Weitere Unterstützung aus Österreich in Weißrussland-TV

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Nach einem umstrittenen Auftritt des Schwechater SPÖ-Chefs und Vizepräsidenten der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft (ÖWG), David Stockinger, hat sich am Samstag ein weiteres SPÖ-nahes ÖWG-Mitglied im Minsker Staats-TV zu Wort gemeldet: David Kainrath prangerte auf "Belarus 1" die westliche Weißrussland-Berichterstattung an. Zur Wahl und zu Polizeigewalt war von ihm aber nichts zu hören.

Nach einem umstrittenen Auftritt des Schwechater SPÖ-Chefs und Vizepräsidenten der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft (ÖWG), David Stockinger, hat sich am Samstag ein weiteres SPÖ-nahes ÖWG-Mitglied im Minsker Staats-TV zu Wort gemeldet: David Kainrath prangerte auf "Belarus 1" die westliche Weißrussland-Berichterstattung an. Zur Wahl und zu Polizeigewalt war von ihm aber nichts zu hören.

"In unseren deutschsprachigen Medien werden alle Ereignisse sehr einseitig dargestellt. Der Grund dafür ist, dass unsere Medien keine Sympathien für ihren Staatschef und ihre Regierung empfinden", sagte der englisch sprechende Kainrath laut der ausgestrahlten russischen Übersetzung. Berichterstattung über Weißrussland (Belarus) fehle entweder oder erfolge auf eine negative Weise, beklagte der als Politologe vorgestellte Österreicher, der dem Vorstand der Österreichisch-Weißrussischen Gesellschaft angehört. Zumindest in der Vergangenheit war er auch im SPÖ-nahen "Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen" (BSA) aktiv.

Die aktuellen Ereignisse im Land erklärte Kainrath mit der Einflussnahme mächtiger Nachbarn im Osten und Westen. "Belarus hat ein großes Problem - es befindet sich in einem geopolitischen Hotspot", sagte er. Wie die Einflussnahme konkret funktioniere, könne er zwar nicht sagen, im Internet gebe es aber viele Gerüchte zur Rolle der Nachbarstaaten.

Der Politologe berichtete gleichzeitig über äußerst gute Erfahrungen, die er während eines Studienjahres in Minsk gemacht hatte. Konkret lobte er, dass es im Land keine Korruption gebe und die Straßen auch in der Nacht sicher seien. Kainrath erzählte aber auch von positiven Eindrücken vom Besuch in großen staatlichen Fahrzeugfabriken. "Das ist der weißrussische Schlüssel zum Erfolg. Wenn man das verändert, von diesem System abrückt und privatisiert, dann wird das Lebensniveau sinken", warnte er auf "Belarus 1". Dieser Fernsehsender gehört zur staatlichen Sendergruppe BT, die von Iwan Ejsmont, dem Gatten von Lukaschenkos Pressesprecherin Natalja Ejsmont, geleitet wird.

Kainrath ist der zweite Österreicher innerhalb weniger Tage, der nach mutmaßlichen Manipulationen bei der Präsidentschaftswahl vom 9. August und massiver Polizeigewalt gegen Demonstranten vom Regime Aleksander Lukaschenkos instrumentalisiert wurde. Bereits am 15. August hatte der niederösterreichische SPÖ-Politiker David Stockinger im weißrussischen Staatssender "ONT" soziale Netzwerke und Kanäle im Messagerdienst Telegram als "eine der größten Bedrohungen für die Jugend" bezeichnet und damit eine zentrale Botschaft von Lukaschenko-nahen Propagandisten wiederholt. Für seine Aussagen war Stockinger in Folge unter anderem vom außenpolitischen Sprecher der ÖVP, Reinhold Lopatka, kritisiert worden.

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  • Zur Wahl und zu Polizeigewalt war von ihm aber nichts zu hören.

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