Zweiter Anlauf: Rumänien wählt ein neues Staatsoberhaupt
Im Ausland, wo die Neuauflage der vom Verfassungsgericht im Dezember annullierten ersten Runde der Präsidentenwahl über drei Tage erfolgte bzw. bereits seit Freitag läuft, ließen die rumänischen Behörden diesmal 965 Wahllokale einrichten. Insgesamt 17 Wahllokale gibt es in Österreich - sechs in Wien, jeweils zwei in Salzburg, Graz und Linz sowie je eines in Eisenstadt, St. Pölten, Bregenz, Innsbruck und Klagenfurt.
Elf Präsidentschaftsanwärter treten diesmal in der Wahl um das höchste Amt im Staat an. Der prorussische Rechtsextremist Calin Georgescu, der im Spätherbst noch die annullierte erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen hatte, ist nicht dabei, da Rumäniens Verfassungsgericht ihn wegen wiederholten Verstößen gegen die Grundwerte der Verfassung aus dem Rennen genommen hatte.
Sämtlichen Erhebungen zufolge dürfte heute keiner der elf Kandidaten die absolute Mehrheit einfahren, sodass die Entscheidung wohl erst in der auf den 18. Mai angesetzten Stichwahl fallen wird. Umfragemäßig führt der als politischer Zögling Georgescus posierende Rechtspopulist George Simion in der Wählergunst - den Ergebnissen sämtlicher Umfragen der letzten Wochen zufolge kann der 38-Jährige mit rund 30 Prozent der Stimmen rechnen. Für Spannung sorgt zurzeit vor allem das sich abzeichnende Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Kandidaten der Regierungskoalition, Crin Antonescu, sowie dem parteifreien Reformpolitiker und amtierenden Oberbürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan - laut jüngsten Sonntagsfragen liegen nämlich beide fast gleichauf.
Den rumänischen Demoskopen zufolge sind zudem Überraschungen keineswegs auszuschließen, da sich die Zahl der noch unentschiedenen Wähler bis zuletzt als äußerst hoch erwiesen bzw. je nach Umfrage bei bis zu 40 Prozent gelegen hatte.
Zusammenfassung
- Elf Kandidaten treten an, wobei George Simion in den Umfragen mit etwa 30 Prozent der Stimmen führt. Eine Stichwahl am 18. Mai ist wahrscheinlich, da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen dürfte.
- Im Ausland wurden 965 Wahllokale eingerichtet, darunter 17 in Österreich. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen, da bis zu 40 Prozent der Wähler noch unentschlossen sind.