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Alfa-Romeo-Neuling Zhou erster Chinese in der Königsklasse

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Alfa Romeo hat das letzte freie Formel-1-Cockpit für 2022 an Guanyu Zhou vergeben und damit als erster Rennstall einen Chinesen als Stammfahrer verpflichtet. Wie das Team am Dienstag mitteilte, ersetzt der 22-jährige Formel-2-Pilot den Italiener Antonio Giovinazzi. Damit geht Alfa Romeo im kommenden Jahr mit einer neuen Fahrerpaarung an den Start. Für Routinier Kimi Räikkönen aus Finnland, der seine Karriere beendet, kommt Landsmann Valtteri Bottas von Mercedes.

"Es ist sowohl aus sportlicher als auch aus kommerzieller Sicht großartig", erklärte Alfa-Romeo-Teamchef Fredric Vasseur. "Es ist eine große Chance für das Team und den Sport."

Zhou fährt seit 2019 in der Formel 2 und war auch Formel-1-Testpilot bei Alpine. In der höchsten Nachwuchsklasse liegt der 22-Jährige aus Shanghai aktuell für Uni-Virtuosi auf dem zweiten Rang der Fahrerwertung hinter dem australischen Prema-Mann Oscar Piastri. "Der erste chinesische Fahrer in der Formel 1 zu sein, ist ein Durchbruch in der Geschichte des chinesischen Motorsports", meinte am Dienstag Zhou. "Ich weiß, dass viele Hoffnungen auf mir ruhen, und wie immer werde ich das als Motivation nehmen, besser zu werden und mehr zu erreichen."

Kolportiert werden 25 Millionen Franken (23,74 Mio. Euro), um die das Team-Budget durch Zhous Ankunft aufgewertet wird. Geld, das Alfa Romeo im Hinblick auf die anstehende Regel-Revolution 2022 gut gebrauchen kann. Das Potenzial des chinesischen Marktes ist enorm. Seit 2004 fährt die Motorsport-Königsklasse in Shanghai, 2019 feierte die Formel 1 dort ihren 1000. Grand Prix. Wegen der Corona-Pandemie fand 2020 und 2021 aber kein Rennen in China statt, auch in der kommenden Saison fehlt das Reich im Kalender. Dennoch wurde der Vertrag bis 2025 verlängert.

Giovinazzi verabschiedet sich bitter enttäuscht in die Elektroserie Formel E. Er wird künftig für das Dragon-Team Runden drehen. Die Formel 1 sei "Talent, Maschine, Risiko, Geschwindigkeit", schrieb der 27-Jährige in den Sozialen Netzwerken. Sie könne aber auch "rücksichtslos sein, wenn Geld die Regeln diktiert".

Zhou äußerte sich in seiner Heimat in "The Paper" zu seinen Anfängen. Sein erstes Gefühl für Autorennen sei in jungen Jahren zunächst Angst gewesen. "Ich war sehr verängstigt", berichtete er. "Ich war damals sieben Jahre alt, als ich erstmals in einem Gokart saß. Es war schon sehr spät im Vergleich zu anderen Fahrern. Viele begannen mit Rennen, als sie drei oder vier Jahre alt waren." Er habe damals nur auf dem Hintersitz eines Gokarts gesessen, das sein Vater gefahren habe. "Ich machte die Augen zu und habe sie nicht einmal geöffnet. Es fühlte sich an wie eine Achterbahnfahrt", schilderte der künftige Formel-1-Pilot. Aber seine Eltern hätten dann gesagt, wo sie schon einmal alle da seien, warum er es nicht selbst ausprobiere. "So habe ich mich gezwungen, es zu versuchen, und ich habe mich darin verliebt - und liebe es seitdem."

ribbon Zusammenfassung
  • Alfa Romeo hat das letzte freie Formel-1-Cockpit für 2022 an Guanyu Zhou vergeben und damit als erster Rennstall einen Chinesen als Stammfahrer verpflichtet.
  • Wie das Team am Dienstag mitteilte, ersetzt der 22-jährige Formel-2-Pilot den Italiener Antonio Giovinazzi.
  • Damit geht Alfa Romeo im kommenden Jahr mit einer neuen Fahrerpaarung an den Start.
  • Zhou fährt seit 2019 in der Formel 2 und war auch Formel-1-Testpilot bei Alpine.

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