hingegen treten nach dem 2:1 gegen die Austria und vier ungeschlagenen Ligaspielen mit breiter Brust an. "Ich kann mich an kein schlechtes Spiel von uns in den letzten Wochen erinnern. Das, was wir machen, ist schon sehr fundiert - die Gegner haben es schwer, und wir sind unangenehm zu bespielen", sagte TSV-Trainer Manfred Schmid. Für seine Truppe ist es aufgrund der Bauarbeiten im eigenen Stadion das 13. Auswärtsspiel in Folge. "Das ist nicht ganz einfach, aber wir wollen die monatelange Tour durch Österreich auf jeden Fall erfolgreich abschließen."
Ried - BW Linz: Blau-Weiß will im Derby endlich zuschlagen
Blau-Weiß Linz und die Oberösterreich-Duelle, das ist keine Erfolgsgeschichte. Bei den beiden Niederlagen gegen den LASK und einmal Ried (0:2) gelang nicht einmal ein Torerfolg. Im Innviertel bietet sich für die Truppe von Trainer Mitja Mörec die nächste Chance, es besser zu machen. Mit einem Erfolg würde der Elfte nach 13 Runden bis auf einen Zähler an die Rieder heranrücken. "Ried agiert sehr intensiv gegen den Ball und hat damit schon vielen Teams Probleme bereitet. Wir bereiten uns aber mit voller Konzentration darauf vor und wollen alles reinhauen, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen", sagte Mörec.
"Charakter und eine Reaktion zeigen", lautet die Marschroute. Zuletzt gab es für seine Truppe dreimal nichts Zählbares. Ried verlor zweimal, zuletzt mit 1:4 in Salzburg. Nikki Havenaar sah dabei die Rote Karte, sein Fehlen schmerzt, ist er doch mit 225 geführten Zweikämpfen und 182 Luftduellen in beiden Ligakategorien Spitzenreiter. "Wir erwarten ein intensives Spiel auf Augenhöhe und wissen, dass wir sowohl mit dem Ball wie auch gegen den Ball voll in unserer Idee spielen müssen, um unseren Derbysieg aus Runde vier zu wiederholen", sagte Ried-Trainer Maximilian Senft. Große Hoffnungen setzt er in den sechsfachen Torschützen Kingstone Mutandwa. Auf der anderen Seite soll es Shon Weissman richten, er traf zuletzt aber zweimal nicht. Drei torlose Partien in Folge gab es für ihn bisher in der Liga nie.
Zusammenfassung
- Die Wiener Austria will nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen ihre Talfahrt gegen Schlusslicht GAK stoppen und wieder in die obere Tabellenhälfte zurückkehren.
- Mit 20 Gegentoren stellt Austria die zweitschlechteste Defensive der Liga, während GAK mit 21 Gegentreffern den Negativrekord hält.
- GAK reist nach dem ersten Saisonsieg (3:1 gegen Altach) mit neuem Selbstvertrauen an und möchte die „Rote Laterne“ an Blau-Weiß Linz abgeben.
- Im Duell Dritter gegen Fünfter kann der WAC mit einem Sieg gegen Hartberg den Vorsprung auf acht Punkte ausbauen, während Hartberg nach vier ungeschlagenen Spielen weiter auswärts antreten muss.
- Ried empfängt Blau-Weiß Linz zum Oberösterreich-Derby, wobei Ried auf Abwehrchef Nikki Havenaar verzichten muss und Linz weiterhin auf den ersten Derby-Sieg und das erste Tor hofft.
