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Voglauer über Schilling: "Ziehe meinen Hut"

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Die Vorwürfe rund um die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling reißen nicht ab. Die Grünen selbst halten aber zu ihr. Sie sehen in der Causa eine "Kampagne" gegen Schilling, bei der ihr Privatleben in die Öffentlichkeit publik gemacht werde. "Ich ziehe meinen Hut vor dieser jungen Frau", bekräftigte Generalsekretärin Olga Voglauer ihre Unterstützung im PULS 24 Interview.

Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling wird seit Wochen mit Vorwürfen konfrontiert. Die 23-jährige Klimaaktivistin soll laut einer Recherche des "Standard" massive und unwahre Gerüchte verbreitet haben. Am Dienstag berichteten "Standard" und "Spiegel" zudem, dass sie in Chats über "Hass auf Grüne" und einen Parteiwechsel zur Linksfraktion nach ihrer Wahl geschrieben habe. 

Für die Grünen kein Grund, von ihrer Spitzenkandidatin abzuweichen. "Wir haben uns entschieden, mit Lena Schilling in diese Europawahl zu gehen", bekräftigte die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer im "Heiß Umfehdet" Interview.

Es ginge um "Chats aus dem höchstpersönlichen Bereich", betonte sie mehrmals. Gespräche, dass Schilling zur Linksfraktion wechseln hätte wollen, seien nicht nur "falsch", sondern hätten unter Freund:innen stattgefunden, die gegen eine Kandidatur von Schilling bei den Grünen gewesen seien. 

Kein Interesse an ganzen Chats?

Zudem seien jegliche Chats aus dem Kontext gerissen worden. Die Grünen hätten unterschiedlichen Journalist:innen und Medienhäuser eingeladen, um die Chatverläufe anzusehen, das hätten viele angenommen. "Der Spiegel hat gesagt, es interessiert ihn nicht", sagte Voglauer.

"Spiegel"-Journalist Oliver Das Gupta wies diese Darstellung bereits am Dienstagabend auf seinem X-Account zurück. Die Einladung der Grünen zu einem Hintergrundgespräch, bei dem er Einsicht in die Nachrichten nehmen hätte können, sei zu kurzfristig gekommen. Er habe sich zu der Zeit in seiner Heimat Bayern aufgehalten und habe nicht nach Wien kommen können.

Entschuldigung für "Silberstein-Sager"

Voglauer verortete in der ganzen Causa eine "Diffamierung, die hier aktiv betrieben" werde. Mittwochvormittag schoss sie dabei bereits gegen SPÖ - konkret gegen EU-Spitzenkandidaten Andreas Schieder - und die KPÖ. Sie vermutete "Silberstein-Methoden", eine Anspielung auf rotes Dirty Campaigning im Nationalratswahlkampf 2017.

Dafür entschuldigte sie sich im PULS 24 Interview erneut: "Das war einfach falsch. Es ist falsch gewesen zu sagen, das sind Silberstein-Methoden." Nichtsdestoweniger sehe man aber eine Kampagne gegen Schilling, die auch den Grünen schaden würde. Noch bis vor zwei Wochen hätte Schilling "Menschen begeistert", nun wolle man ihr politisches Talent "stören".

Video: Schilling geht in die Offensive

"Ich ziehe meinen Hut vor dieser jungen Frau"

Dagegen aber rechtlich vorzugehen oder die Chats öffentlich zu machen sei schwierig, da man sonst Privatpersonen in die Causa hineinziehen würde, so Voglauer. Über das oft bekrittelte Krisenmanagement der Grünen meinte sie, dass man "natürlich" Fehler mache. "Man erlebt einen Sturm und macht nicht alles richtig", wolle aber zeigen, dass man "hinter Lena Schilling" stehe.

Die habe auch "Verantwortung übernommen" und springe nicht "leichtfertig als Luftikus" durch das Leben, so Voglauer.

Auf Social Media sehe sie mittlerweile eine "Hetze" gegen Schilling. "Das ist so wie ein Unfall, da wollen die Menschen hinschauen". Voglauer hat für Schilling diesbezüglich nur lobende Worte: "Ich ziehe meinen Hut vor dieser jungen Frau." Denn Schilling habe kein Privatleben mehr, betonte sie einmal mehr.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Vorwürfe rund um die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling reißen nicht ab. Die Grünen selbst halten aber zu ihr.
  • Sie sehen in der Causa eine "Kampagne" gegen Schilling, bei der ihr Privatleben in die Öffentlichkeit publik gemacht werde.
  • "Ich ziehe meinen Hut vor dieser jungen Frau", bekräftigte Generalsekretärin Olga Voglauer ihre Unterstützung im PULS 24 Interview.