Zweite Runde der Parlamentswahl in Ägypten begonnen

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In Ägypten ist am Samstag die zweite Runde der Parlamentswahl angelaufen. In dem von Präsident Abdel Fattah al-Sisi autoritär regierten Land sind knapp 30 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, bis Sonntagabend über die künftige Zusammensetzung der Volksvertretung zu entscheiden. Echter Widerstand gegen die Unterstützer von Sisi, der 2013 nach einem Militärputsch an die Macht kam und 2014 als Präsident vereidigt wurde, wird nicht erwartet.

Die Wahllokale schließen am Sonntag um 21.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MEZ). Das endgültige Wahlergebnis soll erst Mitte Dezember bekanntgegeben werden. Der zweite Wahlgang wird in 13 verbleibenden ägyptischen Provinzen, einschließlich der Hauptstadt Kairo, durchgeführt, um die noch ausstehenden 284 Parlamentssitze zu vergeben. In der ersten Runde Ende Oktober, die in 14 der 27 Provinzen Ägyptens stattfand, gewann ein politisches Bündnis unter Führung der Sisi unterstützenden Zukunftspartei 142 der 284 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlbehörden bei nur 28,06 Prozent.

Schon bei der vorherige Parlamentswahl 2015 lag die Wahlbeteiligung in den meisten Landesteilen unter 30 Prozent, in einigen Gegenden sogar unter zehn Prozent. Bei der Wahl zum neu geschaffenen Senat im August gaben nur 14 Prozent der registrierten Wähler ihre Stimme ab.

Mehr als 4.500 Kandidaten haben sich in beiden Phasen für insgesamt 568 Parlamentssitze aufstellen lassen. In einem politischen Klima ohne wahre Opposition wird die Mehrheit als Unterstützer des Präsidenten verstanden. 28 weitere Sitze werden von Sisi selbst besetzt.

ribbon Zusammenfassung
  • Echter Widerstand gegen die Unterstützer von Sisi, der 2013 nach einem Militärputsch an die Macht kam und 2014 als Präsident vereidigt wurde, wird nicht erwartet.
  • In der ersten Runde Ende Oktober, die in 14 der 27 Provinzen Ägyptens stattfand, gewann ein politisches Bündnis unter Führung der Sisi unterstützenden Zukunftspartei 142 der 284 Sitze.
  • Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlbehörden bei nur 28,06 Prozent.

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