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Von der Leyen für europaweiten Impf-Start am selben Tag

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EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. "Lasst uns so bald wie möglich gemeinsam mit dem Impfen anfangen, zusammen, als 27, mit einem Start am selben Tag", sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Ihr Sprecher betonte, dass die EU-Kommission bis zum 23. Dezember über die Marktzulassung des Biontech/Pfizer-Vakzins entscheidet.

Damit könnte der Impfstoff von Biontech/Pfizer innerhalb von zwei Tagen nach der EMA-Entscheidung am 21. Dezember auf den Markt kommen. Die endgültige Entscheidung darüber, ob das Mittel in den 27 EU-Staaten zugelassen wird, liegt nach dem EMA-Gutachten nämlich bei der Brüsseler Behörde.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten zum Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer abgeben will - acht Tage früher als zuvor geplant. Von der Leyen ließ keinen Zweifel, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet. "Endlich wird binnen einer Woche der erste Impfstoff zugelassen werden, damit Impfungen sofort beginnen können", sagte sie. Weitere Impfstoffe kämen nächstes Jahr hinzu. "Lasst uns zusammen und geeint mit der Ausrottung dieses furchtbaren Virus beginnen", sagte sie. Von der Leyen betonte, die EU-Kommission habe das weltweit breiteste Sortiment künftiger Impfstoffe zusammengestellt und insgesamt mehr als genug Impfstoffe für alle Europäer eingekauft.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) unterstützt von der Leyen in der Frage des einheitlichen Impfstarts. Die Corona-Impfungen sollten so rasch wie möglich beginnen, teilte Kurz am Mittwoch mit. Nach Angaben aus dem Bundeskanzleramt war Kurz am Mittwoch in Kontakt mit dem Impfstoff-Hersteller Pfizer und mit der Präsidentin der EU-Kommission. "Je früher wir in der EU zu impfen beginnen können, desto besser", bekräftigte der Kanzler. "Denn jeder Tag Pandemie bedeutet in Europa aktuell tausende Tote, einen heftigen wirtschaftlichen Schaden und unzählige Menschen, die um ihrem Arbeitsplatz fürchten müssen."

Rund 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer könnten in Österreich bereits vor Jahresende "in einigen ausgesuchten Alten- und Pflegeheimen" zum Einsatz kommen. Das sagte der Covid-Sonderbeauftragte Clemens Martin Auer am Mittwoch dem "Ö1-Morgenjournal". Am 23. oder 24., aber feiertagsbedingt spätestens am 28. Dezember rechne er damit, dass man dann in Wien und Niederösterreich mit der Impfung beginnen könne.

ribbon Zusammenfassung
  • EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat einen gemeinsamen Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen.
  • Ihr Sprecher betonte, dass die EU-Kommission bis zum 23. Dezember über die Marktzulassung des Biontech/Pfizer-Vakzins entscheidet.
  • Damit könnte der Impfstoff von Biontech/Pfizer innerhalb von zwei Tagen nach der EMA-Entscheidung am 21. Dezember auf den Markt kommen.

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