Putin in MariupolScreenshot/Twitter

Putins Propaganda-Besuch überzeugte nicht einmal die Statisten

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Am Wochenende tauchte der russische Machthaber Wladimir Putin zu einem inszenierten Propaganda-Besuch im russisch besetzten Mariupol auf. Trotz penibler Vorbereitung bröckelte die Inszenierung.

Russlands Machthaber Wladimir Putin hat kürzlich die, im vergangenen Jahr blutig eroberte, russisch besetzte Hafenstadt Mariupol besucht. Als "Arbeitsbesuch" verkauft, wollte Putin sich dort von den vermeintlich "befreiten" Bewohnern für die Kameras des Staats-TV feiern lassen.

Auf einer weiträumig abgesperrten nächtlichen Straße ließ er sich beim Gespräch mit angeblichen Einwohnern filmen. Bis auf ein halbes Dutzend Personen ist die nächtliche Straße menschenleer. Während Putin mit den nervös wirkenden Passanten gekünstelt plaudert, bröckelt die Inszenierung live vor laufender Kamera. Unsichtbar aus dem Abseits hört man jemanden rufen: "Das sind alles Lügen, es ist nur eine Show!"

Die Sicherheitsleute, die Putin auf Schritt und Tritt begleiten, blicken im Hintergrund sichtbar sofort nervös herum. Vermutlich fürchten sie Gefahr für den Kremlchef. Das russische Staatsfernsehen schnitt die kurzen Sekunden der Realität selbstverständlich aus seinen späteren Propaganda-Berichten.

Besuch befeuert Gerüchte um Putin

Die Aufnahmen von Putins Besuch in Mariupol sorgten derweil für zahlreiche Gerüchte. Manche Beobachter meinen, Putin würde humpeln und wirke blass und geschwächt. Das lässt erneut Gerüchte um den Gesundheitszustand des 70-Jährigen aufkommen. Andere mutmaßen, dass es sich bei dem Mann nicht um Putin sondern einen Doppelgänger handeln könnte. Ferndiagnosen oder Spekulationen aufgrund teils unscharfer TV-Bilder sind allerdings schwer.

Die Inszenierung Putins als gönnerhaften starken Mann in Mariupol dürfte jedenfalls daneben gegangen sein. Auch die - noch verbliebenen - Einwohner dürfte es nicht überzeugt haben.

ribbon Zusammenfassung
  • Russlands Machthaber Wladimir Putin hat kürzlich die, im vergangenen Jahr blutig eroberte, russisch besetzte Hafenstadt Mariupol besucht.
  • Als "Arbeitsbesuch" verkauft, wollte Putin sich dort von den vermeintlich "befreiten" Bewohnern für die Kameras des Staats-TV feiern lassen.
  • Doch die Inszenierung ging daneben. Während des Spaziergangs auf einer Straße hört man jemanden aus dem Abseits rufen: "Das sind alles Lügen, es ist nur eine Show!"