Altach bestätigt Gespräche mit Sturm wegen Coach Ingolitsch
Sturm war auf der Suche nach einem Nachfolger für Meistertrainer Jürgen Säumel, von dem sich der Club kurz vor Weihnachten getrennt hatte, zuvor auch bei der SV Ried wegen Maximilian Senft vorstellig geworden. Der Vertrag des 36-Jährigen beim Aufsteiger läuft allerdings noch bis Sommer 2027. Die Ablöse desselben könnte also kostenintensiver sein als jene von Ingolitsch.
Ein Sturm-Sprecher bestätigte der APA am Samstag, dass Gespräche geführt werden. "Verhandlungen mit Kandidaten laufen, es ist aber noch keine Einigung in Sicht." Netzer berichtete von mehreren Telefonaten mit den Grazern. "Es ist aber noch nichts Konkretes. Wir können nicht sagen, wir stehen kurz vor dem Abschluss", betonte der Ex-Profi am Samstagabend. "Es schaut jetzt nicht so aus, als würden wir in den nächsten 24 Stunden eine Einigung erzielen."
Er spüre Verständnis vonseiten seines Trainers, versicherte Netzer. Wenn es für den Club Sinn mache, sei man auch bereit, Ingolitsch den nächsten Schritt zu ermöglichen. "Es ist für ihn natürlich eine große Chance, eine gute Möglichkeit. Es ist auch für uns eine gewisse Wertschätzung, dass wir ihm eine Plattform geboten haben, sich weiterzuentwickeln."
Ingolitsch hatte das Traineramt in Altach im Oktober 2024 angetreten, der Club hielt dem Salzburger auch nach dem erst in der letzten Runde geschafften Klassenerhalt die Treue. "Wir haben im Sommer gesagt, Fabio hat die volle Rückendeckung, das war die richtige Entscheidung", meinte Netzer.
Die Altacher überwintern als Neunter zehn Punkte vor Bundesliga-Schlusslicht Blau-Weiß Linz. Auf die Rieder, die als Sechste derzeit das letzte Ticket für die Meistergruppe innehätten, fehlen fünf Zähler. "Für uns ist die sportliche Situation sehr wichtig. Wir wollen bestmöglich performen. Und es ist schon eine Zeit lang her, dass wir im Winter so dagestanden sind", sagte Netzer.
Trainingsstarts kommende Woche
Vor diesem Hintergrund sind auch die Ablöseverhandlungen zu sehen. Vorerst gehe es dabei ausschließlich um die Personalie Ingolitsch und nicht auch mögliche weitere Mitglieder aus dessen Betreuerstab. "Wir wollen natürlich die beste Lösung für alle Seiten", erklärte Netzer. "Wir müssen schauen, dass wir auf einen grünen Zweig kommen. Wir haben klar kommuniziert, der Ball liegt aber nicht bei uns."
Sturm will seinen neuen Chefcoach vor dem Trainingsstart am 2. Jänner präsentieren. Altach steigt zwei Tage danach in die Wintervorbereitung ein. Insofern wünscht sich Netzer eine möglichst schnelle Entscheidung - ob in die eine oder die andere Richtung. "Es ist aber nicht so, dass man solche Themen in ein, zwei Tagen erledigt hat. Das ist eine wichtige Personalie für Sturm Graz und auch für uns."
Sollte es tatsächlich zu einem Trainerwechsel kommen, wäre man aber vorbereitet. "Es ist der Job jeder sportlichen Leitung, dass man den Markt kennt, dass wir unsere Namen im Blick haben", meinte Netzer. "Wir haben auch gezeigt, dass wir eine gute Station sein können für einen Trainer, den nächsten Schritt gehen zu können." Derzeit sei aber noch nichts spruchreif. Netzer: "Wir haben keine Einigung mit Sturm Graz. Wer weiß, ob es die Liste braucht."
Zusammenfassung
- Sturm Graz befindet sich in Gesprächen mit SCR Altach über einen möglichen Wechsel von Cheftrainer Fabio Ingolitsch, der bei Altach noch bis Sommer unter Vertrag steht.
- Altachs Sportdirektor Philipp Netzer bestätigte, dass der Kontakt am Freitagabend aufgenommen wurde, betonte aber, dass noch keine Einigung erzielt wurde und eine schnelle Entscheidung unwahrscheinlich ist.
- Sturm Graz strebt eine Präsentation des neuen Trainers vor dem Trainingsstart am 2. Jänner an, während Altach als Tabellenneunter mit zehn Punkten Vorsprung auf das Schlusslicht überwintert.
