AFP

Vier Tote bei türkischer Drohnenattacke im Nordosten Syriens

0

Bei einem Drohnenangriff der Türkei auf eine von Kurden kontrollierte Stadt im Nordosten Syriens sind am Dienstag mindestens vier Menschen getötet worden.

Die Drohne habe auf Menschen gezielt, die im Auftrag der halbautonomen Kurdenregierung Gräben in der Nähe eines Krankenhauses in Qamishli gegraben hätten, teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit.

Qamishli liegt in der Nähe der Grenze zur Türkei, wo die Kurden ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärft haben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht seit Mai mit einer Offensive im Norden Syriens, um dort eine 30 Kilometer breite Sicherheitszone an der Grenze zur Türkei zu schaffen.

Das von den den kurdischen YPG-Einheiten angeführte Militärbündnis Syrische Demokratische Kräfte (SDF) bestätigte den Angriff und bezeichnete die Toten als "Kämpfer".

Kurdische Autonomie Bedrohung

Ankara empfindet die kurdische Autonomie jenseits der Grenze als Bedrohung, da sie Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei Auftrieb geben könnte. Die Türkei betrachtet die YPG, die beim Kampf gegen die IS-Miliz von den USA unterstützt wurden, als Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Diese wird von der Regierung in Ankara sowie den meisten westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft.

Der Beobachtungsstelle für Menschenrechte und kurdischen Vertretern zufolge haben die türkischen Streitkräfte ihre Drohnenangriffe gegen Kurden in Syrien seit einem Gipfeltreffen des Iran, Russlands und der Türkei Mitte Juli verstärkt. Zwischen 2016 und 2019 startete die Türkei an ihrer Grenze drei Offensiven gegen die YPG.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Drohnenangriff der Türkei auf eine von Kurden kontrollierte Stadt im Nordosten Syriens sind am Dienstag mindestens vier Menschen getötet worden.
  • Ankara empfindet die kurdische Autonomie jenseits der Grenze als Bedrohung, da sie Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei Auftrieb geben könnte.

Mehr aus Politik