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Pensionen: Wifo-Chef warnt vor "Schnellschüssen"

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Das Pensionssystem muss sich ändern. Wifo-Chef Felbermayr kann sich eine Anpassung an die Lebenserwartung vorstellen, warnt aber vor "halbbackenen Schnellschüssen".

In Sachen Pensionen müsse man sich etwas überlegen, stellt der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) Gabriel Felbermayr in der ORF-"Pressestunde" klar. Man müsse sich über das Pensionssystem tabulos Gedanken machen. Dazu gehöre auch, die Systeme anderer gut entwickelter Länder anzuschauen und für Österreich durchzurechnen. 

"Je mehr uns die Pensionsdynamik davonläuft, desto weniger haben wir die Chance, die Abgabenlast runterzubringen", betonte der Wifo-Chef.  Im Budget würden die Zuschüsse für die Pensionen um 20 Prozent steigen, die Pensionen selbst aber nur um rund zehn Prozent.

Keine Schnellschüsse

Generell müsse man sich sämtliche Eingriffe aber gut überlegen. Es sei nicht gut, "mit halbbackenen Schnellschüssen durch die Gegend zu laufen".

Teilweise Kopplung an Lebenserwartung

Die Lebenserwartung steigt. Ein Teil dieses Anstiegs könnte in die Dauer des Tätigseins einfließen - etwa im Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel, schlägt der Wifo-Chef etwa vor. Viel gewonnen wäre auch, wenn man besser über Pensions-Modelle informiere, betonte Felbermayr. Als Beispiel nannte er die Korridorpension.

Die Regierung hat Maßnahmen angekündigt. Sie schlägt zum Beispiel eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für ein Weiterarbeiten in der Pension vor. Damit bleibe den Menschen sofort netto mehr in der Tasche, sagt Felbermayr.

Was ihm fehlt, sind mehr Mittel für die Gesundheitsvorsorge. Dann könnten die Menschen auch tatsächlich länger arbeiten.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Pensionssystem muss sich ändern.
  • Wifo-Chef Felbermayr kann sich eine Anpassung an die Lebenserwartung vorstellen, warnt aber vor "halbbackenen Schnellschüssen".
  • Darüber hinaus müssten Modelle wie die Korridorpension besser bekannt gemacht werden, so Felbermayr in der ORF-"Pressestunde".