Wifo-Chef will niedrigeren Beamten-Abschluss
Felbermayr verwies darauf, dass es auch in der Vergangenheit schon Abschlüsse unter der Inflation gab. "Es ist ja nicht die erste Budgetkrise, die Österreich in seiner langen Geschichte erlebt hat, und in all diesen Budgetkrisen war es auch so, dass man gesagt hat, im öffentlichen Sektor steigen die Löhne nicht über der Inflationsrate. Ich rede auch nicht von einer Nulllohnrunde", so der Ökonom.
Die Gehaltserhöhung für die Bundesbeamten war noch von der Vorgängerregierung aus ÖVP und Grünen verhandelt worden und im Dezember mit den Stimmen von ÖVP, Grünen, FPÖ und SPÖ im Nationalrat beschlossen worden. Paktiert wurde, dass die Bezüge heuer um 0,3 Prozentpunkte unter der Inflation und dafür 2026 um 0,3 Prozentpunkte über der Inflation steigen.
Felbermayr plädierte am Dienstag in einer Pressekonferenz der Wiener Börse wegen des Spardrucks auch bei den Pensionen mehr auf den Kapitalmarkt zu setzen. Langfristig sei die Kapitalanlage dem Umlagesystem überlegen. Als Vorbilder könnten die EU-Länder Schweden, Dänemark und die Niederlande dienen.
Dass die schwarz-rot-pinke Regierung Ideen in diese Richtung wälzt, zeige sich, so Felbermayr, im Regierungsprogramm. Dem zufolge soll von den Sozialpartnern ein Generalpensionskassenvertrag ausgehandelt werden, damit künftig alle unselbstständig Beschäftigten Zugang zu einer kapitalmarktbasierten Betriebspension haben. Derzeit habe nur ein Viertel der Beschäftigten Anspruch auf eine Betriebspension, was laut einer Wifo-Studie die sozialen Ungleichgewichte bei der Pensionshöhe verstärkt.
Zusammenfassung
- Wifo-Chef Gabriel Felbermayr fordert eine Neuverhandlung des Gehaltsabschlusses für Beamte im Jahr 2026, da der aktuelle Abschluss 0,3 Prozentpunkte unter der Inflation liegt.
- Für 2026 ist eine Erhöhung um 0,3 Prozentpunkte über der Inflation geplant, was Felbermayr angesichts der Budgetkrise als problematisch ansieht.
- Er schlägt vor, bei Pensionen stärker auf den Kapitalmarkt zu setzen, da nur ein Viertel der Beschäftigten Anspruch auf eine Betriebspension hat und dies soziale Ungleichgewichte verstärkt.