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"Verschweigt die Fakten"

Trump legt Vertuschung von Bidens Krebserkrankung nahe

Heute, 06:53 · Lesedauer 3 min

Der frühere US-Präsident Joe Biden ist an Prostatakrebs erkrankt. Sein Nachfolger Donald Trump wünschte ihm zunächst eine rasche Genesung - jetzt legt er mit Spekulationen nach.

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Vertuschung der Krebserkrankung seines Vorgängers Joe Biden nahegelegt. Auf die Frage, ob er Biden nach der Prostatakrebs-Diagnose anrufen würde, sagte Trump im Weißen Haus: "Ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht schon vor langer Zeit informiert wurde."

Denn es dauere lange, bis jemand zur Stufe 9 einer Krebserkrankung gelange. Ein solcher Test gehöre für Männer eigentlich zum Standard bei einem Routine-Check.

Der 78-Jährige verlangte außerdem Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handle, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. "In beiden Fällen war ein Arzt beteiligt. Vielleicht war es derselbe Arzt, und jemand verschweigt die Fakten", sagte Trump und schob nach: "Das ist ein großes Problem."

Die Leute sollten versuchen herauszufinden, was passiert sei. Mehrfach sagte der Präsident zugleich, die Situation sei sehr traurig.

Bidens Büro hatte zuvor öffentlich gemacht, dass beim Ex-Präsidenten Prostatakrebs diagnostiziert worden sei. Es handle sich um eine aggressivere und weit fortgeschrittene, aber behandelbare Form der Krankheit, berichteten US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung des Biden-Büros. Demnach hat der Krebs bei dem 82-Jährigen auf die Knochen gestreut.

Zweifel an Bidens geistiger Verfassung

Laut der Mitteilung wurde Bidens Krebs mit einem Gleason-Score von 9 (Gradgruppe 5) eingestuft. Nach Angaben der American Cancer Society lässt dies auf eine besonders aggressive Form schließen, bei der ein rasches Wachstum und eine Ausbreitung wahrscheinlich sind.

Biden war im Jänner aus dem Amt geschieden – als bis dahin ältester Präsident in der Geschichte der USA. Ursprünglich hatte er bei der Wahl 2024 erneut für die Demokraten antreten wollen. Doch im Wahljahr gab es zunehmend Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung. Die Diskussion über seinen Zustand veranlasste Biden schließlich zum Rückzug aus dem Rennen.

Trump hatte sich im Wahlkampf oft verächtlich über Bidens geistige Verfassung geäußert - und tut das bis heute. Er stellt den Demokraten regelmäßig als senilen, nicht zurechnungsfähigen alten Mann dar, der im Amt von anderen gesteuert worden sei.

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden von Bidens Krebserkrankung hatte Trump seinem Vorgänger zunächst öffentlich gute Besserung gewünscht.

Video: "Alles war schlecht": Trump über Vorgänger Biden

Zusammenfassung
  • Der frühere US-Präsident Joe Biden ist an Prostatakrebs erkrankt.
  • Sein Nachfolger Donald Trump wünschte ihm zunächst eine rasche Genesung - jetzt legt er mit Spekulationen nach.