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Vermittler suchen "innovative" Lösung für Gaza-Waffenruhe

Heute, 16:01 · Lesedauer 2 min

Die Vermittler zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas arbeiten daran, Hürden bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen zu überwinden. "Die Vermittler testen innovative Mechanismen, um die verbliebenen Differenzen zu überkommen", hieß es am Montag aus Verhandlungskreisen. Die aktuelle Dynamik der Gespräche solle nicht verloren gehen. Die Hamas warf Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu indes mangelnde Bereitschaft zur Einigung vor.

"Netanyahu ist gut darin, eine Verhandlungsrunde nach der anderen auszubremsen und ist nicht daran interessiert, eine Einigung zu erzielen", erklärte die Palästinenserorganisation im Onlinedienst Telegram. Delegationen Israels und der im Gazastreifen herrschenden Hamas führen derzeit in Katar indirekte Verhandlungen über eine neue Feuerpause in dem seit Oktober 2023 andauernden Krieg. Die USA, Ägypten und Katar fungieren dabei als Vermittler. Am Mittwoch hatte sich die Hamas grundsätzlich zur Freilassung von zehn israelischen Geiseln bereiterklärt, die seit mehr als eineinhalb Jahren im Gazastreifen festgehalten werden.

Am Wochenende warfen sich dann aber beide Seiten gegenseitig vor, eine Einigung zu verhindern. Die Hamas habe einen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zurückgewiesen und errichte immer neue Hindernisse, erklärte ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter. Palästinenservertreter kritisierten dagegen, Israel torpediere die Waffenruhe-Gespräche mit seinem Beharren auf einem Verbleib seiner Armee in Teilen des Gazastreifens.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach Armeeangaben tot.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 58.000 Menschen getötet.

Zusammenfassung
  • Vermittler aus den USA, Ägypten und Katar versuchen mit innovativen Mechanismen, die Differenzen zwischen Israel und der Hamas bei den indirekten Waffenruhe-Gesprächen in Katar zu überwinden.
  • Die Hamas wirft Israels Premier Netanyahu mangelnde Kompromissbereitschaft vor, während israelische Regierungsvertreter der Hamas vorhalten, einen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe abgelehnt zu haben.
  • Seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 wurden laut israelischen Angaben über 1.210 Menschen getötet, 251 als Geiseln verschleppt und nach Angaben der Hamas-Behörden mehr als 58.000 Menschen im Gazastreifen getötet.