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Xi wirbt für Multilateralismus und offene Märkte

Heute, 04:52 · Lesedauer 3 min

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat sich beim Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) für die Wahrung des multilateralen Handels und stabile Lieferketten ausgesprochen. In seiner ersten Rede seit seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump rief Xi am Freitag im südkoreanischen Gyeongju die Mitgliedstaaten zudem dazu auf, einen "echten Multilateralismus" zu praktizieren, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

Man müsse sich an den Grundsatz halten, "die Ketten zu verlängern, statt sie zu brechen", forderte er. "Wir sollten aktiv nach weiteren Bereichen von gemeinsamem Interesse suchen und eine offene Entwicklung von Lieferketten unterstützen", sagte Xi. Es war die erste öffentliche Äußerung des chinesischen Staatschefs nach dem Gespräch mit Trump am Donnerstag in Südkorea.

China und die USA hatten sich geeinigt, einige Wirtschaftsrestriktionen gegen die jeweils andere Seite zurückzunehmen. China kauft wieder Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten und setzt seine am 9. Oktober angekündigten Exportkontrollen auf Seltene Erden aus. Die USA senken ihre wegen des Opioids Fentanyl eingeführten Zölle gegen China auf zehn Prozent, andere Aufschläge bleiben jedoch bestehen. Zudem zieht Washington Maßnahmen gegen Unternehmen zurück, die im Verdacht standen, von den USA sanktionierten Firmen aus China zur Umgehung von US-Exportkontrollen zu dienen.

Beobachter werteten die Einigung als Zwischenergebnis im Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Die jüngste Pause im Handelsstreit werde die Befürchtungen vor einer Rückkehr zu Zöllen auf Embargo-Level von 100 Prozent oder mehr mindern, mit denen beide Seiten während der Eskalationsphase im April gedroht hätten, schrieb Analyst Gabriel Wildau von der Beratungsfirma Teneo. Die Teileinigung erscheine auch fragil, weil neue Spannungen bei Handel oder Sicherheit eine oder beide Seiten zu neuen Zwangsmaßnahmen veranlassen könnten.

Die APEC-Staaten sollten ein offenes regionales Wirtschaftsumfeld und die Liberalisierung von Handel und Investitionen fördern, so der chinesische Staatschef. Trump selbst nimmt an dem zweitägigen Gipfel nicht teil und wird von Finanzminister Scott Bessent vertreten. Im Mittelpunkt des Interesses stehen daher die Gespräche Xis mit der neuen japanischen Regierungschefin Sanae Takaichi und dem kanadischen Premierminister Mark Carney.

Bessent ging in seiner Rede auf die Bemühungen seines Landes ein, Lieferketten zu diversifizieren. "Von wichtigen Mineralien und Magneten bis hin zu Halbleitern und Energie investieren die Vereinigten Staaten gemeinsam mit ihren Handelspartnern in den Aufbau widerstandsfähiger Produktionsnetzwerke, die die Abhängigkeit von anfälligen Sektoren verringern", sagte er nach Angaben seiner Behörde bei der Eröffnungsveranstaltung hinter verschlossenen Türen.

Xi für Digitalisierung und Ökologisierung des Freihandels

Xi warb auch für eine Digitalisierung und Ökologisierung des Freihandels. Passend dazu erklärte Vize-Handelsminister Li Chenggang am Freitag in Peking, klimafreundliche Produkte würden zu einer neuen treibenden Kraft im Handel. Der Export von Windturbinen sei in den ersten drei Quartalen 2025 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Die Regierung in Peking kündigte zudem an, die heimische Wirtschaft mit neuen Anleihen im Volumen von 200 Milliarden Yuan (rund 28 Milliarden Dollar) zu stützen.

Zusammenfassung
  • Chinas Präsident Xi Jinping forderte beim APEC-Gipfel in Südkorea einen "echten Multilateralismus" und stabile, offene Lieferketten, um den regionalen Handel zu stärken.