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Putin für Johnson gutes Beispiel "toxischer Männlichkeit"

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Der britische Premier Boris Johnson hält das Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putin für ein gutes Beispiel toxischer Männlichkeit, also einem auf Gefühllosigkeit, Härte und auch Aggressivität basierendem Rollenbild.

"Wenn Putin eine Frau wäre, glaube ich einfach nicht, dass er so einen machohaften Krieg vom Zaun gebrochen hätte", sagte Johnson am Dienstag in einem ZDF-Interview laut Übersetzung des Senders. "Wenn sie ein sehr gutes Beispiel haben wollen von toxischer Männlichkeit, dann haben wir das in seiner Person vor uns."

Herablassende Kommentare "keine bewusste Politik"

Von offizieller Stelle aus der Downing Street heißt es allerdings auf Anfrage der BBC, dass es "keine bewusste Politik" sei, Putin öffentlich herabzuwürdigen. Johnsons Äußerungen kamen im Vorfeld eines NATO-Treffens, bei dem die Verteidigungspartner erörtern wollen, wie sie auf künftige Bedrohungen reagieren können.

Auf dem Gipfeltreffen in Madrid wird er die anderen Mitglieder des Verteidigungsbündnisses auffordern, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

Ähnliche Äußerungen bei G7

Johnsons Äußerungen über den russischen Machthaber gleichen jenen, die er während einer Diskussion mit den Staats- und Regierungschefs der G7 bei einem Treffen in Deutschland Anfang der Woche gemacht hat.

Die Staats- und Regierungschefs machten sich über die Macho-Darstellung von Putin lustig, wobei Johnson scherzhaft vorschlug, "ihnen unsere Brustmuskeln zu zeigen", um zu beweisen, "dass wir härter sind als Putin".

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Bemühungen um Frieden 

In seinem Interview mit dem ZDF sagte Johnson auch, dass die G7-Staats- und Regierungschefs zwar "verzweifelt" ein Ende des Krieges in der Ukraine anstrebten, es aber derzeit "keine Einigung" gebe. Er bezeichnete den Gipfel aber auch als "unglaublich", da die Staats- und Regierungschefs einer Einigung "immer näher kamen".

Johnson sagte, der Westen müsse die militärische Strategie der Ukraine unterstützen, um Präsident Selenskyj bei den Verhandlungen mit Russland "in die bestmögliche Position" zu bringen, "wenn es schließlich zu Gesprächen kommt".

 

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  • Der britische Premier Boris Johnson hält das Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putin für ein gutes Beispiel toxischer Männlichkeit, also einem auf Gefühllosigkeit, Härte und auch Aggressivität basierendem Rollenbild.

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